Weißse Shirt mit Atemsensoren: Die textilen Sensoren sind in das Kleidungsstück eingearbeitet.

T-Shirt mit Atemsensoren: Die textilen Sensoren sind in das Kleidungsstück eingearbeitet. (Bild: Empa)

So entstand etwa ein Shirt, das die Atmung überwacht. Die Suche nach Messsystemen, die entsprechende Gesundheitsparameter zuverlässig ermitteln, läuft auch Hochtouren. Neben dem Freizeitbereich benötigt die Medizin geeignete und verlässliche Messsysteme, die eine effiziente und wirksame Betreuung von immer mehr Menschen ermöglichen. Empa-Forschern um Simon Annaheim vom „Biomimetic Membranes and Textiles“ Labor in St. Gallen, Schweiz, entwickeln daher Sensoren für das Überwachen von Gesundheitsparametern, etwa für einen Diagnostik-Gurt, der auf flexiblen Sensoren mit elektrisch leitfähigen beziehungsweise lichtleitenden Fasern basiert. Für die Akzeptanz einer kontinuierlichen medizinischen Überwachung bei den Patienten können aber ganz andere, weniger technisch geprägte Eigenschaften entscheidend sein: So müssen die Sensoren angenehm zu tragen und einfach zu handhaben sein – und im Idealfall auch noch gut aussehen. Diesen Aspekt greift ein Kooperationsprojekt zwischen der „Textile and Design Alliance“, kurz Tada, in der Ostschweiz und der Empa auf. Hierbei wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie textile Sensoren in Kleidungsstücke integriert werden können. Dabei stand neben der technischen Zuverlässigkeit und einem hohen Tragekomfort auch das Design der Kleidungsstücke im Zentrum.

Die interdisziplinäre Tada-Designerin Laura Deschl arbeitete elektrisch leitfähige Fasern in ein Shirt ein, die ihren Widerstand je nach Dehnung verändern. Damit kann das Shirt überwachen, wie stark sich Brustkorb und Bauch der Probanden beim Atmen heben und senken, was Rückschlüsse auf die Atemaktivität erlaubt. Zusätzlich stickte Deschl elektrisch leitfähige Fasern der Empa ins Shirt ein, die für die Verbindung zum Messgerät benötigt werden und die optisch in das Muster des Shirts integriert wurden. Die Tada ist ein Pilotprogramm der Kulturförderung der Schweizer Kantone Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau, um die Zusammenarbeit zwischen Kulturschaffenden aus aller Welt und der Textilindustrie zu fördern. Das Tada-Netzwerk umfasst 13 Kooperationspartner – Textilunternehmen, Kultur-, Forschungs- und Bildungsinstitutionen. Während der Projektphase wurde Laura Deschl von Schoeller Textil (Rohware), Lobra (Transferdruck) und dem Saurer Museum (leitfähige Stickerei) beim Realisieren des Prototyps unterstützt. Zudem erhielt sie fachliche Begleitung bezüglich der Druckqualität durch Martin Leuthold. Ideen für eine Weiterführung des Projekts sind bereits vorhanden; sie zielen auf eine smarte Patientenbekleidung ab, die die wichtigsten physiologischen Parameter ohne zusätzliche Sensorik erfassen und messen kann.

Quelle: Empa

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