Fokusthema PFAS

Fokusthema PFAS

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind in unzähligen Produkten unseres Alltags sowie in lebensnotwendigen Technologien zu finden. Die EU plant den Einsatz von PFAS-Materialien zu beschränken. Doch was genau sind eigentlich PFAS? Welche Folgen hätte ein mögliches Verbot? Und wie reagieren Vertreter der unmittelbar betroffenen Industrie darauf? Wir geben einen Überblick und beantworten an dieser Stelle die drängendsten Fragen.

Beschichtete Pfannen
Fluorfreie Plasmaschichten

Forscher entwickeln PFAS-freie Antihaftbeschichtung

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) droht ein mögliches Verbot. Das Fraunhofer IFAM arbeitet bereits an möglichen Alternativen und stellt nun mit der sogenannten Plaslon-Technologie eine PFAS-freie Antihaftbeschichtung für Alltagsprodukte vor.

Kunststoffbauteile auf einer schwarzen Scheibe
UHMW-PE-basierende Thermoplaste

Dreyplas: Wo Fluorpolymere ersetzt werden können

Auf der Fakuma 2023 zeigt Dreyplas, Meerbusch, Möglichkeiten für die Substitution fluorhaltiger, von der PFAS-Diskussion betroffener Kunststoffe durch thermoplastisch verarbeitbares UHMW-PE, auf.

Bagger
KGKRUBBERPOINT
Eigenschaften verbessert, Kosten gesenkt

PFAS-Alternative: PUR- statt PTFE-Dichtungswerkstoff

Freudenberg Sealing Technologies hat eine Dichtungsalternative zu PFAS-basierten Produkten entwickelt, die bereits in der Baumaschinenindustrie eingesetzt wird.

Eine Hand radiert das Wort PFAS weg
Wo Fluorpolymere überall eingesetzt werden

PFAS-Verbot: Diese Produkte wären betroffen

Vom Kochgeschirr bis zu Medizinprodukten: Die Pläne der EU, den Einsatz von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) zu beschränken, würden zahlreiche Produkte und Prozesse betreffen. Wir zeigen Ihnen, welche Produkte es nach einem Verbot von Fluorpolymeren in ihrer jetzigen Form so nicht mehr geben würde.

Grafik des Packaging Valley zur Konsultation zum PFAS-Verbot mit dem Warnhinweis „Maschinen in der EU könnten nicht mehr betrieben werden“.
neue verpackung
Bedeutsam für die Verpackungsindustrie: Fluorpolymere

Packaging Valley alarmiert wegen möglichem PFAS-Verbot

In einem Koordinationskreis haben sich betroffene Unternehmen aus dem Packaging Valley über den Vorschlag zur Beschränkung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) ausgetauscht, Auswirkungen analysiert und Vorschläge zur Änderung ausgearbeitet.

Mann, der einen Stapel Aktenordner trägt.
Risikobewertung zum PFAS-Beschränkungsvorschlag beginnt

Über 5.600 Stellungnahmen bei Echa eingereicht

Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen aus der ganzen Welt haben Stellungnahmen und Informationen zum Vorschlag zur Beschränkung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) im Europäischen Wirtschaftsraum eingereicht.

Ein schwarzes Strichmännchen hält die Hand als Verbotszeichen vor einer Landkarte
Fluorpolymere umweltgerecht(er) herstellen

PFAS-Verbot: Fluorpolymerhersteller veröffentlichen Selbstverpflichtung

Die Arbeitsgruppe Fluorpolymerhersteller (FPG) von Plastics Europe hat eine Selbstverpflichtung hinsichtlich der einzuhaltenden PFAS-Grenzwerte für die europäischen Produktionsstandorte erarbeitet. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass auch in Zukunft in Europa Fluorpolymere hergestellt werden können.

Mann im Anzug
Konsultationsfrist endet heute – 25.09.2023 – um 23 Uhr

Ein sehr neuralgischer Tag im PFAS-Beschränkungsverfahren

Spectaris und VDMA hatten am letzten Tag des PFAS-Konsultationsverfahrens zu einer gemeinsamen Pressekonferenz eingeladen. Die beiden Verbände sehen durch ein Generalverbot dieser Stoffgruppe die Hightech-Anwendungen in Europa gefährdet.

