Das Wort Gas auf blauem Hintergrund

Die Preise für Gas sind hoch. Darunter leidet besonders die Chemiebranche. (Bild: david Griffiths – Unsplash.com)

Geschäftsentwicklung in der chemischen Industrie
(Bild: Ifo Institut)

Einer Umfrage des Ifo Institut zufolge hat sich das Geschäftsklima in der chemischen Industrie in den vergangenen zwölf Monaten deutlich verschlechtert. Die Geschäftserwartungen fielen im Juli 2022 auf einen Tiefstand von minus 44,4 Punkten. Im Vorjahresmonat lag der Wert noch bei plus 11,8 Punkten. Der Krieg in der Ukraine verschärfe die angespannte Lage in der Branche noch weiter.

„44 Prozent des Energieverbrauchs in der chemischen Industrie entfallen auf Erdgas. Hinzu kommt, dass Erdgas eine wichtige Rolle bei der Produktherstellung spielt. Für rund 30 Prozent aller Chemieprodukte ist der Einsatz von Erdgas notwendig“, sagt Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf.

Wie haben sich Rohstoffpreise und der Handel mit Russland entwickelt?

Rund die Hälfte der Gasimporte stammt aus Russland. Zudem klagt mehr als die Hälfte der Unternehmen in der chemischen Industrie über Materialmangel, der nach Erwartungen der Unternehmen noch mindestens in das erste Halbjahr 2023 andauern dürfte. Hinzu komme, dass die Einfuhrpreise für chemische Vorprodukte ebenfalls stark angestiegen sind.

„Bereits im Mai 2022 lagen die Einfuhrpreise für sonstige anorganische Grundstoffe und Chemikalien mehr als 65 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Für Düngemittel und Stickstoffverbindungen stiegen sie im Mai 2022 sogar um rund 170 Prozent“, sagt Wolf.

Gleichzeitig gingen im Mai 2022 die Exporte chemischer Produkte nach Russland um 49 % und in die Ukraine um 40 % zurück im Vergleich zum Vorjahresmonat.

„Eine baldige Wende ist im Außenhandel mit Russland nicht in Sicht. Laut Ifo-Umfragen haben 40 Prozent der befragten Chemieunternehmen die Exporte nach Russland ganz ausgesetzt. Für 29 Prozent ist eine Fortführung der Exportbeziehungen nicht absehbar“, sagt Wolf.

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Quelle: Ifo Institut

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