So wird das Einsatzspektrum rezyklathaltiger Kunststoffcompounds erweitert

Weitestgehend sortenreine Abfallströme aus industriellen (Post-Industrial-Rezyklaten (PIR)) und Verbraucherströmen (Post-Consumer-Rezyklate (PCR)) verringern den Aufwand des mechanischen Recyclings. Auf Basis dieser recycelten Materialien können in der Folge hochwertige Kunststoffcompounds mit deutlich niedrigerem Global Warming Potential (GWP) im Vergleich zu Neuware hergestellt werden. Der Kunststoffcompoundeur Mocom, Hamburg, stellt mit Alcom Lighting Eco Produktreihen optischer Materialien vor, die zur Reduktion des GWP beitragen können.

Die seit langem etablierten Materialien Alcom LB (Light Blocking) werden klassisch in reflektierenden und gleichzeitig lichtdichten Kunststoffbauteilen eingesetzt. Die meist hochweißen Compounds auf Basis von verschiedensten amorphen und teilkristallinen thermoplastischen Polymeren zeichnen eine sehr gute Reflexion bei gleichzeitig sehr geringer Transmission aus. Diese Kombination von Eigenschaften erlaubt die Reduktion von Wandstärken bei gleichzeitig erhöhter Lichtausbeute und elektrischer Effizienz. Der Zusatz „Eco“ zeigt nun auch bei den Spezialitäten-Compounds des Herstellers die Verwendung von recycelten polymeren Rohwaren an. Bei der Auswahl von recycelten Materialien für optische Anwendungen wird sehr genau auf Auswahl und Reinheit der Stoffströme geachtet, sodass die optischen Eigenschaften der Rezyklat-Compounds im Vergleich zu Neuwarenprodukten kaum bis gar nicht abweichen (Bild 1). Umfangreiche Qualitätskontrollen an Rohwaren und am Fertigprodukt sichern die chargenübergreifend konstante Qualität. Daher kommen die nachhaltigen Compounds inzwischen auch in Automobilanwendungen in den Serieneinsatz.

Das Potenzial zur Senkung des CO₂-Fußabdrucks der Bauteile verdeutlicht Bild 2: Je nach verwendetem Polymer können Einsparungen von 80 % und mehr erreicht werden. Insbesondere das Ersetzen von Polyamid- oder Polycarbonat-basierten Materialien durch die Compounds des Herstellers hat ein großes Potenzial, da diese Polymere besonders viele Ressourcen in der Herstellung benötigen. Der GWP wird weiter gesenkt, da das Unternehmen in allen deutschen Produktionswerken Strom aus regenerativen Quellen bezieht.

Typisch für die optischen Compounds aus der Reihe Alcom LD (Light Diffusion) ist die Lichtstreuung, die für ein homogenes Erscheinungsbild von illuminierten Symbolen und Bauteilen zur Ambientebeleuchtung sorgt. Mit der stetig wachsenden Bedeutung von Licht für Designs nicht nur im Automobilinnenraum, sondern auch im Bereich Unterhaltungselektronik, wachsen Anzahl und Größe dieser Bauteile auf dem Markt stetig. Deshalb bietet der Compoundeur nun transluzente Compounds mit Rezyklatanteil – erkennbar durch den Zusatz „Eco“. Neben der neuen Produktlinie Alcom LD Eco mit lichtstreuenden Materialien wurde das Sortiment auch um Alcom LG Eco mit vorwärtsstreuenden Typen hoher Transmission für große Wandstärken sowie Alcom LDDC Eco mit gedeckten Einfärbungen wie beispielsweise transluzentem Piano Black erweitert. Alle Produktlinien zeichnen sich durch die Materialrezepturen aus, die bis zu 100 % auf mechanisch recyceltem Polycarbonat aus PCR und/oder PIR-Quellen basieren. Aufgrund der zum Teil abweichenden Eigenfarbe von Rezyklaten im Vergleich zu Neuware muss im Sichtbereich, gerade bei kaum oder gar nicht eingefärbten Compounds, der Anteil an Rezyklat reduziert werden. Große Chancen bieten aber Bauteile im nicht sichtbaren Bereich: Diffusorbauteile für indirekte Beleuchtung oder auch Anwendungen, in denen das Diffusormaterial zum Hinterspritzen von Folien oder Dekoren eingesetzt wird, können mit hohem Rezyklatanteil und somit besonders geringem GWP ausgeführt werden. Ähnlich sieht es bei eingefärbten transluzenten Compounds aus. Materialien der Produktreihe Alcom LDDC Eco kommen auf bis zu 100 % Rezyklatanteil – bei gleicher Farbe und gleichen optischen Eigenschaften wie Alternativen aus Neuware. Auch hier gilt: Je höher der Rezyklatanteil, desto geringer der CO₂-Fußabdruck.

Quelle: Mocom