Die Cremetiegel werden aus biobasiertem Kunststoff hergestellt.

Die Cremetiegel werden aus biobasiertem Kunststoff hergestellt. (Bild: Beiersdorf)

Beiersdorf, Hamburg-Eimsbüttel, will den Anteil fossilbasierter Kunststoffe für seine Kosmetikverpackungen bis 2025 um 50 % verringern. Die nachhaltigen Tiegel zahlen auf die Nachhaltigkeits­agenda Care Beyond Skin des Hamburger Unternehmens ein, mit der Kohlenstoffemissionen sowie der ökologische Fußabdruck reduziert werden sollen. Die Agenda hat drei Hauptziele in Bezug auf Packmaterialien, die auf Basis der 2019er Zahlen bis 2025 erreicht werden sollen: Umstellung sämtlicher Verpackungen auf nachfüllbare, wiederverwendbare oder recycelbare Produkte; Steigerung des Anteils rezyklierter Materialien bei Kunststoffverpackungen auf 30 % und eine um 50 % reduzierte Verwendung fossilbasierter Neukunststoffe. „Gemeinsam mit Sabic ist uns ein erster großer Schritt auf dem Weg hin zur Substitution konventioneller, fossilbasierter Verpackungen im Kosmetik- und Hautpflegemarkt durch vollständig nachhaltige Materialalternativen gelungen,“ sagt Michael Becker, Head of Global Packaging Development bei Beiersdorf.

Darüber hinaus ist der neue Nivea-Behälter ein ausgezeichnetes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit dreier Akteure in der Lieferkette, um die Zeit von der Ideenfindung bis ins Einzelhandelsregal zu beschleunigen. Indem Beiersdorf Sabic, Düsseldorf, gemeinsam mit Berry Global, Berlin, einem langjährigen und zuverlässigen Partner für die Fertigung seiner Gesichtspflegeverpackungen, an einen Tisch brachte, konnte das Projekt in nur neun Monaten vom Konzept bis zur Markteinführung vorangetrieben werden. „Wir brauchen derart starke Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette,“ bekräftigt Isabel Hochgesand, Chief Procurement Officer bei Beiersdorf.

Neue Verpackung ermöglicht Klimaneutralität

Abgesehen von der vorteilhaften Einsparung fossiler Ressourcen reduziert das Umstellen der neuen Verpackung auf erneuerbaren Kunststoff auch die CO2-Emissionen. Laut Kosmetikhersteller werden beim Fertigen jedes der nachhaltigen Behälter gegenüber  einem vergleichbaren aus fossiler Neuware 76 g/60 % weniger CO2 ausgestoßen. Somit trägt die Entwicklung auch zum Erreichen des Klimaziels des Unternehmens bei, seine Treibhausgasemissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bis 2025 um absolut 30 % zu verringern.

Die eingesetzten, zertifizierten und erneuerbaren PP- und PE-Polymere werden aus nicht tierischen und palmölfreien, erneuerbaren Rohmaterialien der zweiten Generation gewonnen, wie beispielsweise Tallölrückständen der Zellstoffproduktion in der Papierindustrie. Diese stehen nicht in direkter Konkurrenz zu solchen, die zur Lebensmittelproduktion benötigt werden.

Die zertifizierten Polymere werden unter Umsetzung eines Massebilanz-Bewertungssystems hergestellt. Die Massebilanzierung erleichtert die Nachverfolgung von Materialströmen über komplexe Versorgungsketten hinweg vom Rohstoff bis zum Endprodukt. Sie erfolgt nach vorgegebenen und transparenten Richtlinien, nach denen dann auch definiert wird, ob ein Produkt als erneuerbar oder zirkulär klassifiziert werden kann. Für den Rohstoffhersteller bedeutet dies, dass für jede Tonne erneuerbaren oder zirkulären Rohmaterials, das in die Produktion fließt und fossilbasierte Ressourcen substituiert, etwa eine Tonne des daraus gefertigten Kunststoffs als entweder erneuerbar oder zirkulär ausgewiesen werden kann. Abdullah Al-Otaibi, General Manager of Engineering Thermoplastics & Market Solutions for Petrochemicals bei Sabic, führt aus: „Unsere Materialien aus erneuerbaren Quellen erleichtern die Umstellung fossilbasierter Anwendungen ohne Einbußen an Reinheit, Qualität, Sicherheit oder Komfort.“ Die Werkstoffe sind gemäß dem International Sustainability and Carbon Certification Plus (ISCC) Programm akkreditiert.

Halle/Stand: A4/4116

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