Der seit Jahresbeginn beobachtete drastische Preisanstieg bei Standardkunststoffen hat sich im zweiten Quartal verlangsamt und kommt nun weitgehend zum Stillstand. Der Preisauftrieb bei den Technischen Kunststoffen hat sich hingegen stark beschleunigt, wird aber im laufenden Quartal wieder an Tempo verlieren. Dies berichtet der Branchendienst KI – Kunststoff Information, Bad Homburg.

Der Preisindex Plastixx ST für Standardkunststoffe zeigte auch im zweiten Quartal weiter nach oben und stieg von 1881 Punkten Ende März auf 2040 Punkte Ende Juni (+8,5 %). Am stärksten verteuerten sich in diesem Zeitraum PP und EPS mit Steigerungsraten von rund 13 %, gefolgt von PE-LD und -LLD, EVA und PS, die um 7 bis 10 % teurer wurden. PET kostete rund 4 %, PVC etwa 6 % mehr. PE-HD verteuerte sich nur noch um rund 3 %. Insgesamt verringerte sich der Preisauftrieb im Quartalsverlauf bei unveränderter Nachfrage deutlich, im Juni gab es vereinzelt bereits stabile oder sogar rückläufige Preise. Seit Mai/Juni gingen die Preise wichtiger Vorprodukte zurück, gleichzeitig wurden bei vielen Kunststoffen wieder Importmengen verfügbar. Im Segment der Standardkunststoffe scheint die Aufwärtsbewegung vorerst beendet, in den kommenden Monaten ist bei im Wesentlichen konstanten Preisen auch mit einzelnen Korrekturen nach unten zu rechnen.

Der Preisindex Plastixx TT zeigte für die höherwertigen Technischen Kunststoffe im zweiten Quartal eine beschleunigte Aufwärtsbewegung an. Im Quartalsverlauf stieg er um 11,5 % auf 1244 Punkte, im ersten Quartal hatte der Anstieg noch 6 % betragen. Verantwortlich für diese Entwicklung waren insbesondere ABS und PA, die im Berichtszeitraum aufgrund einer beinahe dramatischen Angebotslage um bis zu 17 % teurer wurden. Für Juli und August ist eine – wenn auch gedämpfte – Fortsetzung des Preisanstiegs bei Technischen Kunststoffen ist zu erwarten, sodass hier der Zenit im Gegensatz zu den Standardkunststoffen noch nicht erreicht scheint.

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