Ein schwarzes Strichmännchen hält die Hand als Verbotszeichen vor einer Landkarte

Fluorpolymere stecken in unzähligen Produkten. Ein PFAS-Verbot wäre für die Kunststoffindustrie so nicht aufzufangen – mit fatalen möglichen Folgen. (Bild: Geralt – Pixabay.com)

Die von der Industrie geführte Initiative geht bei den Grenzwerten über die derzeitigen Anforderungen der Europäischen Union und die höchsten Standards für die Fluorpolymerherstellung weltweit hinaus. Mit diesem Programm bieten die FPG-Mitglieder konkrete Lösungen für berechtigte Fragen und Bedenken in Bezug auf Emissionen, die bei der Fluorpolymerherstellung entstehen und die für den grünen und digitalen Wandel in der EU bedeutend sind.

Dieses Programm beinhaltet eine konkrete Verpflichtung zum Minimieren der Emissionen von nicht-polymeren PFAS-Rückständen aus Polymerisationshilfsmitteln in die Umwelt beim Herstellen von Fluorpolymeren. Folgenden FPG-Mitgliedsunternehmen gehören der Initiative an: AGC, Arkema, Chemours, Daikin Chemical Europe, W. L. Gore & Associates und Solvay.

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Fluorpolymere und weitere fluorhaltige Substanzen sollen verboten werden. Eine ihrer herausragenden Eigenschaften – die Beständigkeit – könnte ihr Verbot bedeuten. Für Sie haben wir das Thema PFAS aus verschiedenen Blickwinkeln während der Widerspruchsfrist beleuchtet und halten Sie künftig zu PFAS-Alternativen auf dem Laufenden. Alles, was Sie zum Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

PFAS-Produktion in Europa erhalten

Die Verpflichtung spiegelt die konkreten Maßnahmen der einzelnen FPG-Mitglieder in den vergangenen Jahren wider. Diese zielen darauf ab, sicherzustellen, dass Fluorpolymere, die die Grundlage für viele wichtige Bereiche unserer Wirtschaft bilden – von Halbleitern bis hin zu Brennstoffzellen und EV-Batteriekomponenten – verantwortungsvoll und mit möglichst geringen Emissionen und unter Einsatz der besten verfügbaren Technologien hergestellt werden.

Die Bemühungen der Unternehmen diese Technologien umzusetzen, haben zu dieser Selbstverpflichtung geführt. Das Programm, das bis spätestens Ende 2023 umgesetzt sein soll, umfasst im Einzelnen drei Säulen:

  1. Die von der Industrie getragene Verpflichtung, die durchschnittlichen Emissionsfaktoren für nicht-polymere PFAS-Rückstände der Polymerisationshilfsmittel, die bei der Herstellung von Fluorpolymeren verwendet werden, zu reduzieren:
    - bis Ende 2024 auf 0,009 % in die Luft; 0,001 % ins Wasser
    - bis Ende 2030 auf 0,003 % in die Luft; 0,0006 % in das Wasser
  2. Eine Plattform zur Förderung der Einführung kommerziell verfügbarer modernster Technologien zum Minimieren nicht-polymerer PFAS-Emissionen bei der Herstellung.
  3. Eine Verpflichtung die Verarbeiter und Anwender von Fluorpolymeren über die sichere Handhabung und Verwendung von Fluorpolymerharzen in einem Leitfaden zu informieren.

"Dieses Herstellungsprogramm zeigt, dass unsere Industrie in die bestmögliche Emissionskontrolle geht. Wir gehen weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und stellen damit sicher, dass die Fluorpolymerproduktion in der EU einen neuen Maßstab für die Branche weltweit setzt. Wir haben uns die Bedenken und Rückmeldungen der Beteiligten angehört und arbeiten intensiv daran Lösungen zu finden. Wir sind entschlossen, eng mit den Regulierungsbehörden und unserer Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Emissionen von Fluorpolymeren während ihres gesamten Lebenszyklus angemessen kontrolliert werden. Fluorpolymere sind die Grundlage vieler strategischer Technologien, und dieses Programm wurde entwickelt, um ihre fortgesetzte Nutzung als kritische und verantwortungsvolle Grundlage unserer Volkswirtschaften zu unterstützen“, erklärte Nicolas Robin, Direktor der Produktgruppe Fluorpolymere.

Transparenz auf allen Ebenen

Bis Ende 2024 werden die ersten Emissionsreduktionsziele in Kraft treten, und die Mitglieder individuell mit ihren nationalen Behörden in Bezug auf lokale Standorte zusammenarbeiten. Zur Gewährleistung zusätzlicher Transparenz, Rechenschaftspflicht und Überwachung der Umsetzung des FPG-Herstellungsprogramms zu gewährleisten, wird ein Forum für den Austausch mit wichtigen Interessengruppen, einschließlich Regulierungsbehörden und der Bevölkerung eingerichtet werden. Das Austauschforum wird zweimal im Jahr zusammenkommen, wobei das erste Treffen für September 2024 geplant ist.

Weitere Einzelheiten zum Programm finden Sie hier.

Quelle: Plastics Europe

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