Für den Einsatz der Geräte gilt, wie Wittmann berichtet, dass „nach wie vor ca. die Hälfte der Geräte neben der Verarbeitungsmaschine aufgestellt wird. Dies schafft einen flexiblen Einsatz der Geräte.“ Dabei „wird hoher Wert auf die Kostenersparnis aufgrund genauer Dosierung gelegt“, wodurch „zudem die Produktqualität reproduzierbar“ wird. Die Flexibilität des Geräte-Einsatzes hebt auch Woywod hervor. „Die Geräte sollten möglichst mit unterschiedlichen Materialien und verschiedenen Leistungsbereichen einsetzbar sein.“ Daher „ist Modularität besonders wichtig.“ Mit einem „Baukastensystem und Integrierbarkeit wird eine langfristige Nutzung der Investition bei sich verändernden Aufgabenstellungen gewährleistet“, ergänzt Woywod. Dabei „muss der störungsfreie Einsatz der Geräte und Anlagen im robusten industriellen Umfeld sichergestellt sein.“
Zur Gerätetechnik wird „ein klarer Trend“ gesehen hinsichtlich der „Forderung nach einfacher, sicherer Bedienung der Geräte“, wie Motan-Colortronic es formuliert. Woywod bestätigt dies mit dem Hinweis, dass „die Art der Konstruktion der Geräte und Anlagen dem Bediener möglichst eine problemlose Handhabung garantieren muss.“ Dazu gehören eine optimale Auslegung von statischen Misch-Elementen für eine gute Vorverteilung der Materialien in Längs- und Querrichtung und integrierte Ionisations-Einheiten, die der Entmischung kritischer Materialien entgegen wirken.
Kosten spart auch die Bedienung über die Touch-Oberfläche der Steuerung, wobei die Bediener unterstützt werden, was den Schulungs-Aufwand minimiert. Abschließend stellt Woywod dazu fest, dass „nur korrekt bediente Anlagen die zugesagte Funktion gewährleisten.“ Auch Piovan berichtet, dass „der Trend zur einfacheren Bedienung der Geräte geht. Da die Technik der am Markt angebotenen Misch- und Dosiergeräte im Wesentlichen konsolidiert ist, bewegen sich neue Entwicklungen im Wesentlichen im Bereich der Mensch-Maschine-Schnittstelle“ und damit „also im Bedienbereich des Dosiergerätes.“ Weitere Trends sieht Piovan hin „zur Steigerung der Dosiergenauigkeit und zur Ausrüstung der Dosiergeräte mit entsprechenden Schnittstellen zur Datenübertragung der Dosierwerte an übergeordnete Prozess-Leitsysteme.“
Der vorgenannten Trend-Aussage fügt Motan-Colortronic hinzu, dass „gerade bei Großprojekten eine einheitliche Bedienung der Komponenten gefordert wird. Dies erfordert, wie die Firma weiter ausführt, „eine applikationsorientierte Projektierung jeder Komponente aller Produktionsmodule eines Werkes. Mit einer „universellen“ Individualisierung sind die Geräte bei Bedarf untereinander austauschbar, zum Beispiel bei kurzfristig geänderten Anforderungen. Außerdem kann jeder Maschinenführer ohne weitere Schulung jedes Gerät bedienen. Dies erfordert modulare, äußerst flexible Geräte mit einer großen Bandbreite im Leistungsprofil und setzt eine hohe Dosiergenauigkeit in allen Leistungsbereichen voraus.“
