
Der Eyec Proofiler 600 DT kommt bei Druckmusterprüfungen im Wareneingang der Prüflabore zum Einsatz und stellt alle nötigen Funktionen für eine Überprüfung entsprechend der im U.S. FDA Title 21 CFR Part 11 dargelegten Richtlinien zur Verfügung. (Bild: alle Eyec)
Die strengen normativen und gesetzlichen Anforderungen innerhalb der Pharmabranche setzen dabei eine große Expertise in den Bereichen Datenintegrität und Manipulationssicherheit der Produktions- und Verarbeitungsprozesse voraus. Potenzielle Fehlerquellen können bei der Produktion und Weiterverarbeitung pharmazeutischer Druckerzeugnisse, wie Beipackzettel, Verpackungen und Etiketten, über verschiedene Prozessschritte hinweg entstehen. Dabei haben unleserliche, falsche oder unvollständige Informationen teils lebensgefährliche Folgen für Patienten. Aus diesem Grund sehen sich Pharmazeuten hohen Haftungsrisiken und teuren Rückrufaktionen ausgesetzt. Die Entwicklung zuverlässiger Technologien zur Automatisierung der Qualitätskontrollen macht eine manuelle Prüfung heutzutage obsolet. Zur Sicherstellung der geforderten Standards bedarf es objektiverer Inspektionslösungen, die normgerecht in den unterschiedlichen Produktionsschritten zum Einsatz kommen und unerwünschte Prozesseingriffe unterbinden. Im Wareneingang der Prüflabore, in der Produktion oder bereits in der Artwork- bzw. Freigabephase der Zulieferbetriebe tragen Druckbildkontrollsystemen dazu bei teure und imageschädigende Prozessfehler zu vermeiden, die Inspektionsdauer signifikant zu verkürzen und die Qualität der Packmittel zu steigern.
Datenintegrität und Rückverfolgung
Mit der Einbindung automatisierter Druckbildkontrollen in bestehende Prozesse und Workflows entfallen zuvor manuelle und risikobehaftete Produktionsschritte. Systeme wie der EyeC Proofiler stellen hierfür erforderliche Schnittstellen zu pharmatypischen Informationssystemen, wie beispielsweise einem Labor-Informations- und Management-System (kurz LIMS) zur Verfügung und gewährleisten somit die Integrität der zugrundeliegenden Prüfdaten. Im Rahmen valider Qualitätskontrollen erfolgt die Freigabe der automatisierten Prüfungen zudem nach dem branchenüblichen Vier-Augen-Prinzip. Über eine gesicherte Datenbank lassen sich alle zur Genehmigung anstehenden Prüfaufträge mit der zugehörigen Review Station zeit- und ortsunabhängig überprüfen. Mit wenigen Klicks kann ein Zweitprüfer die Ergebnisse des Erstprüfers genehmigen oder ablehnen und seine elektronische Signatur nebst einem Kommentar im System hinzufügen. Finale Chargenfreigaben beziehungsweise -revisionen können so innerhalb des bestehenden Workflows normgerecht gehandhabt und an bestehende Abläufe angepasst werden. Zur Dokumentation jedes Produktions- und Freigabeschrittes sowie aus Gründen der Rückverfolgbarkeit werden systemseitig umfangreiche Abschlussberichte generiert und in einem geschützten Format im Netzwerk abgelegt.
Vereinfachung des Audit Trail Reviews
Inspektionen und Audits werden im pharmazeutischen Bereich sowohl seitens des Gesetzgebers als auch auf Grundlage regulatorischer Anforderungen wie GMP, DIN-EN-ISO verlangt – auch an dieser Stelle können Druckbildkontrollsysteme Pharmazeuten tatkräftig unterstützen. So erfolgt die Dokumentation aller durchgeführten Inspektionen und Systemkonfigurationen innerhalb des Eyec Pharma Workflow in Form eines Audit Trails. Die während der Prüfungen aufgetretenen Ereignisse und erforderlichen Eingriffe werden hierzu in einem geschützten, unveränderbaren Format gespeichert und mit individuellen Identifikationsnummern versehen, um die Auswertung verständlicher und nachvollziehbarer zu gestalten. Zur Identifikation kritischer Ereignisse greifen datenbankbasierte Tools, wie der Eyec Audit Trail Viewer, auf individuell anpassbare Filter und ein übersichtliches Interface zurück. Die aufgezeichneten Trailing Daten können im System flexibel geladen und visualisiert werden sowie Personalschulungsbedarfe oder manipulative Eingriffe offenlegen. Das Speichern und Laden von Suchabfragen innerhalb des Tools beschleunigt den Review-Prozess und minimiert dadurch den benötigen Aufwand der Qualitätsmanager. Mithilfe der abschließend generierten PDF-Reports lässt sich der Audit Trail Review für externe Auditoren ebenfalls verständlicher und nachvollziehbarer aufbereiten.