PFAS in bunter Schrift umrandet von weißen Puzzle-Teilen
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Kommentar von Dr. Martin Issel

PFAS-Broad Restriction Proposal – Quo Vadis

Das mögliche PFAS-Verbot hat die Industrie zunächst in eine Schockstarre versetzt und ­anschließend ins Handeln gebracht: Es wurde eine große Zahl von Stellungnahmen bei der Echa eingereicht, aus denen die Unverzichtbarkeit vieler fluorierter Produkte für Hochtechnologie und alltägliches Leben hervorgeht. Es besteht vermehrt Anlass zu Optimismus, dass das vorgeschlagene Stoffverbot nicht in dieser Form als Gesetz in Kraft treten wird. Als bedenklich eingestufte Produkte werden jedoch sicherlich künftig stärkeren Einschränkungen unterliegen, worauf sich die Industrie bereits heute vorbereitet.

Mehrere weiße Dichtungsringe mit einem Querschnitt.
KGKRUBBERPOINT
PFAS-Ersatz möglich?

Welche Optionen bestehen für Dichtungen ohne PFAS?

Perfluorelastomere werden in Bereichen eingesetzt, wo andere Werkstoffe chancenlos sind. Die Verwendung von PFAS, zu denen auch die Fluorpolymere gehören, soll jedoch eingeschränkt werden. Die Suche nach umweltfreundlichen Alternativen läuft bereits.

Konrad Saur - Trelleborg Sealing Solutions
CHEMIE TECHNIK
Ohne PFAS keine Energiewende

Interview mit Konrad Saur, Vice President - Innovation & Technology bei Trelleborg Sealing Solutions über das drohende PFAS-Verbot

Das Geschäft für Hersteller von Dichtungen ist derzeit vor allem von einem Thema geprägt: Dem drohenden Verbot von PFAS. Welche Trends es derzeit gibt, was das PFAS-Verbot für die Branche bedeutet und wie es sich auf eine für die Energiewende benötigte Wasserstoffwirtschaft auswirkt, darüber spricht Konrad Saur im CT-Interview

Windräder auf Hügeln vor blauem Himmel; PFAS-Verbot, Bundesverband mittelständische Wirtschaft, BVMW, Verband Deutscher Ingenieure, VDI, Halbleiterindustrie, Elektronikbranche, erneuerbare Energien
CHEMIE TECHNIK
Einschätzung des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft

Bedroht das PFAS-Verbot die Existenz mittelständischer Unternehmen?

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) fordert, PFAS differenziert zu betrachten und von einem pauschalen Verbot abzusehen. Zudem appelliert der Verband an die Verantwortlichen in Brüssel und Berlin, nach möglichen Alternativen zu forschen.

Eine Hand radiert das Wort PFAS weg
Leistungsfähige Schmiermittel

PFAS-Verbot: Auch Schmierstoffe sind betroffen

Unter die PFAS-Beschränkung fallen auch verschieden Schmierstoffe wie vom Hersteller Chemie-Technik aus Vöhringen zu erfahren ist.

Portraitfoto Guido Frohnhaus vor einer Spritzgießmaschine
3 Fragen an Guido Frohnhaus zum drohenden PFAS-Verbot

"Wir werden auf jeden Fall aktiv!"

Das mögliche PFAS-Verbot stellt auch die Spritzgießmaschinenbauer vor neue Aufgaben. PLASTVERARBEITER sprach hierzu mit Guido Frohnhaus, Geschäftsführer Technik bei Arburg.

Grafik mit Technologien für die Energiewende
Industrieverbände VDMA, ZVEI und VDA positionieren sich

Deshalb sind Klimaziele durch pauschales PFAS-Verbot gefährdet

Die Schlüsseltechnologien der Transformation zur Klimaneutralität lassen sich ohne PFAS nicht produzieren. Damit können die Ziele der Energie- und Mobilitätswende nicht erreicht werden, so die Industrieverbände.

Portraitfoto Dr. Ron Brinietzer
Regulierungsvorschlag ein undifferenziertes Pauschalverbot

PFAS-Verbot: Kunststoffland NRW fordert Regulierungsansatz mit Augenmaß

Das Kunststoffland NRW spricht sich gegen den Regulierungsvorschlag der europäischen Chemikalienagentur ECHA für die chemische Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) aus.

