Kunststoffproduktion von 1950 bis 2021

Kunststoffproduktion von 1950 bis 2021: das Nova-Institut hat nun neue Zahlen für biobasierte Kunststoffe 2022 vorgelegt und gibt einen Ausblick für die kommenden Jahre. (Bild: Nova-Institut)

Die Produktion von biobasierten Epoxidharzen nimmt zu, PTT gewinnt nach mehreren Jahren konstanter Kapazitäten wieder an Attraktivität und PE und PP aus biobasiertem Naphtha werden mit wachsenden Mengen weiter etabliert. Nach dem Ausverkauf 2019 werden die Kapazitäten für PLA derzeit erhöht. Aktuelle und künftige Erweiterungen für biobasierte Polyamide sowie PHAs sind in Sicht. Und auch biobasiertes PET kommt wieder ins Spiel.

Der neue Markt- und Trendbericht „Bio-based Building Blocks and Polymers – Global Capacities, Production and Trends 2022-2027“ der internationalen Nova-Biopolymer-Expertengruppe zeigt Kapazitäten und Produktionsdaten für 17 kommerziell erhältliche, biobasierte Polymere im Jahr 2022 und eine Prognose bis 2027. Die verschiedenen biobasierten Polymergruppen unterliegen einer unterschiedlichen Marktdynamik.

Welche biobasierten Kunststoffen werden wo produziert?

Im Jahr 2022 betrug die installierte Gesamtkapazität 4,9 Mio. t bei einer tatsächlichen Produktion von 4,5 Mio. t, was 1% des gesamten Produktionsvolumens von Polymeren aus fossilen Rohstoffen ausmacht. Für 2027 wird ein Anstieg auf 9,3 Mio. t erwartet, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von etwa 14 % entspricht, die deutlich über dem Gesamtwachstum der Polymere (3 bis 4%) liegt.

Die folgenden Polymere weisen einen noch höheren Anstieg auf, der deutlich über der durchschnittlichen Wachstumsrate liegt: PHA wird bis 2027 um 45 %, PLA um 39 %, PA weiterhin um 37 % und PP um 34 % wachsen. PE wird in Europa bis 2027 um 18 % zunehmen, gefolgt von einem Anstieg um 15 % bei Kaseinpolymeren.

Nach Asien als führender Region, die mit 41 % im Jahr 2022 die größten biobasierten Produktionskapazitäten weltweit installiert hat, wobei die größten Kapazitäten auf PLA und PA entfallen, folgt Europa mit 27 %, hauptsächlich basierend auf stärkehaltigen Polymerverbindungen, PE und PP.

Nordamerika hat einen Anteil von 19 % mit großen installierten Kapazitäten für PLA und PTT und Südamerika 13 %, hauptsächlich für PE. Der Anteil Australiens/Ozeaniens beträgt weniger als 1 % und basiert auf stärkehaltigen Polymerverbindungen. Biobasierte Polymere können heute in fast allen Marktsegmenten und Anwendungen eingesetzt werden, wobei die verschiedenen Anwendungen pro Polymer sehr unterschiedlich sein können.

Aus welchen Rohstoffen bestehen Biokunststoffe?

Der wichtigste Rohstoff für die Herstellung biobasierter Polymere ist Zucker (29 %), Stärke wird zu 18 % verwendet. Diese Rohstoffe werden aus ertragreichem Zuckerrohr und Mais gewonnen, was zu einer hohen Flächeneffizienz führt. Außerdem werden diese Erträge nicht nur für die Polymerproduktion, sondern, den Eiweißanteil betreffend, auch als Futtermittel verwendet, womit nur ein Teil des Gesamtrohstoffs der Polymerproduktion zukommt. Glycerin (27 %), ein Nebenprodukt der Biodieselproduktion, stellt eine Biomasse ohne zusätzlichen Flächenverbrauch dar.

Mehrere globale Marken erweitern bereits ihr Rohstoffportfolio, um neben fossilen Rohstoffen auch erneuerbaren Kohlenstoff aus CO2, Recycling und insbesondere Biomasse zu nutzen. Dieses Umdenken auf dem Markt, insbesondere bei der Verwendung von Biomasse, wird die Nachfrage und das Angebot an biobasierten und biologisch abbaubaren Polymeren noch weiter erhöhen.

Derzeit macht erneuerbarer Kohlenstoff aus Biomasse, CO2 und Recycling 11 % des weltweiten Polymermarktes aus. Dennoch mangelt es gleichzeitig an Unterstützung durch die Politik in Europa, die nach wie vor nur Biokraftstoffe und Bioenergie fördert. Im Gegensatz dazu gibt es in Asien und insbesondere in den USA unterstützende Regelungen für biobasierte Chemikalien und Polymere.

Die jährlich von European Bioplastics Daten sind von diesem Marktbericht abgeleitet, allerdings mit einer kleineren Auswahl an biobasierten Polymeren.

Quelle: Nova-Institut

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(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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