INJEKTIONSANLAGE Eine 2K-Injektionsanlage zur Verarbeitung hochviskoser Verbunde aus Harz und mikroskopisch kleinen Kohlenstoff-Nanoröhrchen (CNT) wird vorgestellt.
Tartler ist eines von 70 Unternehmen und Forschungsstätten, die in der Innovationsallianz Carbon Nanotubes (Inno.CNT) aktiv sind. Eines der Projekte heißt CarboRoad und widmet sich der Optimierung von Faserverbund-Werkstoffen durch Einsatz mikroskopisch kleiner Kohlenstoff-Nanoröhrchen. In der neuen Misch- und Dosieranlage von Tartler lässt sich das Kunstharz Araldite LY 556 mit verschiedenen CNT-Konzentrationen veredeln. Mit Hilfe des innovativen 2K-Injektionssystems lassen sich Endprodukte wie etwa hochfeste Fahrradsattelstützen oder Rotorblattsegmente mit einer Länge von 1,6 Metern fertigen. Die Anwendung von CNT ist eine besondere Herausforderung für die Misch- und Dosiertechnik, da schon Gewichtsanteile unter einem Prozent zu drastischen Viskositätsanstiegen führen. Daher spielt die exakte Abstimmung der Steuerungstechnik mit den fluidtechnischen und mechanischen Komponenten der Systemlösung eine zentrale Rolle. Die Aufgabe wurde durch weitreichende Modifikation einer Anlage des Typs Nodopur VS gelöst, die nun in der Lage ist, CNT-Konzentrationen von 0,01 Gewichtsprozent, 0,25 Gewichtsprozent und 0,5 Gewichtsprozent zu verarbeiten. Die CNT-Anlage erhielt eine Ausrüstung, die dem Ziel der Prozesssicherheit dient. Dazu gehören unter anderem Drucksensoren für die beheizten 10-Liter-Komponentenbehälter, drehzahlgeregelte Rührwerke (Servoantrieb), automatische Vakuumpumpen mit Vordruckkontrolle, eine verschleißfeste Zahnradpumpe für Drücke bis 50.000 mPas (A-Komponente) sowie eine Präzisionsdosierpumpe für ungefüllte, sehr niedrigviskose Härter (B-Komponente). Weitere besondere Kennzeichen sind die isolierten, beheizten Pumpen, der Volumenstromzähler, eine minimale Rezirkulation der Komponenten sowie der statisch-dynamische Elektro-Mischkopf. Der Ausstoß der Anlage liegt bei maximal 0,5 Liter pro Minute