Umfassende Unterstützung
Die auf dem Markt verfügbaren Inspektionssysteme, wie der Eyec Proofiler, berücksichtigen bei der Inspektion pharmazeutischer Packmittel die geltenden Anforderungen an Datenintegrität, Datensicherheit sowie Audit Trail. Nutzer können somit nicht nur eine schnelle und automatisierte Stichprobenprüfung ihrer Druckerzeugnisse durchführen, sondern auch die Sicherheit ihrer Prozesse erhöhen. Sämtliche Daten können im Rahmen späterer Audits einfach und sicher abgerufen und präsentiert werden. Bedienerfreundliche Systeme bieten überdies in jedem Produktionsschritt eine umfassende Lösung für die Qualitätskontrolle: beim Entwurf und seiner Freigabe, in der Druckerei oder während der Wareneingangskontrolle des Prüflabors. Die zugrundeliegende Software muss dabei zwingend in Übereinstimmung mit den geltenden ISO 9001, GMP und GAMP-5-Richtlinien entwickelt werden und alle nötigen Funktionen für eine Überprüfung nach den im U.S. FDA Title 21 CFR Part 11 dargelegten Richtlinien enthalten. Anbieter wie Eyec aus Hamburg stellen ihren Kunden zudem alle validierungsrelevanten Dokumente, wie zum Beispiel URS, IQ und OQ in einem entsprechenden Validierungs-Support-Paket zur Verfügung.
Bildergalerie: Welcher Kunststoff für welche medizinische Anwendung

Kunststoffe, die in der Medizin zum Einsatz kommen, müssen besondere Eigenschaften erfüllen. Die Grundanforderungen an Materialien für die Medizintechnik etwa sind Biokompatibilität, Sterilisierbarkeit, Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit. Die Anforderungen unterscheiden sich dabei im Einzelnen zwischen Materialien, die außerhalb des Körpers, und solchen, die – im Körper etwa als Implantate – zum Einsatz kommen. Biomaterialien – also Werkstoffe, die sich mit Körperzellen vertragen – dürfen keine schädigende Wirkung auf Organismus verursachen, sondern müssen vom Körper toleriert oder, im günstigsten Fall, wie körpereigenes Material akzeptiert werden. Wichtig ist außerdem, dass von dem Material keine toxische Wirkung auf den Organismus ausgeht. Festgelegt sind diese Anforderungen in verschiedenen Vorschriften und Richtlinien, beispielsweise der EU-Richtlinie 93/42/EWG, die auch als „Medical Device Directive“ bekannt ist. Seit 2019 definiert und beschreibt die VDI-Richtlinie 2017 speziell für den Bereich der Kunststoffe, was unter Medical Grade Plastics zu verstehen ist und welche Eigenschaften und Anforderungen maßgeblich sind. (Bild: Paul Vinten – Fotolia)

