Menschen vor der Erdkugel, die ein Kreislaufsymbol aufgesetzt hat.

Das UN-Plastikabkommen (Global Plastics Treaty, GPT) wird sich mit dem gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen und der Verschmutzung der Meere befassen und soll Kooperationen und Innovationen in der gesamten Branche befördern. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

Virginia Janssens, die Geschäftsführerin von Plastics Europe AISBL
Virginia Janssens, die Geschäftsführerin von Plastics Europe AISBL. (Bild: Plastics Europe)

„Damit die Verhandlungen zum UN-Plastikabkommen erfolgreich und im Rahmen der vorgegebenen Zeit abgeschlossen werden können, bitten wir alle Beteiligten, einschließlich unserer Industrie und den Regierungen, noch enger zusammenzuarbeiten und in Ottawa eine gemeinsame Lösung für den Umgang mit Plastikmüll zu finden. Wir sind davon überzeugt, dass die Transformation der Kunststoff-Wertschöpfungskette von einem linearen zu einem zirkulären System, in dem alle Kunststoffanwendungen verantwortungsbewusst genutzt, wiederverwendet und recycelt werden, entscheidend ist, um die verschiedenen Probleme, die mit Kunststoffabfällen verbunden sind, anzugehen.“

Der effektivste Weg, um diese Transformation zu beschleunigen, besteht darin, dass das UN-Plastikabkommen Kunststoffabfälle als wertvollen Rohstoff behandelt. Je wertvoller Kunststoffabfälle sind, desto mehr Anreize gibt es, sie wiederzuverwerten und zu recyceln, anstatt sie wegzuwerfen, zu verbrennen oder zu deponieren, so die Argumentation der Kunststofferzeuger. Dies würde laut Plastics Europe einen starken Anreiz für weitere Investitionen in die Abfallwirtschaftsinfrastruktur und Forschung schaffen, was sowohl das Wachstum ankurbelt als auch neue Arbeitsplätze schafft. Der Fokus der Verhandlungen sollte daher in erster Linie auf Maßnahmen liegen, die den Wert von Kunststoffabfällen steigern, indem sie die Nachfrage nach zirkulären Kunststoffen erhöhen. Zum Beispiel durch die Einführung von verbindlichen Rezyklateinsatzquoten für kunststoffverarbeitende Branchen auf nationaler Ebene.

Politische Maßnahmen, die die Nachfrage nach Plastikabfällen steigern, müssen zudem durch nachhaltige Finanzierungsmechanismen unterstützt werden, beispielsweise durch die Einführung von Programmen zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR). Diese Programme, die in Europa bereits zum Einsatz kommen, haben sich als äußerst effektives Instrument erwiesen, um die Industrie an der Finanzierung und der Entsorgung ihrer Produkte am Ende ihrer Lebensdauer zu beteiligen. „Obwohl die Verhandlungen schnell zum Abschluss kommen müssen und ambitionierte Ziele verfolgen, sollten die Delegierten vermeiden, unbedachte Entscheidungen zu treffen, die zwar auf den ersten Blick gut aussehen, aber langfristig unbeabsichtigte Folgen haben könnten“, so Virginia Janssens. „Statt auf Verbote und Negativlisten zu setzen, die eher ungenau und kontraproduktiv sind, appellieren wir an die Delegierten, praxistaugliche- und wissenschaftlich fundierte Maßnahmen zu unterstützen. Dies würde uns ermöglichen, problematische und vermeidbare Anwendungen von Kunststoffen zu identifizieren und zu verhindern, dass diese in die Umwelt gelangen, ohne dass weitere Umweltschäden entstehen oder unnötige sozioökonomische Schäden verursacht werden.“

Quelle: Plastics Europe

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

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