Derzeit ermöglicht die Lösung Herstellern, eine digitale Version ihrer Materialien auf der Basis von vertrauenswürdigen (Audit-)Dokumenten zu erstellen. Damit lässt sich die Nachhaltigkeit ihrer Lieferkette nachweisen. „Wir sehen jetzt, dass immer mehr Unternehmen, von Materialherstellern bis hin zu OEMs und Marken, Interesse an der Schaffung eines offenen Standards für die Branche zeigen. Immer mehr Akteure sehen den Wert der Implementierung neuer Technologien, um transparenter zu werden, und sie erkennen auch, dass sie dies nicht alleine können“, sagt Mesbah Sabur, Gründer von Circularise. Das Software-Start-up bietet ein Open-Source-Protokoll und eine dezentralisierte Plattform, um Transparenz in globale Lieferketten zu bringen.
Ziel: Industrie-Standard
Das Start-up hat seinen Standard Circularise Plastics bereits BASF und Stanley Black & Decker im Rahmen ihrer Circularity Challenge vorgestellt. Circularise wurde daraufhin als einziges Softwareunternehmen unter fast 100 Mitbewerbern Finalist in dem Wettbewerb. „Der Wert dieses Standards, der von der Industrie entwickelt wurde, liegt darin, eine zentrale, mächtige Behörde zu vermeiden und allen Teilnehmern gleiche Rechte einzuräumen“, sagt Thomas Nuyts, Leiter Global Product Management bei Domo.
Covestro und Domo Chemicals wollen an der Übernahme des Standards arbeiten. Nach Abschluss einer Pilotphase mit beiden Unternehmen soll das System für den breiteren Markt verfügbar sein. Der Standard ist für alle Unternehmen verfügbar, die Kunststoffe herstellen, verarbeiten, recyceln oder verwenden. Ziel ist es, ein starkes Konsortium von Unternehmen zu bilden, um einen Industriestandard für Transparenz etwa mit Bezug zum Recyclinganteil und anderen nachhaltigen Praktiken zu setzen. Auf der CES 2020 präsentieren Covestro und Circularise Lösung auf ihren Ständen. (jhn)