Knappheit an Vorprodukten und Rohstoffen in der Industrie

Eine aktuelle Ifo Umfrage zeigt: Der Materialmangel in der Industrie erreicht neue, traurige Höchstwerte. (Bild: Ifo Institut)

Wie aus einer aktuellen Ifo-Umfrage hervorgeht, klaten 81,9 % der befragten Unternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen – neuer Rekord. Im November waren es noch 74,4 %.

„Die Situation in der Industrie ist paradox“, erklärt der Leiter der Ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Die Auftragsbücher sind voll. Der Materialmangel erlaubt es den Unternehmen aber nicht, ihre Produktion entsprechend hochzufahren.“ Kürzlich hatten die Marktexperten auch neue Zahlen zur Exportindustrie veröffentlicht. Hier ist eine vorsichtige Entspannung im Laufe der ersten Jahreshälfte zu erwarten.

Fast alle Branchen leiden unter dem Materialmangel

In nahezu allen Branchen sei der Umfrage zufolge die Anzahl der Unternehmen mit Beschaffungsproblemen gestiegen. Besonders betroffen sind demnach Hersteller von elektrischer Ausrüstung mit einem Anteil von 94 %, gefolgt von der Automobilindustrie mit 93 %t und dem der Maschinenbau mit 91 %.

Weiter verschlechtert hat sich auch die Lage im Papiergewerbe: dort hat sich der Anteil der betroffenen Unternehmen von 66 auf 89 % erhöht. Eine leichte Entspannung zeigte sich in der Lederindustrie, wo aber immer noch knapp jedes zweite Unternehmen von Problemen bei der Beschaffung berichtete.

Aufgrund der schwierigen Lage auf der Beschaffungsseite bleiben Preiserhöhungen auf der Tagesordnung. „Mindestens jedes zweite Unternehmen plant, seine Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen“, so Wohlrabe. Außerdem gab man jüngst auch erste Prognosen zum Wirtschaftswachstum 2022 heraus, die nun weit weniger optimistisch klingen, als noch in der jüngeren Vergangenheit.

Quelle: Ifo Institut

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