Kunststoffgranulat neben Kunststoffbesteck und anderen Produkten aus Kunststoff

Das Start-up findet weitere Unterstützung für die Umsetzung seiner Technologie im industriellen Maßstab. (Bild: Traceless Materials)

Das Start-up Traceless Materials gibt den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 36,6 Mio.  Euro bekannt. Die Series A-Finanzierungsrunde wird von dem Private-Equity-Fonds UB Forest Industry Green Growth Fund (UB FIGG) angeführt, der in nachhaltige und ressourceneffiziente forstwirtschaftliche und biobasierte Industrien investiert, und von Swen Blue Ocean komplementiert, die in Innovationen investieren, die dazu beitragen, drei existenzielle Bedrohungen für die Gesundheit der Ozeane zu bekämpfen: Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel.

An der Finanzierungsrunde beteiligten sich außerdem ein lokales Bankenkonsortium bestehend aus der GLS Bank, Hamburg, und der Hamburger Sparkasse, ebenso wie die drei bestehenden Investoren des Unternehmens, der Green-Tech-Investor Planet A, der Seed-Investor High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der Deep-Tech-Investor B.Value.

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Mit diesem Material will man Emissionen und Energie einsparen

Das natürliche Biomaterial Traceless ist zertifiziert vollständig biobasiert, heimkompostierbar und plastikfrei. Durch das Verwenden von landwirtschaftlichen Reststoffen werden Biomasseressourcen geschont. Die zum Patent angemeldete Technologie basiert auf natürlichen Polymeren, enthält keine potenziell schädlichen Chemikalien und hat einen minimalen ökologischen Fußabdruck: Im Vergleich zu Kunststoff werden laut eigenen Aussagen 91 % der CO2-Emissionen und 89 % des fossilen Energiebedarfs bei Produktion und Entsorgung eingespart.

„Durch die Skalierung unserer innovativen Technologie zeigen wir, dass eine klimafreundliche, zirkuläre, resiliente und regenerative Industrie möglich ist. Mit unserem neuartigen Biomaterial können wir einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Plastikverschmutzung leisten", sagt Dr. Anne Lamp, CEO und Mitgründerin von traceless.

Das Unternehmen stellt Traceless-Materialien in Form eines Granulats her, das mit Standardtechnologien der Kunststoff- und Verpackungsindustrie weiterverarbeitet werden kann. So kann das Material in einer breiten Palette von Endprodukten - von starren Formteilen und flexiblen Folien bis hin zu Papierbeschichtungen oder Klebstoffen - eingesetzt werden.

Um die eigene Technologie erstmals im industriellen Maßstab umzusetzen, baut das junge Unternehmen eine Demonstrationsanlage in Hamburg. Mit dieser Produktionsanlage will man jährlich mehrere Tausend Tonnen konventionellen Kunststoff ersetzen und gleichzeitig erhebliche Mengen an CO2-Emissionen, fossilen Ressourcen, Wasser und landwirtschaftlichen Flächen einsparen.

Start-up wird bereits vom Bund gefördert

Nachdem das Bundesumweltministerium (BMUV) Anfang des Jahres einen Zuschuss in Höhe von 5 Mio. Euro für den Bau dieser Demonstrationsanlage bewilligt hatte, ist die Serie-A-Finanzierungsrunde nun der zweite Teil der Finanzierungsstrategie des Unternehmens, um seine Produktionskapazitäten zu erweitern.

„Die Finanzierung von kapitalintensiven Start-ups ist für viele Investoren und Banken noch ungewohnt. Das macht es zu einer besonderen Herausforderung für industrielle Produktions-Start-ups wie uns, die die innovativen Technologien von morgen entwickeln“, so Johanna Baare, COO und Mitgründerin von Traceless.

Quelle: Traceless Materials

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

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