Dr. Markus Helftewes

Dr. Markus Helftewes verlässt den Grünen Punkt im besten gegenseitigen Einvernehmen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. (Bild: Dr. Markus Helftewes)

Dr. Helftewes ist seit 2013 für den Grünen Punkt tätig und ist 2016 in die Geschäftsführung berufen worden. Bis 2023 hat er die Geschäftseinheit des Kunststoffrecyclings verantwortet. Zuletzt hat Helftewes den Bau der neuen Sortieranlage für Leichtverpackungen (LVP) im österreichischen Enns sowie die Konzeption von neuartigen Aufbereitungsanlagen für das chemische Recycling technisch verantwortet.

PPWR beschleunigt interne Umstrukturierung

Die voraussichtliche Verabschiedung der EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) am 24. April 2024 im Plenum des Europäischen Parlaments in Straßburg hat die interne Umstrukturierung der Greendot-Gruppe beschleunigt. Seit der Übernahme von „Der Grüne Punkt“ im Sommer 2022 hat das Unternehmen in weniger als zwei Jahren Produktionsanlagen in anderen europäischen Ländern wie Österreich, Italien und Frankreich entwickelt und erworben.

Die neue Greendot-Organisation wird sich in erster Linie auf Aktivitäten im Bereich der erweiterten Produktverantwortung (EPR), der Sortierung und Rohstoffaufbereitung sowie der Kreislaufführung von Kunststoffen sowohl durch mechanisches als auch durch chemisches Recycling konzentrieren.

Kunststoffrecycling: Der große Überblick

Mann mit Kreislaufsymbol auf dem T-Shirt
(Bild: Bits and Splits - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema Kunststoffrecycling wissen? Klar ist, Nachhaltigkeit hört nicht beim eigentlichen Produkt auf: Es gilt Produkte entsprechend ihrer Materialausprägung wiederzuverwerten und Kreisläufe zu schließen. Doch welche Verfahren beim Recycling von Kunststoffen sind überhaupt im Einsatz? Gibt es Grenzen bei der Wiederverwertung? Und was ist eigentlich Down- und Upcycling? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

Gesetzlicher Rahmen für den Einsatz von Rezyklaten benötigt

Während auf europäischer Ebene neue Rahmenbedingungen geschaffen werden, solle der deutsche Gesetzgeber nun die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Deutschland seine führende Rolle im Recycling wieder einnehmen kann.

„Deutschland sollte nicht nur auf hohe Recyclingquoten hinarbeiten, sondern auch auf den Einsatz von recycelten Materialien in Verpackungen und anderen Produkten. Zudem sollten schnellstmöglich geeignete Berechnungsmethoden für den Rezyklatgehalt, wie die von der EU-Kommission vorgeschlagene Massenbilanz nach dem ‚Fuel-Exempt‘-Prinzip, vereinbart werden, um Investitionen zu sichern. Wir brauchen in Deutschland eine klare rechtliche Anerkennung des chemischen Recyclings als Teil der Lösungen, die zur Erfüllung der Recyclingquoten beitragen. Auch beim Thema Design for Recycling müssen wir vorankommen. Aktuell erhalten Verpackungshersteller keine Anreize durch Beteiligungsentgelte aufgrund der recyclinggerechten Gestaltung ihrer Produkte“, sagt Laurent Auguste, CEO von Greendot.

 

Warum es gerade jetzt Investitionen in den Recyclingmarkt braucht

Es sei entscheidend, innovative Technologie in Deutschland zu halten, um Investitionen anzuziehen und Arbeitsplätze zu schaffen. Die PPWR und die erweiterte Produktverantwortung würden eine erhebliche Marktnachfrage nach hochwertigen Rezyklaten aus dem mechanischen und dem chemischen Recycling schaffen.

Auguste weiter: „Die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Marktbedingungen für Rezyklate gefährden diese Branche jedoch, obwohl gerade jetzt Investitionen in neue Anlagen und Kunststoffrecyclingkapazitäten getätigt werden sollten, um die von PPWR gesetzten Ziele zu erreichen und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Branche zu leisten. Während die EU-Verordnungen eine klare Richtung vorgeben, die zu Investitionen aufruft, müssen wir unbedingt eine Änderung der derzeitigen Marktdynamik sehen, sonst werden die erforderlichen Investitionen nicht getätigt. Alle Akteure der Wertschöpfungskette, einschließlich der Markenhersteller und petrochemischen Unternehmen, müssen hier ihre Verantwortung wahrnehmen. Die Entwicklung von nachhaltigen Produktionskapazitäten muss jetzt intensiviert werden, wenn wir die Ziele für 2030 erreichen und die Kreislaufwirtschaft von morgen in Europa aufbauen wollen.“

Quelle: Der Grüne Punkt

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