Eine Frau hebt einen Kolben mit Flüssigkeit hoch und hält in der anderen Hand ein Stück Verbundwerkstoff

Im Rahmen der Studie wurden 12 Verfahren für sechs verschiedene Biokomposite analysiert. (Bild: Aimplas)

Innerhalb des Eliot-Projektes untersuchten das technologische Institut für Kunststoffe Aimplas, Valencia, Spanien, und die niederländische Einrichtung TNO insgesamt 12 Verfahren für sechs verschiedene Biokomposite. Die Solvolyse und die Pyrolyse waren hierbei die beiden vielversprechendsten Alternativen, die in großem Maßstab in einer Pilotanlage getestet wurden.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Pyrolyse 17 % mehr Kohlendioxid freigesetzt und doppelt so viel Wärme verbraucht wird wie bei der Solvolyse.

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Warum es Recyclinglösungen braucht

Die Luftfahrtindustrie verwendet in ihren Komponenten zunehmend Biokomposit-Materialien, um die Umweltbelastung zu verringern. Bei Biokompositen werden Naturfasern zur Verstärkung sowie Harze aus nachwachsenden Quellen verwendet. Aufgrund der Neuartigkeit und Heterogenität dieser Materialien, ihrer duroplastischen Beschaffenheit und der Tatsache, dass sie keine Kohlenstofffasern enthalten, die einen hohen Marktwert haben, ist es jedoch schwierig, am Ende ihrer Nutzungsdauer eine effiziente Lösung für ihre Entsorgung als Abfall zu finden.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Was ist das Eliot-Projekt?

Das Eliot-Projekt wurde durch das europäische Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 im Rahmen der Clean Sky Joint Technology- Initiative unter der Fördervertragsnummer 886416 finanziell unterstützt.

Aimplas (Instituto Tecnológico del Plástico) und TNO haben das Eliot-Projekt abgeschlossen, bei dem die derzeitigen Recyclingtechnologien für in der Luftfahrtbranche verwendete Verbundwerkstoffe und Bioverbundwerkstoffe eingehend untersucht werden konnten. Im Rahmen einer Pilotanlage wurden die technisch am besten umsetzbaren Alternativen analysiert, die sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht machbar sind. Aus der Studie geht hervor, dass von den 12 untersuchten Technologien die Solvolyse die beste Methode für das Recycling von sechs verschiedenen Biokompositen darstellt.

Diese Studie trägt zur Förderung kosteneffizienter Recyclingtechnologien bei, die es der Luftfahrtindustrie auf ihrer Suche nach neuen, auf die Kreislaufwirtschaft ausgerichteten Lösungen ermöglichen, die Nachhaltigkeit ihrer Komponenten zu gewährleisten.

Was sagt die Studie aus?

Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Pyrolyse 17 % mehr Kohlendioxid freisetzt werden und doppelt so viel Wärme verbraucht wird wie bei der Solvolyse, was mit höheren Kosten verbunden ist. Bei der Solvolyse werden als Ersatz für Wärme Lösungsmittel verwendet, die jedoch hocheffizient zurückgewonnen und im Verfahren wiederverwendet werden. Außerdem hat sich gezeigt, dass die Solvolyse bei größeren Biokompositen sogar noch besser funktioniert.

In beiden Fällen, sowohl bei der Pyrolyse als auch bei der Solvolyse, sind zusätzliche Reinigungsschritte erforderlich, um die pyrolytische Flüssigkeit beziehungsweise das Destillat zu verwerten. Die Schätzungen wurden für eine Aufbereitungsanlage mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von 10 kt Biokomposit vorgenommen.

Zu den weiteren im Rahmen der Studie analysierten Technologien gehörten werkstoffliches Recycling, Auflösung, enzymatischer Abbau, Vergasung und Kompostierung.

Quelle: Aimplas, Eliot-Projekt

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