Mitarbeiter nimmt Kunststoffgranulat mit den Händen auf

Lanxess bringt seinen Geschäftsbereich High Performance Materials (HPM) in das Joint Venture ein. (Bild: Lanxess)

Die Übernahme des DSM Engineering-Materials-Geschäfts (DEM) durch das Joint Venture hat ein Investitionsvolumen von rund 3,7 Mrd. Euro. DEM hat sich auf High-Performance-Spezialmaterialien, die in den Bereichen Elektronik, Elektrik und Konsumgüter eingesetzt werden, spezialisiert. Die Transaktion unterliegt noch der Zustimmung der Behörden. Der Vollzug wird in der ersten Jahreshälfte 2023 erwartet.

Der Kölner Spezialchemiekonzern bringt in das neu gegründete Unternehmen für Hochleistungs-Polymere seinen Geschäftsbereich High Performance Materials (HPM) ein. Der Private-Equity-Investor Advent hält künftig mindestens 60 % am Joint Venture, Lanxess erhält eine erste Zahlung von mindestens 1,1 Mrd. Euro sowie einen Anteil von bis zu 40 %. Nach Übergang in das Joint Venture wird das HPM-Geschäft künftig nicht mehr bei den Kölnern vollkonsolidiert, sondern nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Mit diesem Schritt will man das eigene Geschäftsportfolio weiter schärfen, das nach Abschluss der Transaktion aus drei Spezialchemie-Segmenten besteht. Den Erlös aus der Transaktion wird zur Entschuldung eingesetzt. Darüber hinaus plant der Konzern ein Aktienrückkauf-Programm in Höhe von bis zu 300 Mio. Euro. Lanxess wird die Möglichkeit haben, seinen Anteil an dem Joint Venture frühestens nach drei Jahren zur gleichen Bewertung an Advent zu veräußern.

++ Update ++

Die indische Wettbewerbsbehörde hat gestern die Freigabe für das zwischen Advent International und Lanxess geplante Joint Venture für Hochleistungs-Kunststoffe erteilt. Nachdem andere relevante Wettbewerbsbehörden ihre Freigaben im Laufe des letzten Jahres erteilt hatten, erfolgte die fusionskontrollrechtliche Genehmigung der EU-Kommission am 9. Januar 2023. Die Transaktion kann damit vollzogen werden, was nun spätestens für Anfang April 2023 geplant ist.

Joint Venture will weitere Leichtbaupotenziale für den Automobilbau heben

Die Automobilindustrie ist für das neue Joint Venture eine zentrale Abnehmerbranche. Dort werden die Polymere unter anderem für Leichtbau-Elemente bei Strukturteilen, aber auch im Innenraum eingesetzt und ersetzen oftmals Metallteile. So lassen sich Gewicht sparen und der CO2-Ausstoss reduzieren. Ein wichtiges Wachstumsfeld ist die Elektromobilität. Hier werden die Polymere zum Beispiel für Batterie- und Ladesysteme, elektronische Kontrollsysteme und Leistungselektronik verwendet. Darüber hinaus kommen die Materialien in der Elektro- und Elektronikindustrie zum Einsatz, etwa in Bauteilen für Smartphones, IT- und Haushaltsgeräte.

Die Geschäftsbereiche hinter dem Joint Venture

Das Engineering-Materials-Geschäft von DSM umfasst Polyamide (PA6, PA66) sowie zahlreiche Spezial-Materialien (PA46, PA410 und Spezialpolyester sowie PPS). Für den Bereich arbeiten rund 2.100 Mitarbeiter an 8 Produktions- und 7 Forschungsstandorten in allen relevanten Märkten weltweit. Neben Europa und den USA ist der Bereich vor allem in Asien sehr stark aufgestellt.

Der Lanxess-Geschäftsbereich High Performance Materials (HPM) ist einer der führenden Produzenten der technischen Polymere PA6 und PBT sowie von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen. Insgesamt 1.900 Mitarbeiter an 10 Produktions- und 7 Forschungsstandorten weltweit sind für HPM tätig. Das weltweite Produktionsnetzwerk zeichnet sich durch eine hohe Rückwärtsintegration aus. Das Rückgrat ist der Standort Antwerpen/Belgien. Dort stellt HPM nicht nur PA6-Polymere, sondern auch relevante Vorprodukte wie Caprolactam und Glasfasern her.

Quelle: Lanxess

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