Maschinenhalle in der oben an der Wand ein Monitor hängt. Auf dem Hallenplan wird der Zustand der Maschinen übersichtlich angezeigt.

Auf dem Hallenplan wird der Zustand der Maschinen übersichtlich angezeigt. (Bild: Valder)

Die Valder Kunststoffverarbeitung produziert seit 1958 Kunststoffteile im Spritzgussverfahren. Auf insgesamt 25 Spritzgießmaschinen werden fast ausschließlich technische Präzisionsbauteile hergestellt. Der Kunststoffverarbeiter ist A-Lieferant und hat eine KVP-Strategie entwickelt, um interne und externe Prozesse konsequent zu verbessern, beziehungsweise dessen Richtlinien konstant einzuhalten. Damit diese Ziele erreicht werden können, ist eine ERP-Software unabdingbar. Dies hat das Unternehmen erkannt, und bereits 1992 wurde das Softwarepaket KIS (Kunststoff-Informations-System) von Plastperfect gekauft. Damals eine sehr teure Lösung, die bereits eine integrierte Maschinenanbindung hatte, wodurch der Verarbeiter bereits damals die Fertigung komplett kontrollieren konnte. Im Zuge der Weiterentwicklung und Modernisierung des Unternehmens folgte die Anforderungen an ein neues, zeitgemäßes und zukunftssicheres ERP-System, das intuitiv und bereits ohne viele Anpassungen funktioniert sowie Maschinenanbindung zur zentralen Überwachung der gesamten Fertigung integriert zur Verfügung stellt. Folgende Kriterien waren bei dem Auswahlverfahren entscheidend:

  • Integrierte Maschinenanbindung mit Plantafel
  • Usability/Benutzerfreundlichkeit
  • Kenntnis der speziellen Probleme der Kunststoffbranche
  • Umgang mit Spritzgusswerkzeugen (Familienwerkzeuge)
  • Werkzeuglebenslauf
  • Rückverfolgbarkeit über Chargennummern
  • Betriebsdatenerfassung
  • Sicherer und schneller Support – kein Ticketsystem
  • Umgang auf Augenhöhe mit dem Mittelstand

Die Entscheidung fiel zugunsten des PAK-ERP-Systems von Mikronik aus Cadolzburg. „Das PAK-ERP ist logisch, übersichtlich strukturiert, begünstigt durch viele benutzerindividuelle Anpassungsmöglichkeiten und zudem nur auf die notwendigen Funktionen beschränkt. Die Mikboxen verschaffen in einem Hallenplan den unkomplizierten und schnellen Überblick über die gesamte Produktion“, berichtet Michael Gattner, Qualitätsmanagement sowie Projektleiter bei Valder.

So unterstützt das ERP die Prozesskette

„Die Entwicklung in Richtung Industrie 4.0 hat in unserem Unternehmen längst begonnen“, erklärt Michael Gattner. Wertvolle Hilfe leiste dabei die Software PAK, die das Unternehmen in allen Bereichen einsetzt. Die von dem IT-Dienstleister aus Cadolzburg installierte Software unterstützt in dem Betrieb alle Prozesse vom Angebot über die Auftragsbearbeitung, die Produktionsplanung und -lenkung bis hin zur Nachkalkulation der gefertigten Produkte. „Im konstruktiven Dialog mit Mikronik wurde während der Umstellung beständig daran gearbeitet, die Software unseren Bedürfnissen entsprechend einzusetzen und falls erforderlich, individuell zu erweitern“, erläutert Gattner. Durch das direkte Anbinden der Wiegestation an das ERP-System konnten die Abläufe beim Abwiegen, Etikettieren und Lagern erheblich vereinfacht werden. Außerdem wurden diverse Fehlerquellen beseitigt beziehungsweise minimiert.

Eine Maschine von Arburg. Auf der Mikbox kann man im Vorbeigehen den Fortschritt des Auftrags ablesen.
Auf der Mikbox kann man im Vorbeigehen den Fortschritt des Auftrags ablesen. (Bild: Valder)

Realistische Umsetzung des Industrietrends

„Industrie 4.0 stellt uns alle vor große Herausforderungen”, erklärt Valder-Geschäftsführerin Monika Villalba. „Ob eine komplette Umsetzung in mittelständischen Unternehmen unserer Größenordnung möglich sein wird, betrachte ich derzeit noch kritisch. Unsere Stärken sind hohe Flexibilität und kurze Reaktionszeiten. Um dies zu gewährleisten, ist der Faktor Mensch im Unternehmen nach wie vor ein sehr wichtiges Element.“ Villalba hat somit die Übertragbarkeit des Industrietrends auf ihr Unternehmen erkannt. Realistisch betrachtet ist eine Vollautomatisierung hier nicht möglich. Mit einer Softwarelösung zur Prozess- und Vertriebsoptimierung können Produktions- und Logistikwege automatisiert werden, ohne einem Traum hinterherzujagen, der doch noch zu fern scheint. Das ERP-System PAK hat hier eine Lösung geboten. Das Fehlerpotenzial wurde minimiert, die Datenerfassung optimiert und das Abrufen der Informationen schnell und einfach ermöglicht. Als Beispiel sei ein einfacher Prozess innerhalb der Produktion der Serienfertigung genannt: Eine Waage kann üblicherweise ein Produkt abwiegen und allenfalls in die Waage integrierte Etiketten drucken. Dank der Software kann sie nun sowohl etikettieren als auch wichtige Informationen für die Logistik in einer Prozesskette erfassen und für die weitere Verarbeitung zur Verfügung stellen. Das Etikett wird dabei mit den wichtigsten Informationen für weitere Prozessschritte wie etwa Kommissionieren, Lagerlogistik oder für die Inventur versehen. Hier werden durch eine Vollintegration von MDE-Geräten (mobile Datenerfassung) das Zusammenstellen der Lieferungen und das Verwalten des Lagers optimiert und gleichzeitig viele weitere Hintergrundprozesse innerhalb der Software angestoßen. Somit kann nun jede einzelne Verpackungseinheit mit einem Scan des aufgedruckten Barcodes auf ihren Inhalt überprüft werden. Informationen zu Material, Menge und Herkunft des Materials werden lückenlos von der Software gespeichert. Reklamationen sind nun kein Problem mehr, denn die Software erlaubt eine exakte Auskunft über den Herstellungsprozess und die verwendeten Materialien.

Mann steht in einem Büro mit einem Paket vor einer Waage. Zum Verpacken genügt eine einfache Waage. Der Computer zeigt die Füllmenge und erstellt sofort das zugehörige Etikett.
Zum Verpacken genügt eine einfache Waage. Der Computer zeigt die Füllmenge und erstellt sofort das zugehörige Etikett. (Bild: Valder)

Optimierung der kompletten Organisation

Die Integration von betrieblichen Abläufen in der Fertigung und im Lager setzt sich nahtlos bei den Abläufen in der Verwaltung fort. Musste man früher noch den zeitaufwendigen Weg ins Lager gehen, um die gewünschten Informationen zu sammeln, können diese nun durch einen Mausklick innerhalb des ERP-Systems abgerufen werden. Damit wird die komplette Büroorganisation optimiert. Und nebenbei profitiert auch der Kunde von diesem System. Denn er kann, noch bevor die Lieferung bei ihm eintrifft, alle relevanten Informationen einsehen und die Sendung mit der Sicherheit eines niedrigen Fehlerpotenzials in seine eigenen Prozesse einplanen.

Quelle: Mikronik

Fakuma 2023: Halle A1, Stand 1119

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