Rund 100 Personen waren Ende Juni der Einladung zur Jubiläumsfeier von Wittmann Deutschland nach Nürnberg gefolgt. Das Programm des Jubiläumstages bot am Vormittag Vorträge und am Nachmittag gab es Einblicke in energieeffiziente Systeme. Geschäftsführer Micheal Tolz, Geschäftsführer Wittmann Battenfeld Deutschland, ging nach seiner Begrüßung auf die Entwicklung des Unternehmens ein, an dessen Standort in Nürnberg derzeit 136 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Firmengründer Dr. Werner Wittmann, der viele, viele Jahre den Standort geleitet hat, ließ es sich nicht nehmen, das Wort an die Gäste zu richten. Dr. Wittmann sagte, dass Deutschland seit jeher der wichtigste Markt für die Roboter- und Automatisierungssysteme des Unternehmens gewesen sei. Auf den Rängen 2 und 3 folgen die USA und Mexiko. „Ich wünsche mir, dass dies so bleibt“, so Dr. Wittmann. Wobei er aufgrund der überhasteten Einführung der Elektromobilität in Deutschland und der aktuell sehr hohen Energiekosten eine dynamische Entwicklung sehe, die keine Prognose zulasse, ob dies so bliebe. Zum Ende seiner Ausführungen dankte er Mitarbeitern und Kunden für die gute Zusammenarbeit.
In seiner weiteren Rede ging Tolz auf die Wichtigkeit von Partnerschaften auf dem Weg in eine klimaneutrale Welt ein. Es gibt kein Weitermachen wie bisher, sondern es müsse ein Umschwenken auf bessere, energetische Produkte erfolgen.
Weshalb sich Partnerschaften auch bei der Energieeffizienz auszahlen
Die Referenten beleuchteten die Energieeffizienz aus verschiedenen Blickwinkeln. Auf die Möglichkeiten einer technologieoffenen Förderung bei der Umstellung auf energieeffiziente Systeme ging Andreas Vierling von CE-Maschinensysteme ein. Die Förderung sei im Verarbeitungsprozess ebenso möglich wie für Maßnahmen zum Senken der Energiekosten oder beim Einsparen von Energie. Die geförderte Summe sei von der Unternehmensgröße und der erzielten Einsparung abhängig. Dass Automatisierungsunternehmen nicht nur Produkte, sondern auch sich selbst bewegen müssen, um für die Verarbeiter energieeffiziente Lösungen zu generieren, verdeutlichte Peter Sudler, SAR Elektronic. SAR und Wittmann arbeiten zusammen, wenn es darum geht, Zykluszeit durch verkürzte Handlingzeit zu ermöglichen. Kombiniert werden von den Partnern hierfür Linear- und Knickarmroboter.
In einer Liveschaltung ins Technikum am Standort Meinerzhagen zeigte Patrick Sinn, Wittmann Deutschland, welches Einsparpotential die Airmouldtechnologie auch hinsichtlich der Reduktion der Zykluszeit bietet. Seit dem Jahr 2018 arbeitete die Wittmann Gruppe mit Siemens strategisch zusammen, um die SPS-basierte Robotik in der Automatisierung zu ermöglichen. Stefan Lößner von Siemens präsentierte, wie sich die Komponenten beider Unternehmen sinnvoll ergänzen. Eindrücklich zeigte Stefan Fuchs den Weg der Schläger Kunststofftechnik hin zu einer energetisch optimierten Spritzgießfertigung auf. Für Fuchs liegt die Aufgabe bei Kunststoffverarbeiter, Automatisierer und Spritzgießmaschinenhersteller, um energieeffiziente Anlagen zu entwickeln und zu betreiben.
Neues Programm: „Fit for Energy“
Auf die konstruktive Energieoptimierung von Spritzgießmaschinen ging Andreas Hollweg von Wittmann Deutschland ein. Energieeffizienz werde durch Design-Schwerpunkte, aber auch durch die eingesetzte Antriebstechnik sowie die smarten Assistenzsysteme erzielt. Weiterhin habe der Maschinenhersteller kürzlich das Programm „Fit for Energy“ eingeführt, mit dem er herstellerunabhängig Energiesparpotentiale im Spritzgießprozess ermitteln kann. Mit dem Leistungspaket Primus wird das Einsparpotential der Maschine erfasst, beim Paket Basic werden zusätzlich die Fertigungszelle betrachtet und Platzoptimierungen ermittelt. Bei der Plus-Variante kommen zu den zuvor genannten Maßnahmen noch deren Umsetzung sowie das Ermitteln des Kühlwasser- und Druckluftverbrauchs und zum Abschluss eine Vergleichsmessung hinzu.
Mit welchen Technologien Energie eingespart werden kann
Am Nachmittag wurde an Stationen aufgezeigt, wie Kunststoffverarbeiter mit den Systemen des Herstellers Energie einsparen können. Erläuterungen gab es zu den Energie Leistungspaketen „Fit for Energy“, zur zentralen Materialversorgung, zu Mühlen, Temperiertechnik und Trocknern. Im Spritzprozess wurden an einer Smartpower 120-525 die Energieeinsparung durch Kers, HIQ sowie den servohydraulischen Antrieb gezeigt. Ein Zitat eines Gastes fasst das Thema des Tages zusammen: „Es sind alle Technologien, um Energieeffizienz zu erreichen, verfügbar. Wir müssen sie nur wollen und einsetzen.“
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Wittmann Battenfeld Deutschland GmbH
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