
In der Raffinerie Schwechat in Österreich ist seit 2018 die Re Oil-Pilotanlage in Betrieb, die pro Stunde 100 kg Altkunststoffe zu 100 Litern synthetischen Rohstoffen verarbeiten kann. (Bild: OMV)
Die Sortieranlage soll über eine Kapazität zur Verarbeitung von über 200.000 t gemischten Altkunststoffen pro Jahr zu geeigneten Rohstoffen für die Produktion von neuwertigen Polyolefinen verfügen. Eine finale Investitionsentscheidung wird 2022 erwartet.
In Zukunft soll dadurch die Belieferung der OMV mit hochwertigen und nachhaltigen Rohstoffen für das chemische Recycling durch Alba Recycling gewährleist werden. Das innovative Sortierverfahren ermöglicht die weitere Gewinnung von Polyolefinen aus einer Abfallfraktion, die derzeit in die Verbrennung geht. Das Verfahren wurde im industriellen Maßstab getestet, und das Produkt wurde erfolgreich als Rohstoff in der Re Oil-Pilotanlage der OMV verarbeitet.
Re Oil-Verfahren macht Kunststoffabfälle zur Rohstoffquelle
„Altkunststoffe haben erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Um diese Auswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig die Nützlichkeit von Kunststoffen beizubehalten, ist eine Umstellung auf ein stärker zirkuläres Kunststoffsystem erforderlich. Chemisches Recycling wie das Re Oil-Verfahren ist die ideale Ergänzung für etablierte mechanische Recyclingverfahren,“ sagt Maximilian Grasserbauer, OMV Vice President Plastic to Plastic.
Dr. Axel Schweitzer, Eigentümer von Alba Recycling ergänzt: „Chemisches Recycling stellt keine Konkurrenz zu mechanischem Recycling dar, da mechanisches Recycling die effizienteste Art ist, mit Monofraktionen aus dem Sortierprozess umzugehen. Chemisches Recycling ist aber die einzige Möglichkeit für gemischte Kunststoffabfälle wie Misch- und Mehrschichtkunststoffe. Wir müssen auch dieses Material dringend wiederverwerten, um den Kreislauf für unsere Kunden zu schließen. Die OMV und Alba Recycling werden den gemischten Kunststoffabfall, der derzeit verbrannt wird, zu einer wichtigen Rohstoffquelle machen, um genügend Recyclingmaterial für eine nachhaltige Produktion von Waren und Verpackungen herzustellen.“
In Schwechat steht seit 2018 eine Pilotanlage
Vor mehr als einem Jahrzehnt hat der österreichische Energiekonzern als eines der ersten Unternehmen eine Technologie für das chemische Recycling von Altkunststoffen entwickelt. In der Raffinerie Schwechat in Österreich ist seit 2018 die Re Oil-Pilotanlage in Betrieb, die pro Stunde 100 kg Altkunststoffe zu 100 Litern synthetischen Rohstoffen verarbeiten kann. Die Pilotanlage läuft seit ihrer Inbetriebnahme insgesamt 14.500 h, was eine Verbesserung des thermischen Crackprozesses und eine weitere Ausweitung der Re Oil-Technologie ermöglicht.
Das Unternehmen hat die endgültige Investitionsentscheidung für eine vergrößerte Demoanlage mit einer Kapazität von 16.000 t pro Jahr getroffen, die 2023 in Betrieb gehen soll. Ziel ist die Errichtung einer wirtschaftlich tragfähigen großtechnischen Anlage bis 2026.
Quelle: OMV
Bildergalerie: Die größten Entsorgungsunternehmen weltweit

Platz 11: Covanta (1,6 Mrd. Euro) Den größten Teil seines Umsatzes macht das US-amerikanische Unternehmen Covanta mit seinen Abfallverbrennungsanlagen. Dort wandelt das Unternehmen nach eigenen Angaben jährlich rund 21 Mio. t Abfall von Kommunen und Unternehmen in Strom um und versorgt damit knapp 1 Mio. Haushalte. Außerdem gewinnt das Unternehmen bei diesem Prozess knapp 600.000 t Metall zur Wiederverwertung. Neben der Abfallverbrennung unterhält der Konzern ein Netz von Aufbereitungs- und Recyclinganlagen und unterstützt Unternehmen im Abfallmanagement – Quelle. (Bild: Covanta)

Platz 10: Renewi (1,7 Mrd. Euro) Das Entsorgungsunternehmen Renewi hat seinen Sitz in Großbritannien, ist aber hauptsächlich in den Benelux-Ländern (Belgien, Niederlande, Luxemburg) aktiv. Der Konzern hat sich das Prinzip "Waste-to-Product" auf die Fahnen geschrieben – darunter versteht das Unternehmen die Verwertung von Abfällen zu "wertvollen Produkten" aus Abfällen statt der Entsorgung durch unsortierte Verbrennung oder Deponierung. So werden von den jährlich verwerteten 14 Mio. t Abfall 89 % entweder recycelt oder zur Energierückgewinnung verwendet – Quelle. (Bild: Renewi)

Platz 9: Cleanaway (1,9 Mrd. Euro) Cleanaway ist nach eigenen Angaben Australiens größtes Unternehmen für Abfallmanagement und Umweltdienstleistungen. Über das ganze Land unterhält der Konzern demnach etwa 250 Standorte und mit mehr als 5.300 Müllfahrzeugen eine der größten Flotten. Im Bereich Recycling konnte das Unternehmen 2020 etwa 435.000 t Papier und Karton, 19.000 t Plastik sowie 25.000 t Stahl und Aluminium wiedergewinnen – Quelle. (Bild: Cleanaway)

