Verschiede Klebstoffe in Tuben und Kartuschen

Das Kleben ist das am häufigsten eingesetzte Reparaturverfahren und verlängert auf diesem Wege die Lebensdauer vieler Produkte. Jedoch darf die Fügetechnik dem Recycling nicht im Wege stehen. (Bild: Steve Buissinne – Pixabay.com)

Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist weit mehr als nur Recycling und erfordert ein ganzheitliches Betrachten des Produktlebenszyklus. Klare Prioritäten für das Erreichen der Ziele des europäischen Aktionsplans Kreislaufwirtschaft unter dem Green Deal – die Transformation von einer linearen Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – setzt das Kategorisierungssystem der EU-Kommission mit den R-Strategien. Dabei werden beispielsweise das Reduzieren des Einsatzes von Ressourcen (R2-Reduce) und das Reparieren (R4-Repair) klar vor R8-Recycle eingeordnet.

Die Klebtechnik spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle. Sie ist als einzige Fügetechnologie in der Lage, nahezu alle Werkstoffkombinationen langzeitbeständig und sicher miteinander zu verbinden, ohne deren einzigartigen Eigenschaften zu beeinträchtigen. Oft werden über Klebungen zusätzliche Funktionen wie Wärmeleitfähigkeit oder Schutz vor Wasser, Staub und Erschütterung eingebaut, wodurch die Lebensdauer der Produkte zusätzlich erhöht wird. Nur mit Hilfe der Klebtechnik werden sowohl Leichtbauweisen als auch Miniaturisierungen ermöglicht, die jeweils hervorragende Beispiele für Ressourceneffizienz sind. Denn einerseits müssen deutlich weniger Rohstoffe eingesetzt werden und andererseits kann zusätzlich während der gesamten Nutzungsphase eine große Menge an Energie eingespart werden.

Darüber hinaus ist das Kleben das am häufigsten eingesetzte Reparaturverfahren und verlängert auch auf diesem Wege die Lebensdauer vieler Produkte zusätzlich. Viele Reparaturen im privaten, handwerklichen und industriellen Bereich wären ohne den Einsatz von Klebstoffen und Klebebändern nicht denkbar.

Klebstoffe in der Produktplanungsphase bereits einbeziehen

Ungeachtet dessen darf die Fügetechnik auch dem Recycling nicht im Wege stehen. Technisch ist es selbstverständlich möglich, jede Verbindung wieder zu lösen. Für die Klebtechnik wurde dazu eigens die DIN/TS 54405 als Leitlinie zum Trennen geklebter Verbindungen veröffentlicht. In der Praxis sind Recyclingprozesse häufig hoch spezifisch und das Produktdesign muss genau auf den Prozess abgestimmt sein. „Um die vielen ökologischen Vorteile geklebter Produkte noch weiter zu ergänzen, muss die Recyclingfähigkeit bereits in der Produktplanungsphase mitbedacht werden. Rohstoff- und Klebstoffhersteller, Klebstoffanwender, Endkunden und Recycler müssen entlang der Wertschöpfungsketten eng zusammenarbeiten, um Kreisläufe zu schließen und so einen weiteren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten“, sagt Dr. Vera Haye, Hauptgeschäftsführerin des Industrieverbands Klebstoffe e.V.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

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