Ein Roboter entnimmt Abdeckungen aus Kunststoff

Auf der Plast in Mailand stellt Wittmann zahlreiche Anwendungen vor. Unter anderem können Besucher sehen, wie Abdeckungen für Getränkebehälter aus LSR gefertigt werden. (Bild: Wittmann Battenfeld)

Die Plast in Mailand ist für Wittmann eine wichtige Plattform, um seine State-of-the-Art Technologien mit seiner lokalen Niederlassung, Wittmann Battenfeld Italia, zu präsentieren. Die gleichfalls in Italien beheimatete Niederlassung Wittmann Digital, spezialisiert auf digitale Lösungen für den Kunststoffbereich, stellt auf der Messe seine Entwicklungen aus den Bereichen TEMI+ (Manufacturing Execution System) und Imagoxt (Analysetool für Energieverbräuche) vor.

Im Bereich der Spritzgießmaschinen werden servohydraulische Maschinen der Typen Smart Power und Smart Primus sowie eine vollelektrische Maschine der Eco Power Serie gezeigt. Die Smart Primus, vormals Smart Plus, ist aus der Smart Power Reihe hervorgegangen.

Was im Bereich der Mehrkomponenten- und Leichtbautechnologie im Fokus steht

Eine Spritzgießmaschine von Wittmann
Eine Smart Power 400/750H/210S/525L Combimould, wie sie auch in Mailand zu sehen sein wird. (Bild: Wittmann Battenfeld)

Während der Messe wird ein wiederverwertbarer 3-Komponenten-Coffee-to-go-Becher mit Deckel auf einer Smart Power 400/750H/210S/525L Combimould gefertigt. Besucher haben die Möglichkeit mehr über die Mehrkomponententechnologie sowie die Leichtbautechnologie Cellmould zu erfahren. Die Maschine ist mit einer Dreheinheit und einem Werkzeug Haidlmair, Österreich, ausgestattet. Der Becher inklusive Deckel wird aus dem Material Bornewables von Borealis produziert. Das aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellte Material ist lebensmittelecht und spülmaschinengeeignet. Der Feedstock zur Herstellung des Materials stammt aus Biomasse, Abfällen und Reststoffen der zweiten Generation, die nicht in Konkurrenz zur menschlichen Nahrungskette stehen. Das Werkzeug wurde für den Einsatz von Bornewables Material ausgelegt. Eine Besonderheit des Werkzeugs ist der Einsatz von Hybridelementen in der Formplatte, die dazu dienen, die Kühlung zu optimieren.

Der in der ersten Kavität erzeugte Becher in Klaroptik wird in der zweiten Kavität mit einer Schale umspritzt und erhält durch das Aufschäumen mit der Cellmould-Technologie noch einen zusätzlichen Isoliereffekt. In einer Nebenkavität wird der Deckel für den Becher gespritzt. Dieser besteht aus demselben Werkstoff wie der Grundköper, kann aber auf Grund der Werkzeugbautechnik individuell eingefärbt werden. Die Teile werden mit einem Wittmann Roboter WX142 entnommen, auf einem Förderband abgelegt und einer Schlauchbeutelanlage zugeführt und verpackt. Das hier eingesetzte Verpackungsmaterial besteht ebenso aus der Produktfamilie der Bornewables von Borealis.

Wie eine Wasserwaage vor Ort entsteht

Was im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung möglich ist, präsentiert das Unternehmen anhand der Herstellung einer Wasserwaage auf einer Spritzgießmaschine Smart Primus 90/350 mit neuer B8X-Steuerung.

Die Maschine ist mit dem hauseigenen Condition Monitoring System CMS Lite und einer von Wittmann Battenfeld Deutschland konzipierten und gebauten Automatisierungszelle ausgestattet. Mit einem 1+1-fach-Werkzeug von Sola, Österreich, wird eine Wasserwaage aus ABS hergestellt. Dabei werden in einem ersten Schritt der Ober- und Unterteil des Gehäuses der Wasserwaage gespritzt. Der Oberteil wird in einer Laserstation abgelegt und bedruckt. Der auf einer Ablage deponierte Unterteil wird gleichzeitig mit Libellen von Sola bestückt. Danach wird der Oberteil mit einer vordefinierten Kraft auf den Unterteil gedrückt. Die fertigen Teile werden zu einer Teststation transportiert, wo die Lage der Libellen mittels Vision System kontrolliert wird. Die fertigen Wasserwaagen werden nach der Kontrolle mit einem Roboter vom Typ WX138 entnommen und auf einem Förderband abgelegt.