Portraitfoto einer chinesischen Frau
Kommentar

PFAS-Verbot: Herausfordernd bei Verpackungen

Für die Verpackungsbranche hätte eine PFAS-Beschränkung oder gar das Verbot ebenfalls weitreichende Konsequenzen, denn derzeit sind fluorhaltige Prozesshilfsmitteln in den Polymeren erlaubt. Vorhandene Ersatzstoffe sind aus Sicht der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen nicht geeignet, wie Dr. Fang Luan kommentiert.

Mann mit kurzen grauen Haaren und Brille. Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender Medizintechnik im Deutschen Industrieverband Spectaris.
Kommentar

PFAS – Möglichst weitgehend beschränkt

Deutschland ist bezüglich medizintechnischer Produkte gut aufgestellt – noch. Würden die seitens der Echa geplanten PFAS-Beschränkungen vollumfänglich greifen, so wäre die medizinische Versorgung in der momentanen Weise nicht mehr möglich.

Dipl.-Ing. Stefan Schmidt, Institutsleiter/ Geschäftsführer KIMW
Kommentar

PFAS-Verbot: Eine Herausforderung für die Kunststoffbranche

Per- und polyfluorierte Alkyle sind Ausgangsbasis für Fluorpolymere, ihr Einsatz nicht unumstritten. Eine undifferenzierte Betrachtung vor dem Hintergrund eines PFAS-Verbots könnte zum Supergau für technisch hochanspruchsvolle Produkten führen.

Dr. Markus Dahlhaus, Vorstandsvorsitzender, FGK Fachverband galvanisierte Kunststoffe
Kommentar

PFAS-Verbot: Die Auswirkungen auf die Oberflächentechnik

Moderne Verchromungsprozesse kommen ohne fluorierte oder teilfluorierte Netzmittel aus. Beim Konditionieren der Kunststoffe für den Beschichtungsprozess sieht das anders aus. Warum das so ist und mögliche Auswirkungen eines PFAS-Verbots, kommentiert Dr. Markus Dahlhaus, Vorstandsvorsitzender des FGK.

PFHxS-Molekül
CHEMIE TECHNIK
Mögliches Verbot von „Ewigkeitschemikalien“

Wo werden PFAS in Deutschland produziert und eingesetzt?

Die EU-Kommission will den Einsatz von rund 10.000 per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, sogenannten PFAS, verbieten. Bei welchen Unternehmen diese in Deutschland derzeit noch produziert und eingesetzt werden, zeigt unsere interaktive Karte.

Prof. Dr. rer. nat. Rainer Dahlmann, wiss. Direktor für das Thema Kreislaufwirtschaft am Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV), Aachen
Kommentar

Gefährdung der Lieferketten durch die Restriktion von PFAS

Ein mögliches PFAS-Verbot bringe die gesamte Lieferkette in Zwang, alternative Werkstoffe auszuwählen und laufe Gefahr auch solche Bereiche zu schädigen, in den das Risiko von PFAS nicht belegt ist, so Prof. Dr. rer. nat. Rainer Dahlmann in seinem Kommentar.

2 Personen
Kommentar

PFAS im Maschinen- und Anlagenbau

Das geplante Verbot würde bedeuten, dass europäische Maschinenbauer auf PFAS verzichten müssten, während Konkurrenten aus Nicht-Euro-Ländern die Stoffe weiterhin verwenden und sich damit erhebliche Wettbewerbsvorteile verschaffen könnten, so Dr. Sarah Brückner und Thorsten Kühmann in ihrem Kommentar.

Portraitfoto Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer Pro-K Industrieverband
Kommentar

Beschränkungsverfahren zu PFAS: Fluorpolymere haben darin nichts zu suchen

Fluorpolymere sind von dem PFAS Beschränkungsverfahren ebenso betroffen wie Beschichtungen, Hydrauliköl, Löschmittel und vieles weitere mehr. Diese Hochleistungswerkstoffe sind unverzichtbar, so Ralf Olsen in seinem Kommentar.

Dr. Martin Issel zum Thema PFAS Broad Restriction Proposal, Vorschlag zum Verbot aller perfluorierten, organischen Substanzen.
KGKRUBBERPOINT
Stimmen der Branche

PFAS Broad Restriction Proposal – Warum das Alle angeht

Fünf Europäische Behörden, darunter die Deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) unter Mitarbeit von UBA und BfR, haben kürzlich bei der ECHA (Europäische Chemikalienagentur) einen Vorschlag zum Verbot aller perfluorierten, organischen Substanzen vorgelegt.