Dr. Bernd Kunze, CEO der Reifenhäuser Reicofil, begründet die Entscheidung so: „Wir haben überlegt, welchen Beitrag wir in dieser Krise leisten können. Das ist natürlich hauptsächlich die schnelle Lieferung von Meltblown-Anlagen zum Aufbau zusätzlicher Kapazitäten. Hier haben wir unsere Lieferzeiten drastisch verkürzt. Wir wollten aber auch kurzfristiger unterstützen.“ Die Meltblown-Anlagen werden bis auf weiteres 24/7 im 4-Schicht-Betrieb gefahren. Die so produzierte Tagesmenge reicht für bis zu einer Millionen Atemschutzmasken. Der Versuchsbetrieb wird in dieser Zeit fast vollständig ausgesetzt.
Hohe Nachfrage
Das Meltblown-Material aus dem Vliestechnikum ist bereits für die nächsten fünf Wochen ausverkauft. Weil bisher kein deutscher oder europäischer Produzent für die Abnahme ausfindig gemacht werden konnte, geht der Vliesstoff an einen vietnamesischen Hersteller für Atemschutzmasken. Das Unternehmen bemüht sich jedoch weiterhin um Möglichkeiten, auch die lokale Versorgung während dieser Krise zu stärken. Das Unternehmen ist in engem Austausch mit Verbänden, Behörden und anderen Unternehmen.
Kunze erklärt, dass auch Material für andere medizinische Schutzkleidung kurzfristig produziert werden könne: „Wir gehen davon aus, dass beispielsweise auch Schutzanzüge, Hauben knapp werden. Auch hier bieten wir gerne unsere Hilfe an.“ Eine Technikumsanlagen kann das entsprechende Material, ein SMS-Vlies, kurzfristig produzieren. (sf)