Schulterstäbe aus Bagasse und Bio-Kunststoff.

Positives Ergebnis des Erstversuchs: Schulterstäbe aus Bagasse und Biokunststoff. (Bild: FH Münster/Frederik Tebbe)

Als Bagasse werden die faserigen Überreste bezeichnet, die bei der Zuckerrohrverarbeitung zu Zuckerrohrschnaps Grogue zurückbleiben. Sie dienen derzeit als Brennmaterial. „20.000 Tonnen fallen jährlich davon auf Kap Verde an“, so Calvin Middel, der mit seinem Kommilitonen Bence Ridder im Rahmen ihrer Bachelorarbeit in Produktdesign auf ebenjene Inselgruppe reiste, um sich vor Ort über das Material zu informieren.

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Versuche im Labor für Kunststofftechnologie 

Laut Ridder entwickelt das Team eine Bagasse-Presse, um aus dem Material beispielsweise biologisch abbaubares Einweggeschirr oder -becher zu fertigen. Um die Machbarkeit zu testen und die Materialeigenschaften zu erforschen, holten sie sich Unterstützung im Labor für Kunststofftechnologie an der Hochschule.  

In einem Vorversuch haben die beiden Studenten und Labormeister Martin Althoff Bagasse und ein Biopolymer bei 170 °C in einer Knetkammer vermengt, miteinander homogenisiert und bewertet. Im Nachgang haben sie daraus mithilfe eines Compounders Granulat hergestellt und in einer Spritzgießmaschine zu Schulterstäben verarbeitet.  

„Das funktioniert auf jeden Fall. Beim nächsten Mal sollten wir dem Kunststoff aber noch mehr Bagasse beifügen und die Verarbeitung optimieren“, so Althoffs positives Zwischenfazit. Im Folgeversuch entstanden aus der verbesserten Mischung Becher, die Machbarkeit war somit bewiesen. 

Quelle: FH Münster

Nachdem das Mengenverhältnis von Bagasse und Biopolymer verändert worden war, konnten daraus per Spritzguss recycelbare Becher gefertigt werden. (Bild: FH Münster/Frederik Tebbe)
Nachdem das Mengenverhältnis von Bagasse und Biopolymer verändert worden war, konnten daraus per Spritzguss recycelbare Becher gefertigt werden. (Bild: FH Münster/Frederik Tebbe)

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