Auf diesen letzten Gesichtspunkt zur Gerätetechnik geht auch Wittmann ein mit dem Hinweis, dass „die Dosierung und der nachfolgende Mischvorgang so effizient wie möglich gestaltet sein sollten. Exakte Wiegetechnik, gleich bleibend gute und genaue Dosierung sowie eine homogene Vermischung sind betreffend kon-struktiver Geräte-Auslegung das Maß. Dann kann von einer effizienten Gerätetechnik gesprochen werden.“ Hierin sieht Wittmann einen übergreifenden Punkt zur Energie-Effizienz, deren Wichtigkeit bei Dosiergeräten in Frage gestellt wird. Vor dem Hintergrund aufgewendeter Kosten für Strom, Druckluft und weitere Verbraucher wird danach gefragt, wie sich die Situation darstellt, „wenn das Gerät den niedrigsten Energieverbrauch ausweist, Anschaffungskosten im Mittelmaß sind, aber aufgrund eines ungenauen oder fehleranfälligen Gerätes dem Verarbeiter zusätzliche Kosten an Rohstoffen, Stillstandszeiten, Wartungsaufwand und so weiter entstehen.“
Als Antwort darauf stellt Wittmann fest, dass „dieses Gerät zwar energieeffizient ist“, sich aber die Frage stellt, ob „diese Effizienz so vom Kunden gewünscht ist“ und formuliert als Fazit, dass „ein Gleichgewicht von Kosten, Energie und geringer Umweltbelastung herrschen muss.“ Auch nach Koch kann „der Energie-Einsatz der einzelnen Geräte vernachlässigt werden“, da er „gering ist. Lediglich bei der Zentralisierung der Materialförderung lohnt es sich, an Stellen anzusetzen, wo die meiste Energie umgesetzt wird.“ Hier „bringen frequenzgeregelte Vakuumgeneratoren ein enormes Energie-Einsparpotenzial“, womit die von Woywod angesprochene „bedarfsgerechte Auslegung der Antriebe, die eine optimale Energiebilanz gewährleistet“, erreicht wird.
Die den Geräten zugrunde liegende Verfahrenstechnik hat nach Motan-Colortronic vor dem Hintergrund der Zunahme der Komplexität der Verarbeitungs-Prozesse und der daraus resultierenden hohen Ansprüche an die Dosiertechnik einen mindestens gleich großen Anteil an der Qualität der Dosierung wie die Gerätetechnik. Es „zeigt sich hier ein zunehmender Bedarf an applikationsorientiertem „Feintuning“, das auch über den Prozess-Schritt Dosierung hinausgeht. Wenn zum Beispiel das Material unvorteilhaft gefördert wird, kann es die Dosierung beeinflussen. Gerade bei anspruchsvollen Prozessen wird deshalb zunehmend die Sicherheit von dokumentierten Versuchsreihen im Technikum gewünscht. Dort wird das angebotene Equipment, unter Realbedingungen getestet, dokumentiert.“
Im Bereich der Extrusion besteht nach Woywod „ein Trend hin zum Einsatz von Speichergeräten auch im Einschnecken-Segment bei der Verarbeitung bestimmter Materialien.“ Wie Wittmann dies für die Energie-Effizienz ausgeführt hat, relativiert auch Koch Kriterien, die für die Wirtschaftlichkeit von Bedeutung sind und führt aus, dass „der Anschaffungspreis auf den ersten Blick immer eine Rolle spielt.“ Dies „relativiert sich aber, sobald der Kunde aus eigenen positiven Erfahrungen schöpfen kann oder eingehend über die Kriterien beraten wird, die eine Anschaffung rechtfertigen.“
Dazu gehören Langlebigkeit, Bedienerfreundlichkeit und modularer Aufbau. Bei komplexen Anlagen erfährt Woywod, dass „sich immer mehr Kunden für Wartungs- und Fernwartungs-Verträge entscheiden; diese garantieren auch im Störungsfall eine hohe Verfügbarkeit der Anlagen.“
Hinsichtlich der Reinraum-Eignung der Geräte sieht Motan-Colortronic „ein gesteigertes Interesse an hochwertiger Technik und noch mehr an Know-how, speziell aus dem Bereich Medizintechnik. FDA- und GMP-gerechte Qualifizierungen von Design-Qualifizierung (DQ) über Abgleich montierter Anlagen mit den Spezifikationen (IQ) sowie Funktionsprüfung (OQ) bis zur Leistungs-Qualifizierung (PQ) werden zunehmend angefragt und umgesetzt.“