Bio-based polymers – Evolution of worldwide production capacities from 2018 to 2027

So entwickeln sich die Produktionskapazitäten für biobasierte Polymere bis 2028. (Bild: Nova-Institut)

Zwischen 2023 und 2028 beträgt die jährliche Wachstumsrate biobasierter Polymere 17 %. Das geht aus den Daten des Nova-Instituts hervor. Während die PLA-Kapazitäten um fast 50 % stiegen, zeigen auch die Polyamid-Kapazitäten und die Epoxidharzproduktion ein stetiges Wachstum. Erweitert wurden ebenso die Kapazitäten für 100 % biobasiertes PE. PE und PP aus biobasiertem Naphtha konnten sich mit wachsenden Mengen weiter etablieren. Aktuelle und künftige Erweiterungen für PHAs sind noch in Planung.

So betrug 2023 das Produktionsvolumen aller biobasierter Polymere rund 4,4 Mio t und entspricht damit 1 % des Produktionsvolumens fossil-basierter Polymere. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) für biobasierte Polymere ist mit 17 % deutlich höher als das Gesamtwachstum des Polymermarktes (2 bis 3 %). Diese Tendenz wird laut den Marktexperten voraussichtlich bis 2028 anhalten.

Plastics Production From 1950 to 2022
Fossilbasierte und biobasierte Kunststoffe im Vergleich. (Bild: Nova-Institut)

Biokunststoffe sind gefragt – doch in Europa hakt es

Der neue Markt- und Trendbericht „Bio-based Building Blocks and Polymers – Global Capacities, Production and Trends 2023-2028“, des Nova-Instituts, nennt Kapazitäten und Produktionsdaten für 17 kommerziell verfügbare, biobasierte Polymere im Jahr 2023 und beinhaltet ebenso eine Prognose für 2028.

Einige globale Marken erweitern bereits ihre Rohstoffportfolios und beziehen neben fossilem Kohlenstoff auch erneuerbaren Kohlenstoff, CO2, Recycling und insbesondere Biomasse ein, was zu einem Anstieg der Nachfrage nach biobasierten und biologisch abbaubaren Polymeren führt. Gleichzeitig fehlt besonders in Europe die erforderliche politische Unterstützung, wo nach wie vor nur Biokraftstoffe und Bioenergie gefördert werden. Anders verhält sich die Situation in Asien und in den USA, wo eine unterstützende Gesetzgebung die Nachfrage antreibt.

Pathways to bio-based polymers
Welche Biopolymere gibt es überhaupt? (Bild: Nova-Institut)

Wie steht es um die Produktionskapazitäten für biobasierte Polymere?

Asien verfügt im Jahr 2023 mit 55 % über die weltweit größten installierten biobasierten Produktionskapazitäten und ist damit der führende Kontinent. Hier stehen unter anderem die größten Kapazitäten für PLA und PA. Nordamerika stellt einen Anteil von 19 %, mit großen installierten Kapazitäten für PLA und PTT, während der Anteil Südamerikas 13 % beträgt und primär auf PE basiert. Der europäische Anteil an den weltweiten Kapazitäten für biobasierte Polymere sank im Vergleich zum Jahr 2022 auf nur noch 13 %. Dies beruht hauptsächlich auf den aktualisierten Daten der in Europa hergestellten PE und PP, bei denen nur 10 % des Gesamtvolumens bio-basiert sind. 90 % sind „bio-attributed“ auf Grundlage von „Mass Balance and Free Attribution (MBFA)“. Der europäische Anteil wird insbesondere von den installierten Kapazitäten für SCPC und PA bestimmt. Weniger als 1 % des Anteils von Australien/Ozeanien basiert auf SCPC. Mit einer erwarteten CAGR von 35 % zwischen 2023 und 2028 weist Asien im Vergleich zu anderen Regionen der Welt das mit Abstand höchste Wachstum im Bereich biobasierter Polymerkapazitäten auf. Dieser Anstieg ist primär auf erweiterte Produktionskapazitäten für PA, PHA und PLA zurückzuführen.

Die jährlich von European Bioplastics und von Plastics Europe veröffentlichten Daten stammen aus dem Marktbericht des Nova-Instituts, allerdings mit einer jeweils kleineren Auswahl an biobasierten Polymeren und Anwendungsbereichen. Die vollständige Fassung des Marktreports sowie eine Kurzfassung des Berichts finden Sie hier.

Quelle: Nova-Institut

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