Verarbeitungsprozess von Stärke zu Folien

Projekt "Stärkeschaumfolien": So wird aus einem nachwachsenden Rohstoff eine flexible Schaumfolie. (Bild: IKV Aachen / Gefine)

Geschäumte Kunststoffe bestehen in der Regel aus fossilen Rohstoffen. Sie bilden das Material für Verpackungen, die nach einmaligem Gebrauch aber oftmals im Abfall landen und nur selten recycelt werden. Das Verbundprojekt „Stärkeschaumfolien“ forscht deshalb an ressourcenschonenderen Alternativen. Eine dieser Alternativen könnten geschäumte Verpackungsfolien aus dem nachwachsenden Rohstoff Stärke sein.

Ziel des Projekts ist es, ein neuartiges, geschäumten Material zu entwickeln, das auf dem nachwachsenden Rohstoff Stärke basiert und als flexible, geschäumte Folie (auch Stärkeschaumfolie genannt) als Verpackungsmaterial oder im Bausektor zum Einsatz kommt. Indem die entwickelten Stärkeschaumfolien anschließend kompostierbar sind, lösen sie die bestehende Entsorgungsproblematik im Verpackungsbereich.

Warum es ressourcenschonendere Alternativen braucht

Aufgrund ihrer werkstofflichen Vielfalt sind geschäumte Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen ein fester Bestandteil des Alltags geworden. Allerdings stellen sie bei kurzer Nutzungsdauer eine große Ressourcenverschwendung dar. Die auf dem Markt verfügbaren Schaumfolien - wie geschäumtes Polystyrol (PS), Polyethylen (LDPE) oder Polyurethan (PU) - bestehen vorwiegend aus fossil-basierten Kunststoffen. Das Problem: Geschäumte Verpackungsfolien werden meist nach einmaliger Verwendung entsorgt. Selbst wenn der Verbrauchende die Verpackung über die Wertstofftonne entsorgt, werden geschäumte Materialien heute selten recycelt. Die eingesetzten Rohstoffe landen schließlich in der thermischen Verwertung, was keine dauerhafte Lösung darstellt. Ein Ansatzpunkt für eine nachhaltige Materialwirtschaft ist daher das Verwenden nachwachsender Rohstoffe, die zusätzlich im Anschluss an die Nutzung kompostiert werden können.

Wann sind marktfähige Produkte zu erwarten?

Nach einem erfolgreichen Projektstart hat das Projektteam nun erste Rezepturen (Compounds) aus Stärke, Additiven und Biopolymeren entwickelt. Parallel arbeiten die Forscher auch an Verfahrensentwicklungen. Bis Ende 2025 soll so ein industriell herstellbares, marktfähiges Produkt aus nachwachsenden Rohstoffen als Alternative zu herkömmlichen fossil-basierten Kunststoffen entstehen.

Das Verbundprojekt mit dem Kurztitel »Stärkeschaumfolien« wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) für drei Jahre gefördert. Es adressiert den Förderbereich „Entwicklung eines potenziell marktfähigen, biobasierten Produkts“ im Rahmen des Förderprogramms „Nachwachsende Rohstoffe“.

Quelle: Fraunhofer Umsicht

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(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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