Mann steht vor transparentem Bildschirm

Welche Treibhausgasemissionen verursachen die eigenen Produkte? Asahi Kasei legt dazu in Zukunft Daten gegenüber Anwendern offen. (Bild: Asahi Kasei Europe)

Gemeinsam mit dem japanischen IT-Dienstleister NTT Data hat man dazu eine Datenbank eingerichtet, um Treibhausgasemissionen und den Kohlenstoff-Fußabdruck des eigenen Kunststoff-Portfolios zu berechnen. Seit April ist das System betriebsbereit. Ab Mai 2022 werden die Daten dann bereitgestellt.

Die Plattform sowie die Offenlegung der Daten umfasst zunächst sämtliche Produkte der technischen Polymere Polyamid (PA) der Produktmarke Leona, Polyacetal (POM) der Produktmarken Tenac‘ und Tenac-C), modifiziertes Polyphenylenether (mPPE) der Produktmarke Xyron sowie Polypropylen (PP) mit dem Markennamen Thermylene.

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Die gesamte Lieferkette soll transparent werden

Erfasst werden die Emissionen des erweiterten Produktionsprozesses, also nicht nur die eigenen, sondern auch diejenigen von Lieferanten und Verarbeitern. Die Berechnung vom Kohlenstoff-Fußabdruck erfolgt quantitativ mit der "Cradle-to-Gate"-Methode, indem die Treibhausgasemissionen aus dem gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen – von der Rohstoffbeschaffung bis zur Entsorgung sowie dem Recycling – kombiniert und dann in die entsprechende Menge CO2 umgerechnet werden.

Grüne Transformation und detailliertes Datenmanagement

Das Vorgehen steht in engem Zusammenhang mit dem jüngst vorgestellten Managementplan, in dem der Fokus klar auf nachhaltiges Wachstum gelegt wird. Die Schwerpunkte liegen hierbei auf Green, Digital und People.  Weiterhin gibt es zunehmend Druck seitens der Europäischen Union, Kohlenstoffneutralität zu erreichen. So soll die Einfuhr von Batterien und anderen Produkten für Elektrofahrzeuge mit übermäßigen Emissionen ab 2027 verboten werden, was große Automobilhersteller und andere Kunden dazu veranlasst hat, von ihren Lieferanten die Offenlegung von entsprechenden Daten zu verlangen.

Mit der „grünen“ Transformation treibt der Konzern die Reduzierung seiner eigenen Treibhausgasemissionen voran. Das gemeinsame Projekt mit dem japanischen IT-Dienstleister ist der nächste konsequente Schritt.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Wie sieht die Plattform-Architektur aus?

Ein erster Pfeiler sieht das Einbeziehen aller Treibhausgasemissionen von der Beschaffung über den Transport bis zur ausgelagerten Verarbeitung, der internen Fertigung und dem Versand vor. Der Kohlenstoff-Fußabdruck von jedem Lieferanten-Produkt wird zu den Treibhausgasemissionen addiert, die anteilig in ausgelagerten Verarbeitungs- und internen Herstellungsprozessen berechnet werden. Damit kann die CO2-Bilanz einschließlich der Lieferkette von der Beschaffung über die Herstellung bis hin zum Versand visualisiert werden.

Ein zweiter Pfeiler beinhaltet die Monatliche Berechnung der CO2-Bilanz für jedes Endprodukt. Herzstück dieser zweiten Säule ist das Planungs- und Analysewerkzeug „Anaplan“, das eine mathematische Hochgeschwindigkeitsverarbeitung bietet. Die Lieferkette für Hochleistungskunststoffprodukte gestaltet sich komplex und umfasst viele verschiedene Produktqualitäten, über die ganze Welt verteilte Standorte und zahlreiche Prozessschritte in der Herstellung. Um dieses verästelte System bestmöglich zu überblicken, wurde die Erfassung des monatlichen Kohlenstoff-Fußabdrucks für jedes Produkt über die Eingabe verschiedener Daten über Materialien und Produktionsstätten in Anaplan ermöglicht.

Ein dritter Pfeiler beinhaltet die Duale Analyse von Kosten und CO2-Bilanz durch Kombination mit Managementinformationen. Die Plattform wurde mittels Erweiterung einer bestehenden Management-Informationsplattform geschaffen. Das ermöglicht die kombinierte Betrachtung von Kosten und CO2-Fußabdruck nach unterschiedlichen Aspekten – wie zum Beispiel Endprodukt oder Anwender. So können Daten zur CO2-Reduktion bereitgestellt und gleichzeitig die Kosten mit im Blick behalten werden.

Quelle: Asahi Kasei Europe

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