Das Maßnahmenpaket umfasst Überstundenabbau und Kurzarbeit am Hauptsitz Kirn sowie die intensive Prüfung von Sachkosten und Neueinstellungen. Die Kurzarbeit startet am 05.09.19 und ist bis zum 31.12.19 befristet. Mit dem Betriebsrat wurde gemäß der Simona-Mitteilung kurzfristig eine entsprechende Betriebsvereinbarung geschlossen. Ausgenommen von der Kurzarbeit sind das Rohr- und Formteilgeschäft sowie die Produktbereiche Stab und Schweißdraht, die nach wie vor eine gute Auftragslage haben. Simona wird die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Kurzarbeit jeden Monat prüfen.
„Wir können die derzeitige konjunkturelle Entwicklung nicht ändern, aber wir können frühzeitig mit geeigneten Maßnahmen zur Kostensenkung agieren“, sagt Matthias Schönberg, Vorstandsvorsitzender des Kirner Unternehmens. „Gleichzeitig wollen wir die Belastungen für die Mitarbeitenden in Grenzen halten. Der Vorstand wird auch auf einen Teil seines Gehalts verzichten, die leitenden Angestellten werden wir ebenfalls darum bitten. Damit wolle man ein Zeichen setzen.“ Auch während der Kurzarbeit werde das Produkt- sowie Serviceangebot kontinuierlich weiterentwickelt. „Wir hoffen, dass sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen im nächsten Jahr wieder verbessern und die Maßnahmen dann wieder aufgehoben werden können“, so Schönberg weiter.
An den Umsatz- und Ertragszielen für das Geschäftsjahr 2019 im Gesamtkonzern hält der Simona-Vorstand „aus heutiger Sicht“ fest. Die Auftragslage bei Rohren und Formteilen und auch in den US-amerikanischen Werken des Konzerns ist gemäß Schönberg nach wie vor stabil. In Asien werde man zwar die Umsatzziele nicht ganz erreichen, erwarte von dieser Region aber ein positives Ergebnis. „Wir sind durch unseren konsequenten Internationalisierungskurs in der Lage, Rückgänge in einzelnen Regionen auszugleichen.“, so Schönberg weiter.
Vor rund einem Monat vermeldete Simona noch einen um 11 Prozent auf 227,5 Mio. EUR gestiegenen Umsatz im ersten Halbjahr 2019 und einen EBIT von 18.1 Mio. EUR im gleichen Zeitraum. Wachstumstreiber waren die gute Entwicklung auf dem US-Markt und ein dynamisches Rohr- und Formteil-Geschäft in Europa. Aufgrund der starken Umsatzsteigerung im ersten Halbjahr hielt der Konzern an seiner Prognose von 435 bis 450 Mio. EUR im Gesamtjahr 2019 fest. Simona beschäftigt weltweit rund 1.400 Mitarbeiter.