Peter Barlog, geschäftsführender Gesellschafter, Barlog Plastics.

Peter Barlog, geschäftsführender Gesellschafter, Barlog Plastics. (Bild: Barlog Plastics)

Im vergangenen Sommer hatte ich die Gelegenheit zu etwas, was einem als Unternehmer und Familienvater selten vergönnt ist: Ich traf mich mit einigen alten Freunden im Kölner Park, genoss ein leckeres Kölsch und die warme Sonne. Während des Treffens gesellten sich auch alte Bekannte dazu, die ich schon seit weit über 10 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Nach herzlichen Begrüßungen kam schnell das Thema auf, was jeder von uns heute beruflich macht. Dabei fiel die Frage: "Bist du eigentlich immer noch in der Plastikindustrie tätig? In Zeiten der Umweltprobleme, die durch Plastikmüll verursacht werden, will doch heute niemand mehr etwas damit zu tun haben."

Dies spiegelt die Einstellung vieler Menschen wider: Plastik wird als Problem wahrgenommen und viele sehnen sich nach einer Welt ohne Plastik. Tatsächlich hat die lineare, globalisierte Wirtschaft, die auf fossilen Rohstoffen basiert, unseren Konsum von billigen, kurzlebigen Wegwerfprodukten gefördert, die oft gedankenlos in der Umwelt landen. Diese Entwicklung stellt ein zunehmendes Problem dar – für die Umwelt, die Gesundheit und das Klima.

Allerdings ist vielen nicht bewusst, welch erheblichen Beitrag Kunststoffe zu unserem Wohlstand leisten. Ohne Kunststoffe als Isolatoren gäbe es keine Elektrizität, keinen Kühlschrank und keine Waschmaschine. Und ohne Kunststoffe gäbe es auch keine Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft: keine Photovoltaik, keine Windkraft, keine Wärmepumpen, keine Elektromobilität und keine Smartphones sowie andere digitale Gadgets.

Aber wenn junge Leute sich heute für ihren Berufsweg entscheiden, dann kommt Plastik als Option kaum noch vor. Zu groß ist das negative Image und zu stark der Fokus auf die Wegwerfprodukte. Und so trifft unsere Branche der Fachkräftemangel noch ein Stück mehr als andere. Die Suche nach talentierten Auszubildenden wird für Unternehmen schwieriger, während die Studierendenzahlen an Hochschulen rückläufig sind.

Dabei ist die europäische Kunststoffindustrie, trotz des oft vorhandenen Vorurteils gegenüber großen Industriekonzernen, mittlerweile ein Vorreiter auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. In den letzten Jahren hat sich viel getan: Biobasierte Kunststoffe verzeichnen ein starkes Wachstum, wodurch der Einsatz erneuerbarer Rohstoffe gefördert wird. Die Branche investiert massiv in chemisches Recycling, um Kunststoffabfälle effizienter zu verwerten und in den Produktionskreislauf zurückzuführen. Außerdem wird intensiv an neuen Technologien wie CCU (Carbon Capture and Utilization) geforscht, um schädliches CO2 aus der Atmosphäre zu extrahieren und als Ersatz für Erdöl bei der Herstellung von Kunststoffen zu verwenden.

Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft ist zweifellos noch weit und es gibt noch viel zu tun. Wir müssen Recyclingtechnologien weiterentwickeln, Wertschöpfungsketten schließen, logistische Herausforderungen bewältigen und letztendlich die Art und Weise, wie wir wirtschaften, neugestalten. Die Kunststoffindustrie hat jedoch ehrgeizige Ziele, und um diese zu erreichen, benötigen wir kluge Köpfe mit neuen Ideen, die alte Denkmuster überwinden und Neues wagen.

Von der Karriere in einem etablierten Unternehmen bis zur Gründung eines eigenen Start-Ups, das Werte wie Vielfalt und Inklusion lebt – die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass junge Menschen, die einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaft leisten möchten, in der Kunststofftechnik bestens aufgehoben sind.

Unsere Türen stehen weit offen: Wer an einer Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen (m/w/d) oder einem Studium der Kunststofftechnik interessiert ist, findet nicht nur spannende berufliche Perspektiven und attraktive Verdienstmöglichkeiten, sondern auch eine Vielzahl von Mentoren und Coaches, die gerne dabei helfen, sich persönlich weiterzuentwickeln und die eigenen Vorstellungen von einer nachhaltigen Wirtschaft voranzutreiben.

Die Voraussetzungen waren selten besser als heute. Wenn ich mich heute noch mal für eine berufliche Laufbahn entscheiden müsste, würde Kunststoff auf jeden Fall wieder ganz weit oben auf der Liste stehen.

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