Eine Hand radiert das Wort PFAS weg

Welche Konsequenzen hätte ein PFAS-Verbot? Welche Produkte wären davon betroffen? Wir geben einen Ausblick. (Bild: Francesco Scatena - stock.adobe.com)

Die EU-Kommission plant ein nahezu vollständiges Verbot von PFAS, also Per- und Polyfluoralkylsubstanzen. Bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA wurde dazu ein Beschränkungsvorschlag eingereicht. Das vorgeschlagene Verbot wurde im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH von Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Norwegen und Schweden ausgearbeitet. Betroffen ist demnach die gesamte Stoffgruppe mit rund 10.000 unterschiedlichen Verbindungen.

Verboten werden sollen das Herstellen, das Einführen, das Inverkehrbringen sowie das Verwenden von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen. Am 22. März startete eine sechsmonatige öffentliche Konsultation. Während dieser Zeit können Informationen eingereicht werden, um etwa die Aufnahme weiterer Ausnahmeregelungen in dem Beschränkungsvorschlag zu begründen. Die wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA wollen diese Informationen dann beim Erstellen ihrer Stellungnahme berücksichtigen und bewerten.

Wo Fluorpolymere eingesetzt werden und warum

Das Eigenschaftsprofil von Fluorpolymeren ist in bestimmten Anwendungen unverzichtbar. Da diese aber technisch meist sehr aufwendig hergestellt werden, haben diese auch ihren Preis. Sie werden dort verwendet, wo alle anderen Kunststoffe versagen. Also überall dort, wo beispielsweise eine hohe Reinheit aber auch Beständigkeit gegenüber aggressiven Chemikalien und hohen Temperaturen erforderlich ist.

Fluorpolymere verfügen außerdem über besonders gute elektrische Eigenschaften und eine geringe Entflammbarkeit. Daher sind sie auch für einige Branchen derzeit alternativlos.

Was sind PFAS?

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat 2021 per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) neu definiert:
PFAS sind fluorierte Stoffe, die mindestens ein fluoriertes Methyl- oder Methylen-Kohlenstoffatom (ohne ein daran gebundenes H/Cl/Br/I-Atom) enthalten, das heißt, mit einigen wenigen Ausnahmen ist jede Chemikalie mit mindestens einer perfluorierten Methylgruppe (-CF3) oder einer perfluorierten Methylengruppe (-CF2-) ein PFAS. [1]

 

[1] https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.1c06896, abgerufen am 13.04.202

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