Menschen vor Mülltonnen halten Kunststoffverpackungen in den Händen

Die "Recyclemich"-App vereint Digitalisierung, Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung. Sie wurde vor mehr als einem Jahr als Pilotprojekt in Wien gestartet. (Bild: Recycleme)

Die App „Recyclemich“ ist vor etwas mehr als einem Jahr in der Pilotregion Wien, Österreich, gestartet und wurde nun für alle Bundesländer in der Alpenrepublik ausgerollt. Mit der App will man Digitalisierung, Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung vereinen. Die Initiative verfolgt das Ziel, das Bewusstsein in der Bevölkerung für richtige Mülltrennung zu erhöhen, denn nur gemeinsam kann es gelingen, mehr Wertstoffe zu sammeln und zu recyceln. In Österreich landen jährlich rund 150.000 t Verpackungen im Restmüll oder gar in der Natur. Hinzu kommt, dass Österreich laut Greenpeace um 24 % mehr Kunststoffabfall produziert als der europäische Durchschnitt.

Die App setzt genau hier an und schafft Anreize für Konsumenten, um umweltfreundliches Verhalten zu fördern: Leere Verpackung mit der App scannen, Recyclingbehälter erfassen, richtig in den vorgesehenen Tonnen oder dem Gelben Sack entsorgen, Punkte sammeln und gewinnen – so lautet das Prinzip von „Recyclemich“. Rund eine halbe Million Verpackungen von Getränken, Wasch- und Reinigungsmitteln, Kosmetikprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln wurden seit Beginn in der App erfasst. Für Produkte von Partnerunternehmen wie Coca-Cola Österreich, Delta Pronatura, Eckes-Granini, Henkel, Innocent und Red Bull erhalten Nutzer sogar Zusatzpunkte für die ordnungsgemäße Sammlung. Zu gewinnen gibt es wöchentlich und monatlich attraktive und nachhaltige Preise.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Zum Recycling motivieren und Bewusstsein schaffen

Nun ist die Betreiberin der App, das Unternehmen Recycleme , den nächsten Schritt gegangen, indem sie „Recyclemich“ in ganz Österreich verfügbar macht. „Laut Statistik Austria gab es im Jahr 2021 4.020.000 österreichische Privathaushalte. Es ist unser klares Ziel, all diese Haushalte zum korrekten Recyclingverhalten zu motivieren. Darum freuen wir uns sehr, dass es uns gelungen ist, die Recyclemich-App technisch weiterzuentwickeln und den Rollout auf ganz Österreich zu ermöglichen. Seit Juli ist die App und damit das dahinterstehende Konzept nun auch in ganz Österreich verfügbar.

Darüber hinaus wurde verkündet, dass Lidl Österreich als neuer Partner für die wöchentlichen und monatlichen Ziehungen agiert und Nutzern der App Einkaufsgutscheine für ganz Österreich zur Verfügung stellt.

„Unsere Vision lautet: weniger Plastik – geschlossene Kreisläufe. Gemeinsam wollen wir die Kreislaufwirtschaft vorantreiben und die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass das Recyceln und Trennen von Kunststoffverpackungen für alle so einfach wie möglich wird. Deshalb unterstützen wir die Recyclemich-Initiative, die hier einen wichtigen Beitrag leisten kann”, sagt Alessandro Wolf, CEO von Lidl Österreich.

Für Stefan Siegl ist die Ausweitung der Recyclemich-Initiative auf ganz Österreich ein Vorzeigebeispiel für zukunftsfähige Modelle in der modernen Kreislaufwirtschaft, bei denen unterschiedliche Akteure entlang der Wertschöpfungskette erfolgreich zusammenarbeiten. „So übernehmen Hersteller von Verpackungen quer durch die Produktpalette Verantwortung dafür, Konsumentinnen und Konsumenten zum richtigen Recycling zu motivieren“.

Das sind die nächsten Ziele der Initiative

Ans Ausruhen denkt man aber noch lange nicht. Einerseits ist der Weg bis zur Einführung eines Pfandsystems auf Einweggetränkeverpackungen noch weit und andererseits wird an weiteren nützlichen Features für App-Nutzer gearbeitet, denn eine Vielzahl an wertvollen Verpackungen oder Produkten ist von Pfand nicht betroffen. Dennoch müssen diese Wertstoffe richtig gesammelt werden, damit sie wieder in den Kreislauf zurückkommen: Der Prototyp eines Recycling-Guides, der Informationen über die jeweilige Verpackung liefert und je nach Region dabei hilft, sie richtig zu trennen und zu entsorgen, befindet sich bereits in der Testphase und wird bald für die Community verfügbar sein.

Quelle: Recycleme

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