Verdrehsichere Auswerfer werden in die Werkzeugplatte eingepasst.

Verdrehsichere Auswerfer werden in die Werkzeugplatte eingepasst. (Bild: Richard Pergler)

Beim FU-KS Formenbau in Lemgo entstehen vorwiegend Spritzgießwerkzeuge für den technischen Bereich, auch für die Branchen Automo­tive, Werbemittel, Luftfahrt-, Möbel- und Computerindustrie und zahlreiche weitere. Die gebauten Spritzgießformen besitzen Abmessungen bis zu 1.000 x 800 mm. „Dabei spannt sich das Spektrum von Vorserienwerkzeugen aus Aluminium über Gewindeausdrehwerkzeuge, Elastomer- und Duroplastwerkzeuge bis hin zu aufwendigen mehrfachigen Mehrkomponentenwerkzeugen in unterschiedlichsten Bauweisen“, erklärt Wilhelm Fedorow, neben Stephan Lück und Klaus Siekmann einer der Geschäftsführer des Unternehmens.

Der FU-KS Formenbau ist nicht nur in der Branche bekannt: Neben den Werkzeugbaukunden aus den unterschiedlichsten Branchen sind oft auch Gründer, Start-ups und zahlreiche Erfinder unter den Auftraggebern. Aber auch durchaus Privatpersonen mit unterschiedlichsten Anliegen. Die Bandbreite reicht vom zu reparierenden Alltagsgegenstand bis zum professionellen Projekt. „Auch aus kleinsten Projekten mit privaten Auftraggebern kann man immer wieder Ideen und Erfahrungen ziehen, die einen dann im Tagesgeschäft weiterbringen“, erklärt Fedorow die Politik der Werkzeugmacher. „Und wenn es nur ein exotisches Material ist, über das man mehr erfährt. Wir haben ein sehr junges, engagiertes Team, das sich gern Herausforderungen stellt.“

Der FU-KS Formenbau feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Knarr-Außendienstmitarbeiter Leo Blank (rechts) überreicht aus diesem Anlass eine stufenlose Auswerferhülse an Geschäftsführer Klaus Siekmann, damit diesem Teil die Geschäftsbeziehung vor rund 13 Jahren begann.
Der FU-KS Formenbau feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Knarr-Außendienstmitarbeiter Leo Blank (rechts) überreicht aus diesem
Anlass eine stufenlose Auswerferhülse an Geschäftsführer Klaus Siekmann, damit diesem Teil die Geschäftsbeziehung vor rund 13 Jahren begann. (Bild: Richard Pergler)

Die notwendige Flexibilität für große und kleine Projekte ermöglichen dem Formenbauer verlässliche Partner, die schnell und unkompliziert liefern können. Zu ihnen zählt der Normalienhersteller Knarr aus dem oberfränkischen Helmbrechts. „Knarr hat sein Sortiment in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt“, erklärt Fedorow. „Früher war der Normalienspezialist in erster Linie bekannt für seine Auswerfer. Inzwischen bekomme ich dort aber alles, was ich für den Bau eines Spritzgießwerkzeugs benötige. Das gilt auch für unsere komplexeren Projekte, etwa die Mehrkomponentenwerkzeuge.“

Welche Stahlalternativen möglich sind

Bei Platten bietet der Normalienhersteller Toolox 33 und das vergütete Material Toolox 44 des schwedischen Herstellers SSAB als Alternative zu 1.2311/1.2312. „Unter Formenbauern herrscht manchmal die Meinung, dass dieser schwedische Maschinenbau- und Werkzeugstahl viel schwieriger zu bearbeiten ist als die üblichen Standardwerkzeugstähle 1.2311 oder 1.2312“, erklärt Fedorow. „Das sehen wir anders – wir haben gleich zum Einstieg probehalber mit Toolox 44 gearbeitet und waren anfangs sehr skeptisch, da es ja ein vergütetes Material ist. So waren wir positiv überrascht, wie gut es sich bearbeiten lässt. Inzwischen arbeiten wir in erster Linie mit Toolox 33, das sich sehr gut zerspanen lässt und für uns die bessere Alternative zu den sonst gängigen Werkzeugstählen ist.“

Weil das Material bereits im Stahlwerk zwischen drei und fünf Wochen Zeit bekommt in einem Glühprozess eventuell vorhandene Spannungen aus dem Gieß- und Walzprozess abzubauen, gibt es beim Bearbeiten keinen Verzug. Toolox entspricht zudem hochwertigem ESU-Stahl, ist extrem rein und praktisch seigerungsfrei. Er ist laut SSAB daher einfach zu texturieren, gut zu polieren und kann funkenerosiv bearbeitet werden.

Auch Einsätze werden beim FU-KS Formenbau inzwischen in Toolox 44 gefräst. Das vorvergütete Material bringt große Zeitvorteile und wird deshalb gern verwendet, wenn die Terminschiene kritisch ist.
Auch Einsätze werden beim FU-KS Formenbau inzwischen in Toolox 44 gefräst. Das vorvergütete Material bringt große Zeitvorteile und wird deshalb gern verwendet, wenn die Terminschiene kritisch ist. (Bild: Richard Pergler)

Der vergütete Stahl Toolox 44 kann für all jene Werkzeugpartien eingesetzt werden, die großem Verschleiß ausgesetzt sind. Hier sorgen seine Eigenschaften für verlässliche, wartungsarme und langlebige Werkzeuge. Und bei fälligen Reparaturen spart der Einsatz des vorvergüteten schwedischen Stahls wichtige Zeit.

Neben der hohen Qualität und Lagerverfügbarkeit der Komponenten schätzen die Praktiker die schnelle und sehr unkomplizierte Art ihres Partners, mit Bestellungen umzugehen. Anhand der zur Verfügung gestellten Stückliste aus der Konstruktion werden in Helm­brechts die richtigen Komponenten für die Form zusammengestellt. Bei Unstimmigkeiten erfolgt eine Absprache. Das spart Zeit und hilft, Fehler zu vermeiden. Gerade in der heutigen Zeit, in der Termine im Formenbau in der Regel sehr eng gesteckt sind, ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

 

Halle/Stand: A1/1316

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