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BASF bietet CO2-Fußabdruck seiner Produkte. (Bild: Pixi - stock.adobe.com)

Für einzelne Produkte hat BASF die PCFs bereits seit 2007 berechnet. Mit der selbst entwickelten digitalen Lösung ist der Konzern künftig in der Lage, auf globaler Ebene den PCF für die rund 45.000 Verkaufsprodukte zu berechnen. Das Unternehmen startet in den nächsten Monaten mit ausgewählten Produkt- und Kundensegmenten und plant, bis Ende 2021 PCF-Daten für das gesamte Portfolio verfügbar zu machen.

„Auch für unsere Kunden werden Fragen des Klimaschutzes immer wichtiger. Wir können sie künftig mit verlässlichen Daten unterstützen, damit sie ihre Klimaziele erreichen können“, sagt Christoph Jäkel, Head of Corporate Sustainability. „Mit Hilfe der PCFs können unsere Kunden identifizieren, wo die Stellschrauben für die Vermeidung von Treibhausgasemissionen sind. Schon heute bieten wir ihnen durch den Einsatz alternativer Rohstoffe und erneuerbarer Energien die Möglichkeit, den CO2-Fußabdruck ausgewählter Produkte zu reduzieren.“

Massebilanzansatz

Ein Beispiel ist der Biomassenbilanzansatz, bei dem fossile Ressourcen durch erneuerbare Rohstoffe aus organischen Abfällen und Pflanzenölen im Produktionsverbund ersetzt und dem Verkaufsprodukt zugerechnet werden. Ein weiteres Beispiel für die Anwendung des Massenbilanzansatzes ist das Projekt ChemCycling. Seit 2020 bietet der Chemiekonzern erste kommerzielle Mengen von Produkten an, für deren Herstellung chemisch recycelte Kunststoffabfälle am Beginn der Wertschöpfungskette als Rohstoff eingesetzt werden. Die Verkaufsprodukte des Herstellers aus beiden Ansätzen weisen die gleichen Eigenschaften wie die auf Basis rein fossiler Rohstoffe erzeugten Produkte auf – jedoch mit einem geringeren CO2-Fußabdruck.

Klimaschutz ist ein wichtiger Bestandteil der BASF-Strategie. Der Konzern hat sich das Ziel gesteckt, die produktionsbezogenen Emissionen bis 2030 trotz weiterem Wachstum konstant zu halten. Dabei wird ein dreigliedrigen Ansatz aus Steigerung der Produktions- und Prozesseffizienz, Einkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen und der Entwicklung grundlegend neuer und emissionsarmer Verfahren verfolgt.

Vergleichbare Standards notwendig

BASF nutzt Methoden der Nachhaltigkeitsbewertung seit 25 Jahren. Dazu zählen das Erheben und Aufbereiten von Daten für die Messung von Nachhaltigkeitsbeiträgen, wie sie heute beispielsweise auch in der SEEBalance oder dem Sustainable Solution Steering genutzt wird. Die PCF-Berechnung bei BASF stützt sich auf umfangreiche Daten aus der Erhebung von Emissionen im eigenen Produktionsnetzwerk und auf qualitativ hochwertige Durchschnittsdaten für eingekaufte Rohstoffe sowie zugekaufte Energie. Die Methode folgt allgemeinen Standards für Lebenszyklusanalysen wie beispielsweise ISO 14044 und ISO 14067 sowie dem Greenhouse Gas Protocol Product Standard.

Das Unternehmen setzt sich für die Einführung produktspezifischer Vorgaben für die Berechnung von PCFs in der chemischen Industrie ein, um industrieweit gleiche Grundlagen für die Berechnung und somit eine Vergleichbarkeit für Produkte zu schaffen. „Hier arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen, um eine Standardisierung voranzubringen“, so Jäkel. (sf)

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