Eine Wasserwaage
Wasserwaage, hergestellt auf einer Spritzgießmaschine des Typs Smart Primus 90 mit Automatisierungsanlage. (Bild: Wittmann Battenfeld)

Wie Flüssigsilikon verarbeitet wird

Wird auch das Verarbeiten von Flüssigsilikon Teil der Präsentation sein? Die Antwort lautet: Ja. Die Österreicher zeigen hierzu eine vollelektrische Eco Power 110/350 LIM mit der neuen Steuerung B8X. Mit einem 4-fach-Werkzeug von Nexus, Österreich, werden auf dieser Maschine in einem Spritzvorgang vier verschiedene Deckel für Getränkedosen und –flaschen aus Flüssigsilikon hergestellt. Die offene Bauweise der Spritzeinheit der Eco Power ermöglicht eine einfache Integration der LSR-Dosieranlage. Die Nexus X200-Dosieranlage ist mit einem neuen Servomix-Dosiersystem ausgestattet und über die OPC-UA-Integration Euromap 82.3 mit der Maschinensteuerung B8X verbunden. Beim Werkzeug kommt die neueste Kaltkanal-Technologie mit der Flowset Nadelverschlussregelung zum Einsatz. Die Teile werden mit einem eigenen Roboter des Typs W918 entnommen und mittels Schlauchbeutelanlage verpackt.

Was fernab des Spritzgießens präsentiert wird

Ein Roboter von Wittmann
Ein Wittmann Roboter W918. (Bild: Wittmann Battenfeld)

Darüber hinaus werden auch zahlreiche Roboter und Peripheriegeräte als Stand-Alone-Lösungen zu sehen sein. Im Bereich der Automatisierung zeigt die italienische Tochter einen Angusspicker WP80, einen Roboter W918 mit R9-Steuerung, ein Modell der kosteneffizienten Primus-Reihe, einen Primus 48T, sowie einen Hochgeschwindigkeitsroboter Sonic 108. Beim Letzterem handelt es sich um das neueste Schnellentnahmegerät des Unternehmens, das für einen Schließkraftbereich von 500 bis 1.500 kN entwickelt wurde. Die typische Zykluszeit dieses Roboters liegt bei einem Greifergewicht von bis zu 2 kg unter 4 s.

Weiterhin werden eine Zentralförderanlage sowie ein Einzelfördergerät der Type Feedmax S3 net, ein volumetrisches Dosiergerät Dosimax MC 12 und ein gravimetrisches Dosiergerät der Type Gravimax 14 präsentiert.

An Trocknern bekommen Besucher einen Trockenlufttrockner der Typen Drymax Plus 30 und Trocknungsbatterien bestehend aus Drymax- und Silmax-Batterien sowie einen Codemax Kupplungsbahnhof gezeigt. Ein Segmentradtrockner der Type Aton Plus sowie ein Drucklufttrockner Card Primus mit einem Vacu Jet Fördergerät für Materialdurchsätze bis zu 120 kg pro Stunde runden das Programm ab.

Die Temperiertechnik wird neben einer Wand mit verschiedenen Typen von Durchflussreglern durch Temperiergeräte der Typen Tempro Basic C90, C120 und C140 sowie ein Zweikreisgerät Tempro Plus D repräsentiert. Das eigene Mühlenprogramm wird mit einer Zahnwalzenmühle S-Max 1 und einer S-Max 2 sowie einer Schneidmühle G-Max 9 vertreten sein. G-Max Mühlen sind energiesparend, verfügen über kleine Stellflächen und eine schallgedämmte Mahlkammer. Die S-Max Mühlen besitzen Zahnwalzen mit niedrigen Drehzahlen (27 U/min bei 50 Hz) für ein effizientes Vermahlen von technischen Kunststoffen sowie Styrenen, Acryl und glasfaserverstärkten Materialien. Auch über die Gasinnendruck-Technologie Airmould 4.0 sowie über die Digitalisierungslösung Wittmann 4.0 können sich Besucher vor Ort informieren.

Neues aus den Bereichen TEMI+ und Imagoxt

Wittmann Digital stellt seine TEMI+ Akademie und sein Imagoxt Peek Control System vor. Die TEMI+ Akademie ist ein neuer Service, der es Managern und Betreibern mit Hilfe eines umfangreichen Schulungsprogramms ermöglichen soll, das Potenzial des MES-Systems TEMI+ voll auszuschöpfen.

Eine weitere Neuheit ist das Imago Peak Control System, eine Lite-Version des Imago-Systems, die Unternehmen dabei helfen soll, Spitzen bei den Energieverbräuchen zu vermeiden. Mit seiner intuitiven Benutzeroberfläche und den Echtzeit-Dashboards ermöglicht das System Unternehmen eine nahtlose und effiziente Optimierung ihres Energieverbrauchs.

Plast Mailand

Halle 22, Stand Nr. 121/122

Quelle: Wittmann Battenfeld

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