Tomra-Testzentrum in Parma

In Parma, Italien, weihte Tomra unter Beisein geladener Gäste sein neues Testzentrum für die Flake-Sortierung ein. (Bild: Tomra)

Tomra Recycling weihte das Areal offiziell am 22. September 2021 unter dem Motto „Testing is believing“ und dem Beisein geladener Gäste ein. Damit will das Unternehmen neue Anwendungen und Lösungen im Bereich der Sortierung von PO- und PET-Flakes entwickeln und gleichzeitig sein Dienstleistungsangebot erweitern. Das Testzentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe des Firmensitzes in Parma, Italien.

Technologien sollen helfen, Nachfrage nach hochwertigen Kunststoffrezyklaten zu decken

Was das Unternehmen mit dem Testzentrum anstrebt und welche Bedeutung diese für die Unternehmensstrategie hat, darauf ging Fabrizio Radice, VP und Head of Global Sales und Marketing bei Tomra Recycling ein, der gleichzeitig die Einweihungsveranstaltung eröffnete. „Seit geraumer Zeit erhielten wir immer mehr Anfragen für Materialtests im Bereich der Flakesortierung. Zeitgleich ist auch die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Kunststoffrezyklaten auf dem Markt gestiegen. Um diese Nachfrage zu decken, müssen die reinsten Materialfraktionen für alle Kunststoffanwendungen, sowie die entsprechenden Technologien zur Verfügung stehen. In unserem neuen Testzentrum werden wir genau diese Lösungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern entwickeln.“

Testzentrum soll Anwendern mehr Flexibilität in Sachen Maschinenauswahl und Testmöglichkeiten bieten

Eröffnungstag Testzentrum
Das neue Testzentrum eröffnet völlig neue Möglichkeiten für das Unternehmen selbst, aber auch die Branche. Am Eröffnungstag ging man ausführlich auf die Ziele, Chancen und Herausforderungen der Branche ein. Das Testzentrum soll dabei einen wichtigen Part spielen. (Bild: Tomra)

Anwender aus der ganzen Welt können ihre Kunststoff-Flakes nach Parma schicken und diese mit Unterstützung und Beratung des jeweiligen Ansprechpartners auf den Flake-Sortiermaschinen des Unternehmens testen. Auf der Grundlage der Testanalyse und -ergebnisse wird dann, die am besten geeignete Maschinen-, Prozess- und Sensorkonfiguration, für die vom Kunden definierten Sortieranforderungen und –ziele empfohlen. Mit der neuen Anlage können sich Anlagenbetreiber nun auf erweiterte Prüfkapazitäten, kürzere Vorlaufzeiten und eine größere Flexibilität bei der Terminierung von Tests verlassen.

Das Unternehmen selbst bezeichnet sich als eine „One Stop Shop Solution“.  Die Italiener bieten vielfältige sensorgestützte Sortierer für ein breites Spektrum an Anwendungen, wobei Autosort und seine anwendungsspezifischen Ergänzungsprodukte den Kern bilden. Im Kunststoffsegment bietet Autosort Technologien sowohl für die Vorsortierung als auch für die Flake-Sortierung. Über die Technologie hinaus profitieren Anwender vom Know-how und den Service-Leistungen des Unternehmens.

Know-how und Technologien für die Branche

Alberto Piovesan, Segment Manager Plastics Emea & Americas, ging weiter auf die Flake-Sortierstrategie und die Positionierung des Unternehmens im Kunststoffsegment ein. Das Unternehmen selbst, möchte die Branche durch das eigene Anwendungs- und Industrie-Know-how unterstützen, fortschrittliche Technologie vorantreiben und Prozesse beschleunigen.

Eine entscheidende Rolle nimmt dabei das neue Testzentrum ein. „Innerhalb von nur 1,5 Jahren haben wir einen Ort geschaffen, an dem neue Ideen und Innovationen geboren werden, die es erlauben, auf aktuelle Markttrends bestmöglich zu reagieren. Noch wichtiger ist, dass wir an Lösungen arbeiten, die für jede Sortier- und Recyclinganlage, die Kunststoffe erfolgreich aufbereiten will, unverzichtbar sind.“

Trends und Herausforderungen innerhalb der Branche meistern

Aufkommende Trends im Kunststoffrecycling und den Auswirkungen auf die Branche sind für das Unternehmen hierbei ebenso wichtig. Einer dieser Trends besteht in einer Diskrepanz zwischen Input- und Output-Qualitäten. Während die Input-Qualitäten schlechter werden, muss der geforderte Output die höchstmöglichen Qualitäten aufweisen.

Neue, technologisch fortschrittliche Sortiertechnologien helfen, diese Herausforderungen zu meistern. Laut Piovesan führten aktuelle Markttrends zu einer hohen Nachfrage nach recycelten Polyolefinen (PO). Recyclingquoten seien jedoch weiterhin niedrig. Da das Unternehmen selbst sieht ein wachsendes Potenzial im Polyolefin-Recycling und setzt auf die Weiterentwicklung von PO-Anwendungen. Derzeit bietet das Unternehmen zwei hochentwickelte Flake-Sortieranlagen an.

Damit sind auch stark verunreinigte Materialströme kein Problem

Ida Semb, Produktmanagerin bei Tomra Recycling, ging näher auf diese Technologien ein. Insbesondere die Anlagen Autosort Flake und Innosort Flake. Die Maschinen können für die Rückgewinnung von Kunststoff-Flakes (PET, PO, PVC) bis zu einer Größe von 2 mm eingesetzt werden, um die vom Markt, von Markeninhabern und Verarbeitern geforderten Reinheitsgrade zu liefern. Erstere Maschine eignet sich insbesondere für High-End-Anwendungen, bei denen der Anteil an Verunreinigungen eher gering ist, die Qualitätsanforderungen jedoch besonders hoch sind. Letztere wird für stärker verunreinigte Ströme eingesetzt und ist mit einem PO-spezifischen Sensor zur Sortierung von Polyolefinen erhältlich. Mit einer Breite von 2 m liefert die Maschine genaue Sortierergebnisse bei einer Sortierleistung von bis zu 6 Tonnen pro Stunde.

Im Testzentrum selbst konnten die Gäste die beiden oben erwähnten Maschinen live in Aktion, bei der Rückgewinnung von Polyolefinen aus stark verunreinigten Materialmischungen und bei der Farbsortierung, erleben.

„Mit unserem umfassenden Fachwissen, unseren Technologien und nicht zuletzt mit unserer Leidenschaft und unserem Engagement werden wir uns für eine größere Kreislauffähigkeit unserer Ressourcen einsetzen. Mit unserem neuen Testzentrum gehen wir einen Schritt weiter und konzentrieren uns auf die Entwicklung neuer Lösungen für die Herausforderungen von morgen“, erklärt Radice.

Quelle: Tomra

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Unternehmen

Tomra Sorting NV

Romeinse Straat, Research Park Haasrode 1622
3001 Leuven
Belgium