Co-Founder und Geschwister Lisa-Marie und Moritz Bittner vor dem Formary Logo.

Co-Founder und Geschwister Lisa-Marie und Moritz BittnerCo-Founder und Geschwister Lisa-Marie und Moritz Bittner vor dem Formary-Logo. (Bild: Formary)

Die Digitalisierung ist in der Thermoforming-Branche bisher noch nicht in vollem Umfang angekommen. Die technische Ausstattung zum Herstellen von Tiefziehteilen mit modernen Maschinenparks und automatisierten Fertigungsprozessen ist zwar auf dem neuesten Stand, jedoch besteht ein grundlegendes Problem: Die Abwicklung von Tiefziehprojekten erfolgt häufig noch per Telefon oder Fax, was zu ineffizienten Anfrageprozessen führt. Dies wiederum hat eine unbefriedigende Erreichbarkeit und einen mangelhaften Service für Anwender zur Folge. Zusätzlich wird die Situation durch einen fragmentieren und intransparenten Markt erschwert. Aus Anwendersicht ist es daher mühevoll herauszufinden, welcher Herstellerbetrieb spezifische Materialien verarbeitet oder vorrätig hat, über die passende Maschinenausstattung und Herstellungsverfahren verfügt und wettbewerbsfähige Preise anbieten kann.

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Wie sich Zeit und Kosten beim Beschaffen von Tiefziehteilen einsparen lassen

Die Gründer und Geschwister Lisa-Marie und Moritz Bittner haben eine digitale Plattform entwickelt, die die Nachfrage des Endkundenmarktes nahtlos mit dem Angebot des Herstellermarktes verbindet. Die Nutzung der B2B-Plattform ähnelt dabei stark einem E-Commerce-Kaufprozess. Über einen digitalen Konfigurator wird das anwenderspezifische Tiefziehteil in 60 s angefragt. Anwender werden in einem intuitiven Prozess durch alle essenziellen Informationen wie Anwendung, Bauteildaten, Materialien oder auch Maße geführt. Formary erörtert nach Erhalt der Anfrage automatisiert passende Lieferanten aus dem Netzwerk. Innerhalb von 24 h erfolgt das Preisangebot der Plattform. Dadurch entfällt für Anwender die aufwändige Suche nach geeigneten Lieferanten für Tiefziehteile, was meist B- und C-Teile sind.

„Wir sorgen als Vertragspartner Ihrer Entwicklungsprojekte für ein durchgehendes „piece of mind“: Kompetitive Preise aus dem Netzwerk, proaktive Beratung bei der Entwicklung und Lieferterminüberwachung", erklärt Co-Gründerin Lisa-Marie Bittner.

Für Lieferanten dagegen bietet die Anbindung an Formary die Möglichkeit, Aufträge ohne zusätzlichen Vertriebsaufwand und Marketinginvestitionen zu erhalten. Dies ist besonders vorteilhaft in Zeiten von Unsicherheiten, wie den Nachwehen der Covid-Pandemie und Rohstoffkrise der letzten zwei Jahre, sowie dem anhaltenden Konflikt in der Ukraine und dessen geopolitischen Auswirkungen. Inflation, ein Konsumklima auf Rekordtief, die damit einhergehenden Rezession und Zinserhöhungen treffen auch industrielle Tiefziehbetriebe in Deutschland. Die zusätzlichen Aufträge helfen Lieferanten Kapazitätsschwankungen in der Produktion auszugleichen. Zudem erleichtert die Plattform auch die Abwicklung von Aufträgen, da Anwenderberatung und Entwicklungskoordination der Produkte komplett übernommen werden.

Ein Laptop mit der B2B-Plattform Formary auf dem Bildschirm
Formary: Erster Schritt des Konfigurators, um das Tiefziehteil zu konfigurieren. (Bild: Formary)

Auf welcher Idee fußt die digitale Plattform?

Die Idee zu Formary entstand nach ihrem unerwarteten Einstieg in das Familienunternehmen. Die Geschwister Lisa-Marie und Moritz Bittner begannen damit, das eigene Portfolio und deren Endmärkte zu analysieren. Dabei erkannten sie das große Potenzial einer digitalen Plattform in der Thermoforming-Branche. Langwierige Lieferantensuchen, ein intransparenter Markt und strukturelle Überkapazitäten – ein digitaler Ansatz sollte diesen Problemen in der Tiefziehindustrie Abhilfe schaffen und analoge Prozesse digitalisieren: „Wir bei Formary digitalisieren ineffiziente Prozesse in der Beschaffung von individuellen Kunststoff Tiefziehteilen“, so Moritz Bittner. Daher entwickelten die Bittners den digitalen MVP (Minimum Viable Product) der Plattform und brachten diesen im September 2021 auf den Markt. Und die ersten Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten: Bereits nach nur zwei Tagen wurde schon das erste Tiefziehteil konfiguriert, seitdem erhält die Plattform monatlich wachsende Anfragen.

Ein Laptop mit einer Webseite im Browser offen
Formary Plattform, die zu einem Konfigurator zur individuellen Konfiguration von Tiefziehteilen verhilft. (Bild: Formary)

Alles zum Thema Biokunststoffe

Eine Hand reißt einen Papierstreifen weg. Darunter steht das Wort "Biokunststoff"
Wissenswertes über Biokunststoffe finden Sie in unserem Übersichtsartikel. (Bild: thingamajiggs - stock.adobe.com)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft müssen verschiedenste Rädchen ineinander greifen. Doch wie schaffen wir es, die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft umzusetzen? Biokunststoffe sind ein wichtiger Hebel um diesem Ziel näher zu kommen. Doch was wird unter einem Biokunststoff eigentlich verstanden? Wo werden diese bereits eingesetzt? Und ist "Bio" wirklich gleich "Bio"? Wir geben die Antworten. Alles, was Sie zu dem Thema wissen sollten, erfahren Sie hier.

Was sind die künftigen Unternehmensziele?

Aktuell ist die automatisierte Preisermittlung von Tiefziehteilen durch die Entwicklung eines Algorithmus, sowie die Entwicklung eines Kundenportals der nächste Schritt der Plattform Formary. In der Tiefzieh-Branche ist das bislang einzigartig. Der geplante Launch des Portals ist für das dritte Quartal 2023 vorgesehen.

Das Team strebt danach, als Plattform einer der umsatzstärksten Kunststoff-Thermoformer mit dem größten, verfügbaren Maschinenpark in Europa zu werden. Mit dem Ziel, sich als vertraulicher und kompetenter Ansprechpartner für alle Thermoform-Vorhaben und Tiefziehprodukte zu etablieren - von kleinen bis großen Stückzahl-Bereichen. Für das Jahr 2023 hat man mit einem Umsatzziel von 2 Mio. Euro geplant und möchte noch dieses Jahr die Anzahl der Lieferanten auf 30 erhöhen.

Quelle: Formary

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