Menschen bei der Scheckübergabe

Projektmitglieder bekommen den Förderbescheid vom Bundesumweltministerium überreicht. (Bild: BMUV / Christoph Wehrer)

Das Forschungsprojekt „Smart Recycling Up“ ist eines von acht Projekten, die für die Förderinitiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ des Bundesumweltministeriums ausgewählt wurden. Die Hochschule Bremen (HSB) ist über das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft (IEKrW) an dem Projekt beteiligt. Weitere Verbundpartner sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg sowie vier Abfallverwertungsbetriebe aus Norddeutschland.

Gemeinsam untersuchen sie, wie großstückige Abfälle mithilfe von moderner Sensorik, KI-Methoden und Robotik effizienter wiederverwertet werden können. Bisher können nur kleinere Abfälle automatisiert getrennt werden. Größere Abfälle wie Sperrmüll oder Bauschutt müssen dafür zunächst aufwendig zerkleinert werden. Ziel von „Smart Recycling Up“ ist es, Materialien vollautomatisch zu identifizieren, zu klassifizieren und zu sortieren. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sollen Recyclingprozesse so effizienter gestaltet, mehr Materialien zurückgewonnen und somit Ressourcen gespart werden.

„Der Abfall- und Kreislaufwirtschaft kommt eine zunehmend größere Bedeutung bei der Bekämpfung der Klimakrise sowie der Bereitstellung von Sekundärrohstoffen und Energien zu – gerade auch in der aktuellen Krise im Umfeld des Überfalls Russlands auf die Ukraine wird dies deutlich“, sagt Prof. Dr. Martin Wittmaier, Leiter des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft.

Was das Verbundprojekt erreichen möchte

Den Ansatz des Projektes erklärt er folgendermaßen: „Eine Grundvoraussetzung für die Gewinnung von Sekundärrohstoffen ist die Sortierung von Abfällen, um möglichst sortenreine Stoffe zu erhalten. Während die Automatisierung bei der Sortierung von kleinstückigen Abfällen, die auf einem Förderband transportiert werden können, in den letzten Jahrzehnten rasante Fortschritte gemacht hat, werden großstückige Abfälle wie vor 50 Jahren mit Baggern und Kränen sortiert. Das Vorhaben Smart Recycling will dies ändern. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Robotik werden im Vorhaben Technologien zur automatisierten Sortierung großstückiger Abfälle entwickelt. Hierdurch wird ein aktiver Beitrag für eine effizientere Kreislaufwirtschaft geleistet.“

 

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Technologischer Ansatz auch für andere Branchen übertragbar?

Die im Vorhaben erstellten Konzepte bieten Lösungen, die nicht nur in der Kreislaufwirtschaft eingesetzt, sondern auch auf verschiedenste andere Anwendungsbereiche von hoher gesellschaftlicher Relevanz übertragen werden können. Beispiele sind der Katastrophenschutz, Naturschutz durch automatisierte Abfallsammlung, eine nachhaltige Landwirtschaft, ökologisch verträglicher Bergbau sowie die Wartung und Pflege von Infrastrukturen und die Industrie 4.0.

Darüber hinaus unterstützt das Projekt „Smart Recycling Up“ mit seiner effizienten Kl- und robotik-basierten Lösung das UN-Nachhaltigkeitsziel „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ sowie die im Deutschen Ressourceneffizienzprogramm festgelegten Ziele zur Steigerung der Recyclingrate bei Siedlungsabfällen auf über 65 %, des Recyclinganteils von Kunststoffabfällen und des Einsatzes von Recycling-Baustoffen.

Wer ist alles am Projekt beteiligt?

• Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (Leadpartner)
• Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen
• Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
• Abfall-Service Osterholz
• Baljer & Zembrod
• KAVG Kreisabfallverwertungs GmbH Minden-Lübbecke
• Karl Siedenburg

Mit der Initiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ fördert das Bundesumweltministerium innovative Projekte, die Künstliche Intelligenz einsetzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen. Die acht geförderten Vorhaben wurden aus 300 eingereichten Ideen ausgewählt. Nach der geförderten Konzeptphase werden die Projekte nun dabei unterstützt, ihre Ideen in die Praxis umzusetzen. Das Fördervolumen beträgt insgesamt rund 19 Mio. Euro.

Über das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft

Das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen entwickelt ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösungskonzepte für die Energie- und Kreislaufwirtschaft, das produzierende Gewerbe sowie für Dienstleistungsunternehmen. Die vornehmliche Aufgabe des Instituts ist die Entwicklung und Bewertung von Verfahren zur Erzeugung regenerativer Energie, der Verwertung und Kreislaufführung von Stoffen, der effizienteren Nutzung von Rohstoffen sowie die Reinigung von Wässern, Schlämmen, Feststoffen und Abluft.

Quelle: Hochschule Bremen

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