Markt

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Ob Firmenübernahmen, Personalentscheidungen, News zu Rohstoffpreis oder andere Branchenneuigkeiten – in dieser Rubrik erwarten Sie Nachrichten aus der Welt der Kunststoffindustrie.

02. Feb. 2024 | 14:22 Uhr
Von Silikonelastomeren und oberflächenmechanischen Analysen für medizinische Produkte bis hin zum Kunststoffschweißen und Spritzgießen in der Medizintechnik lag der Fokus der Veranstaltung auf Applikationsmöglichkeiten. Vortragende, Aussteller und Besucher aus der Kunststoff- und Medizinbranche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KUZ sorgten für fachlichen Input und angeregte Diskussionen. Es nahmen rund 120 Personen teil. Eröffnet wurde die Fachtagung von Dr. Thomas Wolff, Geschäftsführer des Kunststoff-Zentrums. In seiner Einleitungsrede wies er darauf hin, dass Kunststoff viele medizintechnische Anwendungen grundlegend ermöglicht, was er am Beispiel der Entwicklung prä- und postoperativer Behandlungsmethoden und anhand verschiedener Forschungsprojekte, beispielsweise auf dem Gebiet der Prothesen, unterstrich. Albrecht Bloße, am Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS) der Universität Leipzig zuständig für modellgestützte Automatisierung und Integration, zentrierte seinen Vortrag um den letztgenannten Punkt. Auf dem Gebiet der Softrobotik forscht er unter anderem zu Finger- und Handprothesen, artifiziellen Organfunktionen und am menschlichen Körper tragbarer Robotik. In diesem Kontext präsentierte Bloße unter anderem individualisierte Druckkörper aus Weichsilikon und eine Materialmatrix aus Crosslinkern, Monomeren und TPO. „Wir haben eigene Materialien entwickelt, um patientenspezifische Anpassungen vornehmen zu können“, kommentierte Bloße den Ansatz seiner Arbeitsgruppe. In ihrem Vortrag „Wege zu nachhaltigeren Silikonelastomeren für die Medizintechnik“ präsentierte Dr. Beate Ganter, Projektmanagerin bei Momentive Performance Materials, unter anderem Optionen zur Energie- und Abfalleinsparung sowie Ansätze zur Reduktion der flüchtigen Bestandteile von Silikonelastomeren. „Der Carbon Footprint ist natürlich stark davon abhängig, ob ich meine Rohstoffe in Norwegen oder in China beschaffe“, erklärte Ganter und appellierte an Unternehmen wie Endverbraucher, die ihrer Meinung nach den entscheidenden Faktor in puncto Nachhaltigkeitsentwicklung darstellen. Sie präsentierte zudem neuartige Formulierungen und optimierte Vernetzungsparameter, die durch kürzere Zykluszeiten und niedrigere Formtemperaturen Spritzgießprozesse nachhaltiger gestalten sollen. Dr. Dirk Heyl, Technical Marketing Manager Medical bei Röhm, stellte in seinem Vortrag „Ideale Kunststoffe für medizinische Einmalartikel und mehr“ zunächst die allgemeinen Eigenschaften von PMMA sowie die Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Medizinprodukte vor. Anschließend erläuterte er die spezifischen Anforderungen an medizinische Einmalartikel in den Bereichen Infusionstherapie und Blood Management. Zu diesen Anforderungen zählen beispielsweise durch Gammastrahlen oder Ethylenoxid erreichte Sterilisierbarkeit. Seine Ausführungen schloss er mit Anwendungsbeispielen von schlagzähmmodifizierten PMMA-Copolymeren. Zentraler Bestandteil der zweitägigen Veranstaltung waren die Exkursionen. Zur Auswahl standen das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Biosaxony, das ICASS sowie das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum und das Zentrum zur Erforschung der Stütz- und Bewegungsorgane der Universität Leipzig. In seinem Vortrag „Perfusionsadapter - Von der Idee bis zur Umsetzung“ erläuterte Tino Jacob, wissenschaftlicher Mitarbeiter am KUZ Leipzig, Vaskularisierungsansätze im 3D-Tissue-Engineering. Hier sollen beispielsweise permeable Gefäßstrukturen in menschliches Gewebe integriert werden. Mit normothermischen Transportsystemen sollen zudem Kühlboxsysteme in der Transplantationstechnik abgelöst werden. In beiden Anwendungsfeldern sind Kunststoffe von essenzieller Bedeutung. Eine Perspektive aus der Verpackungsbranche brachte Ina Führlein, Business Development Manager bei Peku Folien, in die Tagung ein. In ihrem Vortrag „Nachhaltige Folienverpackungen für die Medizintechnik - (k)ein Widerspruch ?!“ stellte sie unter anderem Optimierungsansätze für Post Industrial Rezyklat vor und verglich Biokunststoffe mit konventionellen Kunststoffen. Die studierte Maschinenbauerin mit Vertiefungsrichtung Kunststofftechnik Dr. Melanie Rohde-Tibitanzl leitet die verfahrenstechnische Entwicklung bei Sumitomo Demag Plastics Machinery und sieht in KI Anwendungsoptionen zur Optimierung von Spritzgießprozessen. Felix Lißon, bei Zeiss Industrial Quality Solutions als Vertriebsingenieur tätig, sieht Computertomographie als eine wichtige Option in der Qualitätssicherung medizinischer Kunststoffe. Nach seinem Bachelor in Mechatronik wurde er im Maschinenbau mit der Fachrichtung Virtuelle Produktentwicklung diplomiert. Dr. Christina Haerter, Leiterin der Anwendungstechnik und der Business Unit Medical bei Netstal, betonte das Optimierungspotenzial in Spritzgießprozessen, das durch Maschinenkalibrierung erreicht werden kann. Nach ihrem Maschinenbaustudium promovierte Haerter auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik. Die Einsatzmöglichkeiten der virtuellen DOE zur Spritzgießprozessfindung standen im Fokus der Ausführungen von Dr. Jörn Schulz. Er arbeitet als Head of Design Engineering Germany bei Balda Medical. In seinem Vortrag „Sanofi’s Sustainability Ambitions for Injection Devices“ legte Christian Pommereau, bei Sanofi-Aventis als Principal Engineer Technology Platform Development tätig, die Nachhaltigkeitsziele seines Arbeitgebers dar. Im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Weinhold, CEO von Innowep, stand die Dokumentation und Analyse von Oberflächenstrukturen mit Hilfe eines mobilen 3D-Profilometers, unterstützt durch einen Roboterarm für systematisches Screening und Inline-Messungen. Dieses berührungslose 3D-Topographie-Messsystem soll auf der Oberfläche von Medizinprodukten eine effiziente Forschung und benutzerfreundliche Qualitätskontrolle ermöglichen. Wolfgang Weinhold, der in den USA Mechanical Engineering and Material Science studierte, entwickelt unter anderem human-physiologische Studien und Protokolle zur Oberflächenbeständigkeit. Zudem referierte Weinhold über ein von Innowep entwickeltes Verfahren für haptische Studien an Medizinprodukten, das korrelierte quantitative Messungen von 2D- und 3D-Reibungen, Kratzfestigkeit, Adhäsion und Viskoelastizität umfasst. Im Zentrum des Vortrags „Kunststoff trifft Micromedizintechnik“ von Martin Philipp-Pichler, bei Wittmann Battenfeld als Project Engineer tätig, stand die vollelektrische Standardspritzgießmaschine Micropower. Die von Wittmann Battenfeld entwickelte Maschine ist laut Philipp-Pichler modular und flexibel erweiterbar bis zur Fertigungszelle, verfügt über ein Schussgewicht unter 50 mg bis 4 g, eine Schließkraft von 15 t und und eignet sich für Reinraum- und Medizinanwendungen. Philipp-Pichler zufolge ist die Peripherie abgestimmt auf Micro- und Kleinteile. Dies soll eine Prozessoptimierung unter anderen durch eine Teilablage mit Kavitätenseparierung, Inline-Qualitätskontrolle und ein integriertes Förderband ermöglichen.
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