Polyethylen (PE) ist nicht nur insgesamt der weit verbreitetste Kunststoff, sondern spielt auch im medizinischen Einsatz eine große Rolle. Der Werkstoff kommt vor allem in Verpackungen für klinische und pharmazeutischer Produkte zum Einsatz, so etwa in Flaschen oder Folien, aber auch beispielsweise in Spritzen. Vor allem Polyethylene hoher Dichte, sogenanntes PE- HD, zeichnet sich dabei durch eine hohe Formfestigkeit und Chemikalienbeständigkeit aus. Das Material kommt daher etwa auch für Implantate, zum Beispiel als Hüftgelenkpfannen in der Orthopädie, zum Einsatz. Außerdem lässt sich etwa bei Behältern aus PE der Einfluss von migrierenden Additiven vermeiden. (Bild: catsnfrogs – Fotolia)

Das zweite besonders häufig in der Medizin eingesetzte Polymer ist Polyvinylchlorid, besser bekannt als PVC. Für den Werkstoff sprechen vor allem der geringe Preis, auch im Vergleich zu anderen Kunststoffen, sowie die einfache Verarbeitbarkeit. Das Material ist außerdem sehr gewebe- und blutverträglich. Aufgrund dieser Eigenschaften kommt PVC vor allem in Einweg-Produkten wie Blutbeutel und Handschuhe oder Katheter, aber auch für Schläuche und sterilisierbare Verkleidung von medizinischen Geräten zum Einsatz. Als Problem von Weich-PVC gilt zunehmend, dass der Kunststoff meist phthalathaltige Weichmacher wie Diethylhexylphthalat (DEHP), das nicht chemisch gebunden ist und damit in seine Umgebung migrieren kann. Dem Additiv werden fortpflanzungsschädigende Eigenschaften zugeschrieben. Weich-PVC enthält bis zu 40 Gewichtprozent an DEHP. Während der Stoff in Kinderspielzeug oder Kosmetika verboten ist, gilt das Additiv in Medizinprodukten als weitgehend unverzichtbar. Hersteller müssen jedoch jeweils darlegen können, warum sich keine Alternativen zu DEHP einsetzen lassen. (Bild: Stephan Morrosch – Fotolia)

Für Verpackungen aller Art kommt im medizinischen Bereich vor allem Polystyrol (PS) zum Einsatz. Durch seine hohe Transparenz und ist der Thermoplast vor allem in Anwendungen zu finden, in denen sonst Glas zum Einsatz kommen würde, also etwa in Behältern für infektiöses oder toxisches Material oder im Laborbereich in Petrischalen und Ähnlichem. PS findet jedoch beispielsweise auch als Folie in Medikamentenblistern Verwendung. Expandiertes Polystyrol (EPS), weit bekannt unter dem Handelsnamen Styropor, dient als Schaumstoff dagegen dem Schutz von empfindlichen Produkten. Außerdem leistet das Material durch seine wärmedämmende Wirkung seinen Dienst in der Kühlkette beim Transport von Medikamenten und aktuell in der Logistik von Covid-19-Impfstoffen. (Bild: ggw – Fotolia)

Auch Polypropylen (PP) kommt hauptsächlich für die Verpackung zum Einsatz, beispielsweise wiederum in Medikamentenblistern, aber auch für Einwegspritzen oder Infusions-Bestecke. Hitzestabilisierte Polypropylen-Typen sind darüber hinaus gut zu sterilisieren. Außerdem kommt PP auch in Implantaten zum Einsatz. Außerdem spielt PP durch seine glatte Oberfläche als Nahtmaterial eine große Rolle. (Bild: ThKatz – Fotolia)

PE, PVC, PS und PP sind die mit Abstand gängigsten Polymere in der medizinischen Anwendung und stehen zusammen für 80 bis 90 % der dort eingesetzten Kunststoffe. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Kunststoffe in der Medizintechnik. Bereits seit etwa 20 Jahren wird beispielsweise auch Polyetheretherketon (PEEK) für Implantate in der Wirbelsäulen- und Gesichtschirurgie verwendet. Aufgrund eher unvorteilhafter Oberflächeneigenschaften ist der Werkstoff aber nicht weit verbreitet. Nitril-Polymere wiederum finden durch ihre chemische Beständigkeit und die gummiähnlichen Eigenschaften für Schutzhandschuhe Anwendung. (Bild: April Cat – Fotolia)
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