Helmut Hofmann beim Baumschneiden

Die Schutzkleidung, die Ing. grad Kunststofftechnik Helmut Hofmann trägt, wäre ohne Kunststoffe nicht verfügbar. (Bild: Helmut Hofmann)

Was macht den Beruf des Ingenieurs der Kunststofftechnologie so interessant?

  1. Er ist überaus vielfältig. Der Bogen spannt sich von der reinen Werkstofftechnik über die Verarbeitung mit den verschiedenen Methoden wie Spritzgießen, Extrudieren, Kalandrieren, Laminieren, Schweißen und Thermoformen zu der Konstruktion und den Bau der entsprechenden Maschinen und Hilfsmittel.

Zu den Hilfsmitteln gehören Werkzeuge und Messzeuge. Es ist also die Verbindung von Metall und Kunststoff mit der allgegenwärtigen Physik, Mathematik und – nicht nur am Rande – der Chemie. Es werden Kunststoffe verarbeitet, die sich in stetem Wandel befinden. Sie sind für die jeweilige Anwendung auszuwählen, zu modifizieren oder gar zu entwickeln. Hierfür sind die Anforderungen genau zu definieren. Schon sind wir wieder bei Physik und Chemie.

  1. Es ist nicht langweilig in diesem Beruf. Die Produkte, wie von den Entwicklern gefordert mit einer sehr großen Designfreiheit realisiert werden, gehen in alle Bereiche des Lebens. Man stelle sich beispielsweise ein Krankenhaus, ein Auto, Elektroinstallationen, einen Supermarkt oder die gesamte Computertechnik ohne Kunststoff vor. Würde das ohne Polymere überhaupt gehen? Wie kompliziert wären die einzelnen Lösungen? Es ist in all diesen Bereichen immer erforderlich, die gesamte Belastung an das spezielle Bauteil zu beachten. Gesamt meint mechanische, thermische und chemische Beanspruchungen. Den Anforderungen muss mit der Wahl des Kunststoffs, der Kontur des Bauteils und der entsprechenden Herstellmethode begegnet werden und über allem schwebt die wichtigste Eigenschaft – der Preis. Hier wird die Vielfalt der Kunststofftechnik deutlich.

Ich habe mich 1974 wegen dieser Vielseitigkeit für das Studium der Kunststofftechnik entschieden – Maschinenbau, Werkzeugtechnik und Chemie – unterschiedlichste Disziplinen unter einem Dach. Es war für mich bis heute eine gute Wahl für ein Wirken in einer interessanten und weit verzweigten Branche. In allen Bereichen durfte ich – einst mit dem Rechenschieber begonnen – in allen Bereichen in die KI-Zeit hineinwachsen.

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