Extrusionsanlage für das chemische Recycling von Erema

Mura hat sich für den österreichischen Recyclingtechnologieanbieter Erema, Ansfelden, mit seiner auf der Einschnecken-Extrusion basierenden Chemarema-Rohstoffaufbereitungstechnologie entschieden. (Bild: Erema)

In dem geplanten Recyclingkomplext kommt die Hydro PRS-Technologie zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein neuartiges Verfahren zur Umwandlung von Kunststoffabfällen in recycelte Kohlenwasserstoffprodukte zur Herstellung neuer Kunststoffe und anderer petrochemischer Produkte. Entwickelt wurde diese von Mura Technology, einem im chemischen Recycling aktiven Unternehmen. Durch den Einsatz von überkritischem Wasser ist die Technologie von Natur aus skalierbar. Der kommerzielle Betrieb am Standort, Renew ELP in Teesside, England, ist für das Jahr 2024 vorgesehen.

In der Anlage kommt die auf der Einschnecken-Extrusion basierende Chemarema-Rohstoffaufbereitungstechnologie von Erema zum Einsatz. Die Technologie ermöglicht einen robusten und energieeffizienten Materialeintrag in den chemischen Recyclingprozess im großen Maßstab.

Was die Rohstoffaufbereitungstechnologie von Erema leistet

Die Chemarema wandelt schwer zu verarbeitende Mischkunststoffabfälle schnell in gut definierte Schmelzeströme um, die direkt in den chemischen Recyclingreaktor geleitet werden. Die patentierte Counter Current Preconditioning Unit ermöglicht die zuverlässige und energieeffiziente Zuführung von Abfällen, die heterogen, feucht und verunreinigt sind und über eine geringe Schüttdichte verfügen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil der Chemarema Einschnecken-Extrusion für die Hydro PRS-Technologie ist die Fähigkeit, Hochtemperatur-Schmelzeströme mit einem Druck von bis zu 300 bar ohne den zusätzlichen Einsatz einer Schmelzepumpe bereitzustellen. Die Maschinenreihe ermöglicht Durchsätze von bis zu 4.500 kg pro Stunde.

Chemische Recyclinganlage in Großbritannien von Mura Technology
Mit der Hydro PRS-Technologie lassen sich Kunststoffabfälle in recycelte Kohlenwasserstoffprodukte zur Herstellung neuer Kunststoffe und anderer petrochemischer Produkte umwandeln. (Bild: Mura Technology)

Was sind die Vorteile der Erema-Technologie für das chemische Recycling?

  • Erzeugt aus Inputströmen durch Scherung und Reibung Schmelze für das chemische Recycling - in einem einzigen Durchgang.
  • Spart 40 % Energie bei der mechanischen Aufbereitung des Eingangsstroms im Vergleich zu einem herkömmlichen Arbeitsablauf (Agglomeration + konventionelle Extrusion).
  • Bietet ein Höchstmaß an Flexibilität bei den Rohstoffen (Folien, Flakes, Agglomerate, Feststoffe, Mahlgut, Fasern).
  • Maximale Robustheit der Einschnecken-Extrusion bei hochabrasiven gemischten Post-Consumer-Kunststoffen.
  • Beseitigung von Restluft.

"Die Zusammenarbeit mit Erema bietet dem Hydro PRS-Standort Teesside die Technologien und Dienstleistungen, die es uns ermöglichen, Kunststoffe zu recyceln, die andernfalls der Verbrennung zugeführt würden“, erklärt Richard Daley, Chief Technology Officer. „Das Chemarema-Extrudersystem wird unsere erste Anlage mit über 20.000 Tonnen/Jahr beschicken und dabei Drücke von bis zu 300 bar bei hohen Schmelzetemperaturen liefern. Wir entwickeln nun weitere Projekte in Deutschland und den USA, während Erema weiterhin einige unserer Hydro PRS-Lizenznehmer unterstützt".

Für Erema ergeben sich durch die Zusammenarbeit mit Mura Technologie wertvolle Erkenntnisse, um auf auf die Bedürfnisse chemischer Recycler eingehen zu können. „Dadurch können wir unsere Entwicklung weiter vorantreiben und unseren Kunden ermöglichen, mit Mischkunststoffabfällen niedrigster Qualität zu arbeiten. Dies ist unser Beitrag zur Etablierung des chemischen Recyclings als komplementärer Technologiestrom zum werkstofflichen Recycling, der sich auf jene Rohstoffe konzentriert, die sonst nicht recycelt werden," sagt Klaus Lederer, Business Development Manager Chemical Recycling bei der Erema Gruppe.

Quelle: Erema

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Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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