Ziel des Arburg-Preises ist es, die Forschung in der Kunststoff- und Medizintechnik weiter voranzubringen. Die Nominierung der Kandidaten erfolgte durch die Professoren der Fakultäten Kunststofftechnik, Medizintechnik und verwandten Wissenschaftsbereichen. Eine Jury aus vier Professoren für Maschinenwesen der TUM prüfte die Vorschläge und wählte schließlich die beiden diesjährigen Arburg-Preisträger aus.
Ausgezeichnet: Doktorarbeit zum Thema Biokunststoff
In seiner Doktorarbeit beschäftigte sich Hannes Löwe mit der steigenden Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfall. Dieses Problem biete aber gleichzeitig, so die Zusammenfassung der Arbeit, eine Chance für neuartige, biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe. Die Doktorarbeit beschreibt den Einsatz des Bakteriums „Pseudomonas putida“ zur Herstellung des Biokunststoffs „Polyhydroxyalkanoat“. Die Produktion konnte CO2-neutral gestaltet werden, weil als Rohstoff Zucker aus dem Cyanobakterium „Synechococcus elongatus“ verwendet wurde. Damit konnte in dieser Mischkultur aus CO2, Sonnenlicht und Mineralsalzlösung wertvoller Biokunststoff hergestellt werden. Der Fokus der Doktorarbeit lag auf der gentechnischen Anpassung des Bakteriums für die Mischkultur und der prozesstechnischen Etablierung des Verfahrens. Die Arbeit zeigte auf, dass durch genetische Veränderung eine künstliche Abhängigkeit zwischen den Bakterien entsteht und so relevante Mengen Biokunststoff hergestellt werden können. Die Ergebnisse geben Hoffnung auf eine nachhaltigere Produktion von Kunststoffen und anderen Wertstoffen aus CO2 und nachwachsenden Substraten.
Ausgezeichnet: Masterarbeit zum Thema Anti-Biofouling
Maria Gabriele Bauer beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit der Verhinderung von Krankenhauskeimen, da rund 45 Prozent der Krankenhausinfektionen auf mit Biofilm kontaminierte medizinische Apparate zurückgeführt werden können. Täglich genutzte Einmalprodukte wie Katheter und Schläuche bilden sogar die zweithäufigste Ursache solcher Infektionen. Ziel dieser Arbeit war es, eine kovalent gebundene Mucinbeschichtung auf verschiedenen medizinischen Kunststoffen zu testen und eine mögliche Anwendung als Anti-Biofouling-Beschichtung zu untersuchen. Damit könnten solche Krankenhaus-induzierten Infektionen vermieden und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Patienten und ihre Behandlungskosten reduziert werden.
Die erfolgreiche Kooperation zwischen Arburg und der Technischen Universität München besteht auf vielen Feldern und bereits seit vielen Jahren. Dazu gehört seit 2016 auch die jährliche Verleihung der Arburg-Preise an Absolventen für herausragende wissenschaftliche Arbeiten.