Mann in orangefarbener Warnweste vor gestapelten Gitterboxen mit Kunststoffabfällen

Dipl.-Ing. Hans Rainer Zies, Geschäftsführer MKV Kunststoffgranulate, hält seit über 38 Jahren den Wertstoff Kunststoff im Kreislauf. Zunächst bei Anlagenbau Zimmer und seit 1. Oktober 1984 bei MKV Kunststoffgranulate. (Bild: Redaktion)

Kunststoff – ein Werkstoff mit Zukunft für die Zukunft! Somit ist auch das Studium der Kunststofftechnik und die Ausbildung zum Kunststoffingenieur ein Beruf für die Zukunft.

Viele Ingenieure, so auch ich, die aus dem Bereich der Verfahrenstechnik oder Chemie kommen, haben sich schwerpunktmäßig der Kunststofftechnik zugewandt – also warum nicht gleich Kunststofftechnik studieren.

Das Berufsbild und die Anforderungen des Kunststoffingenieurs und der Kunststofftechnik umfassen sehr unterschiedliche Themenfelder wie die Grundlagen der Monomere und Polymere sowie deren Eigenschaften. Diese zu kennen ist grundlegend, da aus Kunststoffen die unterschiedlichsten Dinge wie Verpackungen, technische Bauteile und Gebrauchsgegenstände oder Zwischenprodukte, wie Fasern für die weitere Verarbeitung zu Funktionskleidung und technischen Geweben hergestellt werden.

Damit verbunden ist auch die Notwendigkeit Kenntnisse im Formenbau und Maschinenbau zu erlernen und umzusetzen, Fließmodelle für einzelne Werkstoffe zu entwickeln und in die Konstruktion von Bauteilen zu übernehmen. Das Themenfeld der Kunststoffverarbeitung umfasst die Rohstoffherstellung, damit verbunden die Modifizierung beziehungsweise die Compoundierung der Materialien mit Additiven, die Fertigung im Spritzguss, der Extrusion von Profilen und Rohren, dem Tiefziehen und anderen Verarbeitungsverfahren. Weitere Bereiche der Themenvielfalt der Kunststofftechnik sind die Materialprüfung und das Recycling der bei der Herstellung entstehenden Nebenprodukte und Abfälle sowie von Materialien, die in den Verkehr gebracht wurden. Hier treffen zwei ganz unterschiedliche Fachgebiete aufeinander: die Kunststofftechnik und die Umwelttechnik.  

Gerade das Themenfeld des Recyclings von Kunststoffen ist eine interessante und zukunftsweisende Aufgabe für die Kunststofftechnik und speziell für den Kunststoffingenieur. Recycling heißt, die Vorteile des Werkstoffs Kunststoff auch für die Phase nach dem Erstgebrauch zu erhalten, um den Werkstoff einer erneuten Verwendung zuzuführen. Das bedeutet die Kunststoffe so aufzubereiten, dass die Qualität der Rezyklate in Annäherung dem der Neuware entspricht.

Im Umfeld des Einsatzes von Kunststoff, ob für den Leichtbau oder dem Recycling unterschiedlichster Materialien mit verschiedensten Rohstoffformulierungen, besteht eine der zukünftigen Aufgaben des Kunststoffingenieurs. Die Kunststofftechnik muss Lösungen erarbeiten, die eine Kreislaufführung der Werkstoffe ermöglichen. Denn alle Vorteile, die der Wertstoff Kunststoff in Zukunft bei seinem Einsatz bietet, muss er aber auch auf dem Gebiet des Recyclings beweisen.

Gute Lösungen für den Werkstoff Kunststoff lassen sich nur mit engagierten, gut ausgebildeten Menschen wie Kunststoffingenieure, Kunststofftechniker oder Kunststoff- und Kautschuktechnologen erreichen. Die Aufgabengebiete sind vielfältig und bieten Entwicklungsmöglichkeiten in alle Richtungen.

Ich stehe Interessenten, die sich über das Berufsbild der Kunststofftechnik gerade auch im Zusammenhang mit dem Recycling informieren möchten, für Fragen gerne zur Verfügung.     

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