Viele größere Unternehmen wagen daher heute Schritt zwei beziehungsweise drei der Globalisierung und verteilen auch die F&E-Standorte weltweit. Jüngstes Beispiel Bayer Materialscience mit einem neuen Forschungsstandort in Singapur (www.plastverarbeiter.de/news). Ein logischer Prozess nach der Verlagerung von Produktion und Produktentwicklung möchte man meinen. Und natürlich ist es das Ziel, in einer der größten, wirtschaftsstärksten Regionen der Erde vor Ort zu sein, um am dort vorhandenen Wissenspool der gut ausgebildeten Ingenieure teilzuhaben.

Doch gerade deswegen könnte noch mehr dahinter stecken: Bildet man eine große Gruppe unabhängig denkender und handelnder, miteinander kommunizierender sowie möglichst unterschiedlicher Individuen, „denkt“ und handelt diese Gruppe intelligenter und effizienter als der Einzelne es könnte. Ein Phänomen, das man als „Schwarmintelligenz“ bezeichnet. Populärwissenschaftliches Beispiel ist der Ameisenstaat, doch auch im Web als Wikipedia und in vielen alltäglichen Dingen, wie beispielsweise dem mit 91?% Trefferquote effektivsten Publikumsjoker der Quizsendung „Wer wird Millionär“, findet sich diese Form der Intelligenz. In seinem Buch „Die Weisheit der Vielen“ beschreibt James Surowiecki diese Idee. Denkt man seine Hypothesen weiter, haben sie erhebliche Auswirkungen darauf, wie Unternehmen tätig sind und wie Innovationen hervorgebracht werden.

Die global agierenden und großen Forschungsteams könnten zu Netzwerken organisiert und vor allem kommunikativ möglichst eng miteinander vernetzt werden. Einigt man sich dann noch auf gemeinsame Regeln, einen modus operandi, sollte diese „Schwarmintelligenz“ in der Lage sein, für die zukünftigen Herausforderungen der Menschheit noch bessere innovative Lösungen zu erarbeiten. Die Schöpfung gehört allen Menschen – vielleicht sollte daher der „Menschenschwarm“ daran mitwirken, sie so zu erhalten, dass noch Generationen nach uns auf der Erde leben können. Denn Viele wissen mehr als einer!

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christine.koblmiller@huethig.de
Redakteurin

 

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