Produktionsüberwachung erhält zusätzliche Möglichkeiten
Mehr Transparenz in der Fertigung insgesamt zu geben, das ist seit jeher das Ziel von Produktions-naher Software. Dahingehend stellten erneut zahlreiche Unternehmen ihre Lösungen und Neuerungen vor. Proses aus Pforzheim beispielsweise zeigte sein Betriebsdaten-Erfassungs-System (BDE). Es besteht aus webbasierten Touch-Terminals an den Maschinen und umfasst die drei großen Aufgabenbereiche Fertigungssteuerung, Qualitätssystem und Echtzeitdarstellung. Das System erfasst die Zyklen, Prozessdaten und Einstellwerte aller Maschinentypen und -steuerungen. Um die Produktionsabläufe zu verbessern und eine vorausschauende, detaillierte Planung der ablaufenden Prozesse zu ermöglichen, fügte der Hersteller seinem BDE das Modul Web-Material hinzu. Damit lässt sich Material aus Stücklisten heraus rechtzeitig anfordern und bereitstellen.
Voll auf den Prozess konzentriert sich das Monitoringsystem Comoneo von Kistler, Winterthur, Schweiz. Im Zentrum steht der Werkzeuginnendruck. Denn auf Basis der Messung des Werkzeuginnendrucks lässt sich die Effizienz der Prozessoptimierung verbessern und der Ausschuss reduzieren. Für das RTM-Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Langfaser-Composites bietet der Hersteller jetzt spezielle RTM-Sensoren an, die in Verbindung mit den erweiterten Funktionalitäten der aktuellen Software-Version 2.1 die Basis für Qualitätssicherung und Prozessoptimierung schaffen. Diese Sensoren sind nötig, da der Aushärteprozess der verwendeten Harze je nach Material, Druck und Temperatur sehr schnell vonstattengehen oder sich über Stunden hinziehen kann.
Auf den Spritzgieß-Prozess wiederum fokussiert sich der IQ Weight Monitor von Engel, Schwertberg, Österreich. Bei der Entwicklung der Überwachungssoftware nahm der Spritzgießmaschinenhersteller insbesondere das Füllen der Kavitäten unter die Lupe. Für die Schneckenbewegung in der geschwindigkeitsgeregelten Füllphase gibt der Maschinenbediener eine Startposition, ein Geschwindigkeitsprofil und einen Umschaltpunkt als Sollwerte an. Die Maschinensteuerung errechnet daraus eine Sollwertvorgabe, die der Einspritzregler dann bestmöglich erfüllt. Für jeden Schuss liefert die Überwachungssoftware drei Kennzahlen: das Einspritzvolumen, die Viskositätsänderung der Schmelze und die Übereinstimmung des Druckverlaufs mit der Referenzkurve. Dadurch lassen sich unmittelbar Rückschlüsse auf die zu erwartende Bauteilqualität ziehen. Das Zusatzmodul IQ Weight Control nimmt dem Anwender zusätzlich die Arbeit ab, anhand dieser Kennzahlen optimale Parameter festzulegen: Bei Bedarf regelt die Software die Maschine derart, dass auch bei Umgebungsänderungen ohne weiteres Zutun des Bedieners gleichbleibend Gutteile entstehen.
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MF Automation GmbH Vakuum- und Greifertechnik
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