Drei Frauen halten einen überdimensionalen Scheck in den Händen

Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann übergibt den Förderscheck an die beiden Gründerinnen von Traceless Materials. (Bild: Traceless Materials)

Traceless Materials produziert aus pflanzlichen Reststoffen der industriellen Getreideverarbeitung das kompostierbare Biomaterial Traceless. Zur erstmaligen großtechnischen Umsetzung der Technologie plant das junge Unternehmen am Standort Hamburg eine Demonstrationsanlage zu errichten. Damit sollen jährlich mehrere tausend Tonnen konventioneller Kunststoff substituiert und so in erheblichem Maße CO2-Emissionen, fossile Ressourcen, Wasser und Agrarflächen eingespart werden. Das Projekt wird mit rund 5 Mio. Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert.

“Um einen echten Beitrag zur Lösung der Plastikverschmutzung und der Klimakrise zu leisten, müssen wir unsere Materialien in industriellem Maßstab produzieren. Die geplante Demonstrations-Produktionsanlage ist der nächste Schritt auf diesem Weg, und die Förderung ein essenzieller Beitrag zu ihrer Finanzierung”, sagt Johanna Baare, Mitgründerin und COO von Traceless Materials.

Anne Lamp, Mitgründerin und CEO ergänzt: “Die Expertinnen und Experten des Umweltministeriums und des Umweltbundesamts haben umfassend geprüft, ob unsere Technologie tatsächlich zum Umweltschutz beiträgt. Die Förderzusage ist dafür eine tolle Bestätigung.”

Was es mit dem Material Traceless auf sich hat

Das Material Traceless ist zertifiziert vollständig biobasiert, heimkompostierbar und plastikfrei. Durch die Nutzung von pflanzlichen Reststoffen werden Biomasse Ressourcen geschont. Die zum Patent angemeldete Technologie basiert auf natürlichen Polymeren und kommt dabei laut eigenen Aussagen ohne potenziell schädliche Stoffe aus und hat einen minimalen ökologischen Fußabdruck. Im Vergleich zu Kunststoff werden demnach in Produktion und Entsorgung 91 % der CO2 Emissionen und 89 % des fossilen Energiebedarfs eingespart.

Das Start-up stellt das Material in Form eines Granulats her, das mit Standardtechnologien der Kunststoff- und Verpackungsindustrie weiterverarbeitet werden kann. So kann das Material in einer Vielzahl von Endprodukten eingesetzt werden - von Formteilen über flexible Folien bis hin zu Papierbeschichtungen oder Klebstoffen. 2020 gegründet, produziert das Unternehmen seine Materialien bereits im Pilotmaßstab. Mit dem Ziel, Kunststoffe bald in großen Mengen zu ersetzen, werden die Kapazitäten auf großtechnischen Maßstab ausgebaut.

Die geplante Anlage soll dabei zum ersten Mal demonstrieren, dass das Verfahren in industriellem Maßstab umsetzbar ist. Parallel zur Technologieskalierung entwickelt das gut 30-köpfige Team mit Anwendern und Partnern Pilotprodukte. Das Unternehmen wird außerdem im Rahmen des EIC Accelerator von der EU gefördert und erhielt unter anderem den Deutschen Gründerpreis sowie den Deutschen Nachhaltigkeitspreis/Next Economy Award.

Quelle: Traceless Materials

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Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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