Zwei Männer vor einem Aufsteller blicken in die Kamera

Jan Jambon (links) und Carsten Gerhardt beim World Economic Forum: Gemeinsam soll ein Ökosystem zum Sammeln von Kunststoffabfällen in Entwicklungs- und Schwellenländern aufgebaut werden. (Bild: Circular Valley)

Der Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt und Ideen, wie man diesen bekämpfen kann, waren ein wichtiges Thema auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos: Das Material ist einerseits wertvoll, wenn es im Kreislauf gehalten wird, andererseits hoch schädlich, wenn es in die Umwelt gelangt.

Insbesondere Schwellen- und Entwicklungsländer sind von diesem Problem stark betroffen. Mehr als 50 Mio. t Kunststoffmüll werden jedes Jahr deponiert, geraten in Flüsse und Meere oder werden einfach liegen gelassen. Zugleich gibt es mehrere Millionen Menschen, die versuchen, mit dem Sammeln und Sortieren von Plastikmüll Geld zu verdienen und ihre Familien zu versorgen. Bisher geschieht dies aber nur unter prekären Bedingungen und mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit, dass man sich aus der Armut befreit.

Welche Ziele die Kooperation mit dem Ökosystem erreichen möchte

Beim Weltwirtschaftsforum haben Jan Jambon, Premierminister von Flandern, Ved Prakash, Direktor des indischen Unternehmens Gemini, und Carsten Gerhardt, Vorstandsvorsitzender der Circular-Valley-Stiftung, vereinbart, diese beiden Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Sie wollen das so wichtige Sammeln von Plastik in den Entwicklungsländern im doppelten Sinne lohnend machen.

Gemini arbeitet mit Hochdruck daran, ein Plastik-Ökosystem mit fairen Preisen und Bedingungen aufzubauen. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, die Logistik effizient zu gestalten, Finanzmittel bereitzustellen und die Mitarbeitenden passend auszubilden. Entsprechend hat es seine Ziele für das Jahr 2025 definiert: 50.000 t Kunststoff recyclen und tausenden von Sammlern ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. Dazu passen die ersten konkreten Schritte der nun vereinbarten Kooperation: Die Möglichkeiten und Ziele sollen weiterwachsen, unter anderem mit der Hilfe von Entwicklungsagenturen und den Circular-Valley-Partnern.

Zum Hintergrund: Die Regierungen von Flandern und Nordrhein-Westfalen arbeiten derzeit daran, ihre Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft auszubauen. Jan Jambon hat dazu vorgeschlagen, Circular Valley über die Rhein-Ruhr-Region hinaus bis nach Flandern auszuweiten und gemeinsam einen globalen Hotspot für die Circular Economy zu bilden.

Quelle: Circular Valley

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Sie möchten gerne weiterlesen?