Die In-situ-Polymerisation von ε-Caprolactam eröffnet hier neue Chancen. Zum einen lässt sich die Fertigungseffizienz durch die Kombination von In-situ-Polymerisation und Spritzguss weiter steigern und zum anderen trägt das Verfahren dem Trend zu einem stärkeren Einsatz von thermoplastischen Matrix-Materialien Rechnung. Ausgehend von trockenen, vorgeformten Verstärkungstextilien werden beim In-situ-Verfahren Polymerisations- und Formgebungsprozess in einer Spritzgießmaschine vereint. Seit der Präsentation einer ersten Prototypmaschine hat Engel, Schwertberg, Österreich, die Anlagenkomponenten stetig optimiert und ein völlig neues Reaktivaggregat entwickelt, das sich mit den Spritzgussmaschinen des Unternehmens unterschiedlicher Bauarten kombinieren lässt. Als erster Anbieter setzt man darauf, das feste Monomer bedarfsorientiert aufzuschmelzen und zu verarbeiten. Die Vorteile sind eine deutlich reduzierte thermische Belastung und somit eine gesteigerte Produktqualität. Großes Potenzial sieht man sowohl für die Automobilindustrie als auch für andere Anwendungen, zum Beispiel im Bereich des technischen Spritzgusses. Gemeinsam mit Schöfer, Schwertberg, Österreich, wurde eine seriennahe Fertigungszelle für die Herstellung thermoplastischer Faserverbundbauteile entwickelt.
Verarbeitungsverfahren
In-situ-Polymerisation und Spritzguss vereint
Aus Kunststoffgranulat in einem Arbeitsschritt einbaufertige Bauteile zu produzieren, ist in der Spritzgießverarbeitung Stand der Technik. In der Fertigung von Leichtbaukomponenten direkt aus trockenen Geweben oder Gelegen wird diese Effizienz bislang nicht erreicht. Von den industriell eingesetzten Verfahren kommt die HP-RTM-Technologie dem Ziel, in nur einem Schritt von trockenen Preforms zu einbaufertigen Teilen zu gelangen, am nächsten.