Auf der Euromold, der Fachmesse für Werkzeug- und Formenbau sowie Produktentwicklung, Ende November wird wieder der Schwerpunkt auf dem Bereich der additiven Produktionsverfahren liegen. Der Vorteil dieser generativen oder abtragende Laserverfahren liegt darin, dass digitale Daten unmittelbar in materielle Produkte umsetzbar sind. Ohne Werkzeuge können beliebige Formen produziert werden. Eine Fertigung individualisierter Produkte ist nicht nur möglich, sie wird dadurch auch immer billiger. Und die Entwicklung dieser Technologien verläuft äußerst dynamisch. Es kommen immer mehr Materialien zum Einsatz und werden kombiniert. Zudem lassen sich immer größere Produkte fertigen, selbst komplexe Maschinen und Teile aus Metall und anderen Materialien werden inzwischen ausgedruckt. Die Frage stellt sich nun, wird es in Zukunft Universalmaschinen geben, die sich an jedem Ort der Welt selber reproduzieren können und Fabriken überflüssig machen?
Und für den Berufszweig der Werkzeug- und Formenbauer stellt sich vielleicht auch eine Existenzfrage. Ganz klar kann man diese Frage mit Nein beantworten, denn generell ohne Handwerker geht es trotzdem nicht. Die Maschinen müssen bedient und die Teile nachbearbeitet werden. Aber für kleine kompakte Teile ist es heute zuweilen schon der Fall, weil es da wirtschaftlicher ist als pures Handwerk. Mit der Zeit wird dies auch für größere Teile gelten. Jedoch kann man davon ausgehen, dass Volumenteile und große Strukturbauteile mit diesen Verfahren nicht so schnell wirtschaftlich hergestellt werden können.
In 10 oder 20 Jahren ist es aber durchaus möglich, dass aus dem Metallbauer ein Metalldrucker wird. Denn die Lasertechnologie hat sich in den letzten Jahren um den Faktor 10 weiterentwickelt. Und das gilt auch für die Maschinen und das Know-how der Anwender. Wenn es genauso schnell weitergeht, ist alles denkbar.
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