Zu den Verdiensten von Herbert Kraibühler, der sich von nun an „Dr.-Ing. E.h.“ nennen darf, gehört laut TU München die Weiterentwicklung der Spritzgießtechnik. Er trieb die Integration und Automation der Spritzgießtechnologie voran und optimierte die Produktion. Kraibühler hatte laut TUM außerdem früh erkannt, dass die Interaktion zwischen Mensch und Maschine eine zentrale Rolle in der modernen Fertigung einnimmt. Auf dieser Einsicht basiert die Maschinensteuerung Selogica, die bis heute im Einsatz ist.
Auch in der additiven Fertigung zeigte sich der Ingenieur visionär. In diesem Bereich betrieb er in gemeinsamen Projekten mit der TUM über viele Jahre hinweg Grundlagenforschung. Die Themenbreite umfasste Polymere, Dosierverfahren bis hin zu Füllstrategien. Resultat war ein System für die industrielle additive Fertigung, das als Freeformer auf den Markt kam.
Der Dekan der Fakultät für Maschinenwesen, Prof. Tim Lüth, bezeichnete die Zusammenarbeit als „modellhafte Kooperation zwischen einem innovativen familiengeführten Unternehmen und einer Technischen Exzellenz-Universität.“ Kraibühlers technische und wissenschaftliche Leistungen wurden nun mit der Ehrendoktorwürde belohnt. An der feierlichen Verleihung nahmen neben Kraibühler, seiner Frau Ellen und seinem Sohn Mathias die Arburg-Gesellschafter Eugen Hehl, Juliane Hehl, Michael Hehl und Renate Keinath sowie der Bereichsleiter Entwicklung, Dr. Eberhard Duffner, mit seiner Frau Eva teil.
Herbert Kraibühler war 50 Jahre bei Arburg tätig: Er begann 1964 seine Ausbildung zum Maschinenschlosser. Es folgte ein Studium der Feinwerktechnik mit Schwerpunkt Kunststofftechnik in Karlsruhe, bevor er 1972 als Entwicklungsingenieur weiter im Unternehmen arbeitete. Sein Weg führte bis zur Position des technischen Geschäftsführers, die er 18 Jahre innehatte.
(dl)