Platz 8: Stericycle (2,2 Mrd. Euro) Auf die Entsorgung von ganz besonderen Abfällen hat sich Stericycle spezialisiert. So bietet das US-Unternehmen Dienstleistungen für die Entsorgung von sicherheitsrelevantem Müll, etwa medizinischen Abfällen wie Kanülen und Medikamentenabfällen, aber auch beispielsweise von zurückgerufenen Produkten. Neben dem Heimatmarkt USA ist das Unternehmen nach eigenen Angaben in 17 weiteren Ländern tätig – Quelle. (Bild: Roxana – Fotolia)

Platz 7: Clean Harbors (2,6 Mrd. Euro) Mit gefährlichen und belasteten Abfällen beschäftigt sich auch das US-Unternehmen Clean Harbors. Zum Kundenstamm gehören nach eigenen Angaben vor allem die Chemie-, Energie- und Fertigungsindustrie – darunter eine Großzahl der umsatzstärksten Fortune-500-Unternehmen – sowie eine Reihe von Regierungsbehörden. Zum Portfolio gehört unter anderem die Altöl-Aufbereitung aber auch Industriereinigung. Der Entsorger ist in den USA sowie in Kanada, Mexiko und Indien tätig – Quelle. (Bild: Piccolo – Fotolia)

Platz 6: Waste Connections (4,6 Mrd. Euro) Waste Connections gehört zu den drei größten Entsorgungsunternehmen in Nordamerika. Es ist nach eigenen Angaben in 43 der 50 US-Bundesstaaten sowie 6 kanadischen Provinzen aktiv und bedient dort insgesamt 7 Mio. Privat-, Gewerbe- und Industriekunden. Zu den Dienstleistungen gehört vor allem die Entsorgung von nicht-gefährlichen Abfällen und die Wiederverwertung. Neben dem klassischen Recycling widmet sich das Unternehmen dabei auch der Herstellung von erneuerbaren Kraftstoffen – Quelle. (Bild: gparigot – stock.adobe.com)

Platz 5: Remondis (8,2 Mrd. Euro) Als größtes deutsches Entsorgungsunternehmen gehört Remondis auch zu den größten der Welt. Das Familienunternehmen ist neben festen Abfällen auch im Bereich Wasserwirtschaft tätig und bedient sowohl kommunale als auch industrielle und gewerbliche Kunden mit einer Flotte von Müllfahrzeugen (auf dem Bild Biogas-Fahrzeuge von Iveco für den Testbetrieb 2018). Mit dem Tochterunternehmen TSR Recycling ist der Konzern auch im Bereich Schrotthandel und -aufbereitung tätig. Neben Deutschland ist Remondis in 34 weiteren Ländern aktiv – Quelle. (Bild: Iveco)

Platz 4: Republic Services (8,6 Mrd. Euro) Republic Services entstammt ursprünglich dem Republic-Industries-Konzern und ist einer der größten Entsorger in den USA. Es zählt mittlerweile laut der Wirtschaftszeitschrift Fortune zu den 300 umsatzstärksten Unternehmen überhaupt im Land. Nach eigenen Angaben bedient der Konzern insgesamt 14 Mio. Kunden im Bereich der Entsorgung von konventionellen Abfällen für Gewerbe und Privathaushalte. Die Flotte umfasst etwa 17.000 Fahrzeuge – Quelle. (Bild: Republic Services)

Platz 3: Waste Management (12,9 Mrd. Euro) Das größte Entsorgungsunternehmen der USA heißt passenderweise Waste Management. Auch hier kommen die Kunden aus dem kommunalen, gewerblichen und industriellen Bereich. Das Unternehmen unterhält im Land etwa 270 Deponien sowie knapp über 100 Recycling-Anlagen. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen Anlagen zur Energieerzeugung aus Deponiegas – Quelle. (Bild: Waste Management)

Platz 2: Suez (17,2 Mrd. Euro) Auf allen fünf Kontinenten ist das französische Entsorgungsunternehmen Suez aktiv. Dabei behandelt der Konzern nach eigenen Angaben 45 Mio. t Abfall pro Jahr, produziert im Bereich Recycling 4,4 Mio. t Sekundärrohstoffe sowie in der 7,7 TWh Energie. Neben der Entsorgung von Feststoffen ist das Unternehmen aber auch in der Abwasserbehandlung tätig und bereitet dort jährlich über 1 Mrd. m³ Abwässer für 66 Mio. Menschen auf – Quelle. (Bild: Suez)

Platz 1: Veolia (26,0 Mrd. Euro) Ebenfalls aus Frankreich kommt der Branchenprimus der Entsorgungsindustrie: Veolia. Neben der Abfallentsorgung ist man auch wie viele andere Unternehmen der Branche zusätzlich in den verwandten Bereichen Abwasser sowie Energie tätig. Die Leistung bei der Abfallentsorgung betrug 2020 nach eigenen Angaben rund 50 Mio. t, gleichzeitig erzeugte der Konzern 45 Mio. MWh Energie und stellte die Abwasserentsorgung für 67 Mio. Menschen sicher. Derzeit plant Veolia die Übernahme des größten Konkurrenten Suez. Die kartellrechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission steht jedoch noch aus – Quelle. (Bild: Veolia)
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Mit der Registrierung akzeptiere ich die Nutzungsbedingungen der Portale im Industrie-Medien-Netzwerks. Die Datenschutzerklärung habe ich zur Kenntnis genommen.
Sie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Diskutieren Sie mit