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Simulativer Vergleich der Deformation von Kernen aus Wolframcarbid (links) und aus 1.4034 (rechts) am Ende des Einspritzens. Unter konstanten Prozessbedingungen ist der Kern aus dem Material mit niedrigerem E-Modul am Ende des Füllens um das Dreifache verformt. (Bild: Sigma)

Auf Grundlage von thermischen Eigenschaften, wie der Wärmeleitfähigkeit und der spezifischen Wärmekapazität, werden bei einer Prozesssimulation beispielsweise die Aufheizphase und das Einschwingen des Werkzeugs innerhalb mehrerer Zyklen mit geringstem Aufwand simuliert. Außerdem simuliert die Software, neben der Vorhersage von Schwindung und Verzug von Kunststoffbauteilen, auch die Verschiebung von Einlegeteilen sowie die Kernverformung. Diese Berechnungen basieren auf eventuellen Unterschieden im Schmelzefluss während der Kavitätsfüllung und den mechanischen Eigenschaften der genutzten Werkstoffe. Ein Fallbeispiel: Das Unternehmen simulierte ein Projekt hinsichtlich der Kernverformung beim Einsatz zweier verschiedener Werkstoffe. Dabei ging es um ein 16-fach-Werkzeug zum Spritzgießen von Zentrifugenröhrchen. In diesem Werkzeug waren zur inneren Gestaltung des Röhrchens acht Kerne aus Wolframcarbid und acht aus 1.4034 nebeneinander eingebaut. Simulative Untersuchungen der Kavitätsfüllung zeigten ein unbalanciertes Fließen der Schmelze in der Kavität, die durch die unsymmetrische Schraubengeometrie im Deckelbereich des Röhrchens verursacht wurde. Aus diesem Ungleichgewicht ergab sich eine Kraft, die zur Deformation des Kerns während des Füllvorgangs führte. Aufgrund des niedrigeren Elastizitätsmoduls des 1.4034, verformten sich die Kerne aus diesem Stahl um das Dreifache im Vergleich zur Verformung der Kerne aus Wolframcarbid. Die Software verschafft einen detaillierten Einblick in den Spritzgießprozess und unterstützt die Werkzeugauslegung vom Anfang an.

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